Hackerangriff aufs Auto?

Kommentar. Die Vernetzung der neuen Autos hat mit Sicherheit nicht nur Vorteile. Wir fragen uns, wann der erste Hersteller von Hackern angegriffen wird.

In den letzten Wochen überschlagen sich schon fast die Nachrichten über Hacker-Angriffe auf große Konzerne. Zuerst hat man gesehen, wie schnell eine wichtige Pipeline lahmgelegt werden kann, dann mussten hunderte Supermärkte schließen, weil das Kassensystem von Hackern unbrauchbar gemacht wurde.

Alles hat Konzerne getroffen, die eigentlich über eine sehr gute Cyber-Sicherheit verfügen. Seit vielen Jahren sehen wir daher die Vernetzung neuer Autos mit dem Internet skeptisch.

Wie die genannten Beispiele nämlich gezeigt haben, sind auch gut geschützte Konzerne vor Angriffen nicht sicher. Verbindet man das eigene Fahrzeug mit dem Internet, so wird auch dieses angreifbar.

Immer mehr Hersteller setzen auf Fahrzeugupdates „Over the Air“ und spielen für den Fahrer unbemerkt neue Software ins Auto ein. Natürlich beteuert jeder einzelne Hersteller, dass dies ganz sicher sei und ein Hacker keine Chance habe. Gerade diese Überheblichkeit der Hersteller ist eine Einladung für Hacker, sie eines Besseren zu belehren und macht diese neue Technik so gefährlich.

Wir sagen daher schon jetzt, dass sich die Hersteller diesbezüglich irren werden. Es ist wohl nicht die Frage „ob“, sondern „wann“ es passieren wird – und wen es treffen wird. Statt ins Büro zu fahren, wird man eine Fehlermeldung im Display haben und das Fahrzeug nicht starten können.

Die Folgen sind natürlich unabsehbar, wenn alle seit einigen Jahren produzierten Fahrzeuge eines Herstellers auf einmal außer Betrieb gesetzt werden, womöglich wenn die Besitzer gerade auf der Autobahn unterwegs sind.

Schön waren die Zeiten, wo ein Auto noch ein Auto war, und nicht ein fahrbarer Computer, über den man während der Fahrt frische Milch für zu Hause bestellen kann, wie man es uns erst vor zwei Jahren bei einer Fahrzeugpräsentation freudig vorgestellt hat.

Das Problem dabei sind nämlich nicht nur die möglichen Hacker-Angriffe, sondern auch die Ablenkung der Fahrer durch die neue Technologie. Man sollte sich beim Steuern eines Fahrzeugs nämlich ausschließlich auf den Verkehr konzentrieren und nicht darauf, Milch zu bestellen.

Praktisch für Hacker sind natürlich genau diese Personen, die alles vernetzt haben und so natürlich noch leichter mit einem einzigen Angriff alles verlieren können. Zur übers Auto bestellten Milch wird dann vielleicht noch ein Alpaka geliefert, weil es der Hacker mitbestellt hat.

Wir sind schon gespannt, wann zum ersten Mal ein Autohersteller mit einem Angriff von Hackern konfrontiert sein wird. Jeder, der noch ein Auto ohne diesen Firlefanz hat, kann sich glücklich schätzen: Er wird nämlich noch fahren können, wenn alle anderen schon stehen.