Winterreifentest 2015 des ÖAMTC

Fahrverhalten bei Nässe ist auch bei Winterreifen häufig Grund für eine schlechte Bewertung

35 Reifenmodelle aus allen Preissegmenten sind zum aktuellen Winterreifentest des ÖAMTC und seiner Partner angetreten: 16 mal war die Dimension 165/70 R14 T vertreten, 19 mal die Dimension 205/55 R16 H. Der Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass es diesmal ein breites Mittelfeld mit dem Urteil "empfehlenswert" gibt: 25 Reifen, davon neun in der kleineren und 16 in der größeren Dimension. Dem stehen fünf "sehr empfehlenswerte" und am anderen Ende der Skala ein "bedingt empfehlenswerter" Reifen, sowie vier Modelle, die mit "nicht empfehlenswert" beurteilt wurden, gegenüber.

ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel sieht das Ergebnis in mehreren Faktoren begründet: "Es ist von Modell zu Modell etwas unterschiedlich - jedoch sind schwache Eigenschaften auf nasser Straße bei vielen Reifen der Grund für eine Abwertung. Speziell die Produkte, die mit 'bedingt' bzw. 'nicht empfehlenswert' beurteilt wurden, zeigen bei diesem Fahrbahnzustand deutliche Schwächen. Und Nässe ist im Winter der häufigste Fahrbahnzustand." Einige der "empfehlenswerten" Modelle sind hingegen bei Nässe gut, wurden aber wegen Schwächen bei Schnee, Eis oder trockener Fahrbahn abgewertet. Auch eine Kombination aus diesen Faktoren ist beim aktuellen ÖAMTC-Test immer wieder vorgekommen. "Daran erkennt man schon, wie komplex die Reifeneigenschaften ineinander greifen. Dreht man an einer 'Schraube', können die Folgen ganz woanders merkbar werden", erklärt Eppel.

In der Dimension 165/70 R14 T waren 16 Reifen am Start. Drei Premium-Hersteller konnten am meisten überzeugen und wurden mit "sehr empfehlenswert" beurteilt: Der Goodyear UltraGrip 9 war auf nasser Fahrbahn der Beste, der Michelin Alpin A4 konnte beim Verschleiß überzeugen und der Dunlop Winter Response 2 wies den niedrigsten Kraftstoffverbrauch auf. "Abgesehen davon sind alle drei Modelle sehr ausgewogen und leisteten sich beim ÖAMTC-Test in keinem Kriterium Schwächen", hält Eppel fest.

Ganz anders die vier Reifen, die in der Gesamtwertung hinter dem Mittelfeld gelandet sind. Mit "bedingt empfehlenswert" schnitt der Matador MP54 Sibir Snow ab, der bei Nässe schwächelt. "Noch auffälliger sind die Schwächen auf nasser Fahrbahn allerdings bei Aeolus Snowace AW02, Linglong Green-Max Winter HP und Mentor M200. Alle drei Modelle wurden daher mit 'nicht empfehlenswert' beurteilt", fasst der ÖAMTC-Experte zusammen. Laut Anbieter wurde die Produktion des Mentor M200 eingestellt.

Auch bei den breiteren Winterreifen der Dimension 205/55 R16 H ergibt sich im aktuellen ÖAMTC-Test ein ähnliches Bild. Von den 19 getesteten Produkten wiesen nur zwei Modelle, der Continental ContiWinterContact TS 850 und der Yokohama W.drive V905, so ausgewogene Eigenschaften auf, dass sie mit "sehr empfehlenswert" beurteilt werden konnten. "Vor allem der Continental konnte zudem mit Bestnoten auf nasser Fahrbahn, bei Schnee und im Verschleiß glänzen ", analysiert Eppel.

Ansonsten ist auch bei den 16-Zöllern die Schwäche bei Nässe ein häufiger Grund für die Abwertung einzelner Modelle. "Das betrifft viele der 16 mit 'empfehlenswert' beurteilten Pneus, ganz besonders aber den Avon Ice Touring ST", erklärt der ÖAMTC-Experte. "Dieser Reifen musste aufgrund der schwachen Nassgriffeigenschaften sogar auf 'nicht empfehlenswert' abgewertet werden." Laut Anbieter ist bereits das Nachfolgemodell erhältlich.

Quelle: ÖAMTC