Stau – der ultimative Ratgeber für Winter und Sommer

Wenn es auf der Autobahn heißt: „rien ne va plus – nichts geht mehr“, dann hat derjenige die besseren Karten, der sich adäquat vorbereitet hat und verhält.

„Auf nix sans vorbereitet… auf gar nix“. Selbst ausgesprochenen Filmfans dürfte dieses Zitat wahrscheinlich nichts sagen. Für das Thema Stau allerdings hat es eine besondere Bewandtnis. Denn es entstammt dem vielleicht einzigen deutschsprachigen Film , der sich vollumfänglich mit dem leidigen Stillstand befasst: „Superstau“ aus dem Jahr 1991.

Zwar heimste der überspitzte Klamauk-Streifen keine Preise ein; allerdings zeigt er hinter den zahllosen Gags durchaus, wie sehr es tatsächlich helfen kann, auf Staus vorbereitet zu sein und sich währenddessen richtig zu verhalten.

Denn Stau ähnelt schlechtem Wetter: kaum einer mag ihn, man kann ihn nicht abwenden, sich nur arrangieren – denn spätestens auf Urlaubsfahrten ohne Möglichkeiten für Umfahrung gehört er meist ebenso dazu wie die Stimme des Navigationssystems und hochpreisige Leckereien an der Autobahntankstelle. Es ist auch nicht wirklich schwer, die nötigen Vorkehrungen zu treffen und sich währenddessen angemessen zu verhalten. Nur sollte sich beides an Sommer und Winter anpassen.

1. Allgemeingültige Stau-Regeln für jede Jahreszeit

Staus bei Hitze und Kälte unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Allerdings gibt es auch Vorgehensweisen, die 365 Tage lang passen. Mit ihnen wollen wir beginnen.

Erste Amtshandlung: Rettungsgasse

Der wohl wichtigste Faktor, ganz gleich ob in Österreich, Skandinavien, auf dem Balkan oder anderswo, ist die Rettungsgasse. Bei uns ist sie eine mit einer Geldstrafe bedrohte Pflicht, bei den Deutschen, Schweizern und in zahlreichen anderen Ländern ebenfalls.

So sehr sich die nationalen Verkehrsgesetze auch unterscheiden mögen, die einzig korrekte Vorgehensweise zur Bildung der Gasse ist einheitlich: Nur wer auf der äußersten linken Spur fährt, zieht nach links. Alle anderen wechseln nach rechts , halten aber den Pannenstreifen frei.

Perfekt wird die Rettungsgasse, wenn noch weitere Tipps beherzigt werden:

  1. Schon ausscheren, wenn der Verkehr (langsam) rollt; nicht erst, wenn er schon praktisch steht. Auch in stockenden Staus kann es vorkommen, dass Rettungs- und Abschleppfahrzeuge durchkommen.

  2. Nicht darauf warten, dass andere Verkehrsteilnehmer anfangen, die warten höchstwahrscheinlich auch auf einen Initiator – Rettungsgassen sollten jederzeit eigenverantwortlich gebildet werden.

  3. Den Abstand zum Vordermann dosieren, sodass jederzeit wenigstens eine halbe Fahrzeuglänge Abstand verbleibt. Dadurch besteht für alle Fälle Raum zum Rangieren.

Info: Sowohl Rettungsgasse wie Standstreifen sind grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer tabu. Sie dürfen nur in echten (bspw. medizinischen) Notfällen befahren werden.

Motor aus, Radio an

Es gibt tiefwinterliche Stausituationen, die einen laufenden Motor benötigen. Meistens aber sollte der Zündschlüssel gedreht werden, sobald nach zwei, drei Minuten keine Bewegung abzusehen ist.

Erstens, weil bei modernen Motoren der Punkt schnell erreicht ist, an dem Laufenlassen mehr verbraucht als Abschalten samt Neustart. Zweitens, weil ein Stau mit Hunderten Fahrzeugen lokal viele Abgase produziert, die allen Stauteilnehmern buchstäblich die Luft rauben.

Ausgenommen davon ist nur das Soundsystem. Das allerdings sollte auf normalen Radioempfang umgestellt werden. Dann hilft der Sendersuchlauf auch im Ausland, ein starkes Signal zu finden, auf dem spätestens bei den nächsten Nachrichtenmeldungen über den Stau informiert wird. Auch werden hier meistens wichtige Durchsagen als erstes bekanntgegeben.

Info: Wer im Ausland die Sprache der örtlichen Radiosender nicht spricht, findet in Google Maps- und Apple-Karten auf dem Handy Funktionen, die über den Stau informieren.

Sitzen bleiben – solange es nicht wirklich pressiert

Wenn die Standzeit erst einmal zehn Minuten überschritten hat, mischen sich typischerweise immer mehr Menschen zwischen die Blechlawine – Fahrzeuginsassen, die nicht tatenlos sitzenbleiben möchten.

