Nach dem ÖAMTC hat jetzt auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) die Ergebnisse eines aktuellen Sommerreifentest bekanntgegeben. Dabei zeigt sich, dass bekannte Markennamen nicht automatisch für beste Qualität garantieren. Der VKI hat 33 Reifen der weit verbreiteten Dimensionen 175/65R14 und 195/65R15 unter die Lupe genommen. Teils rücken weniger imageträchtige Produkte nach vorne - so etwa bei der kleineren Dimension der getestete Reifen des südkoreanischen Herstellers Hankook. Teils landen nicht nur chinesische Reifen auf den hinteren Rängen. So schneiden etwa Goodyear und Dunlop bei der schmaleren Dimension mit einem schwachen "durchschnittlich" ab. Grund: Die schwache Leistung auf nasser Fahrbahn.
Überraschend gute Ergebnisse in puncto Sicherheit liefert dagegen der indische Hersteller Apollo. Die letztlich "durchschnittliche" Bewertung ergibt sich lediglich durch Schwächen bei den kostenrelevanten Kriterien Verbrauch und Verschleiß. Allgemein fällt das Testergebnis durchwegs positiv aus: Der Großteil der getesteten Reifen punktet hinsichtlich Sicherheit, wie die Märzausgabe des Testmagazins Konsument zeigt. Bei sieben Reifen rät der Verein für Konsumenteninformation (VKI) dagegen vom Kauf ab. Grund: Das Versagen der Reifen auf nasser Fahrbahn und damit ein zu hohes Sicherheitsrisiko.
Schlusslicht des Tests ist der chinesische Billigreifen Chengshan CSR66: Dieser schaffte nicht einmal den deutlich weniger strengen DIN-Normtest. Zwar verfügt der Reifen über eine lange Lebensdauer. Dafür nimmt man aber dramatische Abstriche bei der Sicherheit in Kauf. Während das Auto mit dem Testsieger-Reifen in der größeren Dimension (Vredestein Sportrac 3 V) beim Bremstest bereits steht, ist man mit dem Chengshan noch immer mit einem erschreckenden Tempo von 50 km/h unterwegs. Ebenfalls ein großes Risiko stellt der letztgereihte Reifen in der kleineren Dimension dar: der zum Bridgstone-Konzern gehörende Reifen Dayton D110. Auch dieser versagt auf nasser Fahrbahn und reicht damit dem Testsieger in dieser Kategorie, dem Continental ContiPremiumContact 2, nicht das Wasser.
Die erhobenen Preise der "guten" Reifen in der kleineren Dimension bewegen sich zwischen 44 und 66 Euro, bei der größeren zwischen 60 und 84 Euro pro Reifen. "Die Preise stellen aber nur grobe Richtwerte dar. Vergleichen und verhandeln lohnt sich daher", rät VKI-Experte Rudi Heintzl. "Dazu kommt, dass Reifen aus dem Internethandel nicht immer unbedingt billiger sind, da zusätzliche Kosten für Lieferung und Montage anfallen."
Sparsamkeit ist auch in anderer Hinsicht möglich: Von den getesteten Reifen sparen jene mit dem geringsten Rollwiderstand (Pirelli Cinturato P1) bis zu 40 Liter Kraftstoff pro Jahr - gerechnet mit 10.000 Kilometern. "Das schont nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Umwelt. Kaufentscheidend sollte letztlich aber immer die Sicherheit und nicht die Kosten sein", so Heintzl.
Details zum Test gibt es in der März-Ausgabe des Testmagazin Konsument.
Quelle: VKI