Verständlich mag das vordergründig sein. Allerdings ist es nicht ratsam. Zunächst deshalb: Bei uns und in anderen Ländern ist es verboten, zu Fuß auf Autobahnen unterwegs zu sein – das inkludiert auch das Aussteigen im Stau.

Ferner ist es auch deshalb keine gute Idee, weil Radiomeldungen überhört werden könnten. Oder weil Rettungsfahrzeuge mit Tempo durch die Rettungsgasse rollen – auch in stillstehenden Staus gibt es immer wieder diesbezügliche Verkehrsunfälle.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wer ein dringendes menschliches Bedürfnis verspürt und keine Optionen hat, es im Auto zu erledigen, kann auf der von Rettungsgasse und Standstreifen abgewandten Fahrzeugseite aussteigen und sich hinter die Leitplanke begeben. Dabei jedoch immer in Sichtweite des Staus bleiben. So schnell er sich bildete, so schnell kann er sich auflösen. Dann muss es fix gehen.

Falls möglich, gerne melden

Woher bekommen Radiosender und entsprechende Seiten auf sozialen Netzwerken eigentlich ihre Staumeldungen? In vielen Ländern steckt dahinter mittlerweile ein ausgeklügeltes technisches Netzwerk . Das stützt sich auf Mautsystem-Daten ebenso wie auf Informationen von Navigationssystemen – aber weiterhin auch auf den Faktor Mensch.

Wer also im Stau steht, darf sich gern beteiligen. Entweder, indem er sich bei einem lokalen Radiosender telefonisch meldet oder bei einer der Staumeldungsseiten des Internets. Zumindest bei Google Maps ist es ebenfalls möglich, derartige Informationen abzusenden.

2. Stau-Tipps für den Sommer

Brütende Hitze, flimmernde Luft über einem stillstehenden blechernen Lindwurm. So dürfte sich für die meisten der „klassische“ Stau manifestieren. Zwar sind die Sommermonate tatsächlich nicht diejenigen mit den meisten Staus (auch außerhalb von Destinationen für Winterurlaube), dennoch kann ein Sommerstillstand besonders unangenehm sein.

Die richtigen Vorbereitungen im Sommer

Getränke und Kühlendes – und Wasser

Mit knurrendem Magen im Stau zu sitzen, ist schon unangenehm. Noch unangenehmer, teils sogar wegen möglicher Dehydration gefährlich , ist es jedoch, dann von Durst geplagt zu werden. Wer im Sommer losfährt, vor allem bei „besten“ Wettervorhersagen, sollte daher folgendes dabeihaben:

  1. Eine Kühlbox. Idealerweise ein Modell, das als Mini-Kühlschrank über die Bordelektrik gespeist wird. Darin:

  2. Drei, vier gut durchfeuchtete Handtücher in Gefrierbeuteln. Alternativ oder ergänzend medizinische Kühlkompressen.

  3. Mindestens(!) 1,5 Liter Getränke pro Mitfahrer, zusätzlich zur normalen Ration für die Fahrt.

Sofern der Kofferraum Platz lässt, sollte auch ein Faltkanister mit Leitungswasser vorhanden sein. Sei es, um das T-Shirt zu durchnässen, damit die Verdunstungskälte wirken kann; sei es, um notfalls einem überhitzten Motor Wasser zuführen zu können.

Schattenspender und Sonnenschützer griffbereit

Auf Parkplätzen kann der Wagen im Schatten abgestellt werden. Auf der Autobahn hingegen steht man dort, wo einen der Stau ausgebremst hat – mit Pech stundenlang in der prallen Sonne. Sie heizt das Auto auf, macht den Aufenthalt noch unerträglicher.

Die Lösung dagegen sind reflektierende Sonnenschutzmatten für die Frontscheibe, dazu mehrere Rettungsdecken und Klebeband, alternativ kleine Magneten. Diese Materialien sollten außen angebracht werden; also vor den Fenstern und mitunter sogar auf dem Autodach. Das verhindert das Aufheizen deutlich effektiver, als Sonnenschutzrollos und ähnliche Helfer, die innen montiert sind.

Und auch wenn Stau kein Ort für ein Sonnenbad ist, so sollten freiliegende Hautpartien eingecremt und Sonnenbrillen getragen werden – je nach Einstrahlwinkel können die glänzenden Fahrzeuglacke ringsherum ähnlich wie eine Schneedecke das Sonnenlicht verstärken und die Augen strapazieren.

Übrigens: Das heißt auch, dass Besitzer von Cabrios das Verdeck zumindest im Stau bei ungetrübtem Sonnenschein schließen sollten.

Info: Besonders wichtig ist Sonnenschutz für (Klein-) Kinder. Ihre Fenster sollten im Stau besonders sorgfältig abgedeckt werden, denn Kfz-Seitenscheiben lassen UV-A-Strahlung weitgehend ungefiltert passieren.

Ein Helfer namens Handventilator

Kfz-Klimaanlagen funktionieren nur, wenn der Motor den Klimakompressor antreibt. Im Stau sind sie dementsprechend wirkungslos. Zwar könnte das Lüftungsgebläse laufen, das würde aber auf die Batterie gehen – zudem muss dazu bei den meisten Autos die Zündung eingeschaltet sein, was den Stromverbrauch weiter erhöht.

Besser ist es deshalb, vor Reisebeginn im Netz für jeden Mitfahrer einen günstigen, batteriebetriebenen Handventilator zu besorgen. Zwar keine Klimaanlage, aber er kann zumindest für etwas verbesserte Verdunstungskälte durch den Luftstrom sorgen.

Es gibt verschiedene Theorien, wann sommerliche Urlaubsfahrten starten sollten. Verfechter der „inneren Uhr“ beispielsweise plädieren für einen normalen morgendlichen Start, um den Körper nicht aus dem Takt zu werfen.

Gerade zur Ferienzeit jedoch ist es besser, die Startzeit mit einer Kombination aus Sonnenstand und Stauschwerpunkten zu berechnen: Die meisten Autobahnen haben Stauschwerpunkte, die sich im Vorfeld recherchieren lassen. Entsprechend sollte die Abfahrt so gelegt werden, dass diese Zonen möglichst in den Abend-, Nacht- und frühen Morgenstunden passiert werden. Zumindest aber nicht zur Rush Hour, weil dann zum Urlaubsverkehr auch noch die ortsansässigen Berufspendler hinzukommen.

Besser kein Reservekanister

Der kluge Urlaubsreisende hat im Kofferraum immer einen vollen Reservekanister? Nein, zumindest nicht im Sommer. Denn wenn der Stillstand unter gleißender Sonne das Auto aufheizt, verdunstet der Kraftstoff darin und dehnt sich beträchtlich aus. Das kann dazu führen, dass Benzindämpfe entweichen – nicht nur eine weitere Unannehmlichkeit, sondern „brandgefährlich“. Zudem können Kanister bei zu großem Innendruck sogar platzen.

Verhaltenstipps im Sommer

Vorsicht, heißer Motor

Hohe Außentemperaturen, kein Schatten, ein quälend langsam bergauf rollender Stau, der es verunmöglicht, den Motor abzustellen. Das kann in Einzelfällen eine gefährliche Mischung sein, welche die Kühlwassertemperatur in den roten Bereich treibt.

Dazu gibt es zwei wichtige Tipps:

  1. Wenn der Motor gefährlich heiß wird oder gar die Warnleuchte aufflammt, sofort die Heizung und ihr Gebläse auf höchste Stufe schalten – über den Wärmetauscher wird so dem Kühlkreislauf zusätzliche Hitze entzogen. Bei der nächsten Möglichkeit Rast machen und das Fahrzeug abkühlen lassen.

  2. Auch wenn bei der Rast herauskommt, dass Kühlwasser fehlt, keinesfalls den Behälter bedenkenlos aufdrehen. Unbedingt warten, bis der Motor handwarm abgekühlt ist, sonst kann kochendes Wasser aus dem Behälter schießen.

In letzterem Fall sollte zudem zeitnah eine Werkstatt angesteuert werden. Fehlendes Kühlwasser ist immer ein Hinweis auf einen Defekt, der vor der weiteren Reise unbedingt abgeklärt werden sollte.

Unbedingt wachhalten

Allein am Steuer im sommerlichen Zwangsaufenthalt ist eine toxische Mixtur – gerade, wenn man schon einige hundert Kilometer absolviert hat. Schnell werden dann die Augenlider bleischwer. Schon oft lösten sich auf diese Weise Staus auf, nur um direkt wieder zu entstehen, weil zahlreiche Fahrer tief und fest schliefen.

Das sollte unbedingt vermieden werden. Und auch hier gilt: Wer sich im Stau nur noch mit lautem Radio und notfalls gymnastischen Bewegungen wachhalten kann, sollte danach sofort einen Rastplatz ansteuern und ein ungefährliches Nickerchen halten, bevor es zu einem womöglich lebensgefährlichen Sekundenschlaf kommt.

Viel trinken und kühlen

Wann sollte man trinken? Leser, die jetzt „wenn ich Durst verspüre“ antworten, liegen leider falsch. Denn Durst stellt schon ein fortgeschrittenes Stadium von Flüssigkeitsmangel dar. Dann ist das Blut schon etwas eingedickt, leiden Konzentration und Wachheit.

Gerade im Stau, wo rasch das Zeitgefühl verloren geht, ist es deshalb sehr sinnvoll, den Handy-Wecker auf Viertelstunden-Intervalle zu stellen und bei jedem Alarm einige Schlucke aus dem Inhalt der Kühlbox zu nehmen. Bei gleicher Gelegenheit sollten Schläfen und Pulsadern mit den feuchten Tüchern/Kühlkompressen bedeckt werden. Hier ist ihre Wirkung am stärksten.

3. Stau-Tipps für den Winter

Vielleicht war es unvorhergesehener starker Schneefall. Vielleicht haben auch mal wieder einige nicht auf Winterreifen oder Schneeketten gesetzt. Vielleicht wollen auch einfach nur zu viele gleichzeitig in dieselbe Richtung, was durch Verkettungseffekte auch ohne andere Einflüsse in Stau resultiert. Tatsache ist, auch im Winter kann es Stillstand geben. Er hat jedoch völlig andere Bedingungen als die hochsommerliche Variante.

Die richtigen Vorbereitungen im Winter

Decken, Kissen und warme Kleidung

Jeder weiß, wie unangenehm kalt ein Auto an einem winterlichen Morgen sein kann. Leider braucht es keinen vielstündigen Stau, um den Wagen auch unterwegs ähnlich auskühlen zu lassen – denn die Blechhaut ist dünn, leitet Wärme hervorragend und jenseits von Wohnmobilen gibt es keine nennenswerte Wärmedämmung.

Für jeden Mitfahrer sollte dementsprechend Folgendes vorhanden sein:

  1. Ein Paar lockere, warme Socken – Schuhe hemmen oft die Blutzirkulation. Besser ist es deshalb, sie bei längeren Staus auszuziehen/aufzuschnüren und die dicken Strümpfe über die normalen Socken zu ziehen.

  2. Reisekissen , um es sich etwas bequemer zu machen. Wegen des Einschlafrisikos bitte jedoch nicht für den Fahrer.

  3. Handschuhe. Am besten Fäustlinge, weil sich darin die Finger gegenseitig wärmen.

  4. Wollmütze. Besonders für Menschen mit kurzen Haaren, da über den Kopf viel Körperwärme verloren geht.

  5. Warme Decke. Idealerweise eine mit Ärmeln („Snuggies“).

Und auch wenn während der Fahrt für erhöhte Wirksamkeit des Sicherheitsgurts so wenige Kleidungsschichten wie möglich getragen werden sollten, so sollten bei Staubeginn zeitnah Jacke und Co. angelegt werden – am besten reisen sie im Fahrgastraum mit, nicht im (abgetrennten) Kofferraum. Dann sind sie zumindest halbwegs warm.

Info: Regenerierbare Wärmekissen kosten nicht viel, können aber stundenlang wohlige Wärme produzieren – nicht nur in Taschen verborgen.

Licht und Strom

Wie lange der winterliche Stau dauert, lässt sich kaum abschätzen – nicht nur bei Massenkarambolagen kann es Stunden dauern. Die Autobatterie darf dabei nur einen Zweck haben: Sicherstellen, dass der Wagen um jeden Preis wieder anspringt.

Daher gelten in dieser Lage folgende Tipps:

  1. Es sollte für die Handys zumindest eine Stromquelle geben – vorzugsweise eine Power Bank.

  2. Licht sollte unabhängig von der Autobatterie sein. Dafür eignen sich Taschenlampen mit Handkurbeln ganz hervorragend. Für Dauerbeleuchtung sind allerdings Knicklichter besser. Sie sollten jedoch warmgehalten werden, da ihre Leuchtkraft bei Kälte stark nachlässt.

Batterielose Unterhaltung

Wer einmal einen „richtigen“ Winterstau über mehrere Stunden oder gar eine ganze Nacht mitgemacht hat, der weiß, wie langweilig es dabei werden kann. Erst recht, weil Aussteigen bei den Temperaturen noch viel weniger eine Option ist als im Sommer.

Nicht nur, wenn Kinder mitfahren, sollten deshalb auch einige Reisebrettspiele, analoge Bücher und Ähnliches vorhanden sein – Dinge, die auch mit Knicklicht-Beleuchtung noch genutzt werden können.

Warmes und Süßes für den Magen

Fernfahrer haben es gut. Sie haben nicht nur die nötige Batteriekapazität, um nächtelang autark zu sein, sondern meist auch Kaffeemaschinen oder Wasserkocher an Bord. Zwar gibt es solche Geräte auch für die zwölf-Volt-Bordspannung von PKW (LKW haben 24 Volt), allerdings sollten sie nur bei laufendem Motor verwendet werden. Andernfalls ist die Batterie rasch leer.

Besser ist es, sich eine wirklich hochwertige Thermoskanne zu besorgen und sie bei jeder Fahrtpause, etwa an Tankstellen, mit kochend heißem Wasser neu befüllen zu lassen. Im Idealfall lässt sich so auch nach vielen Stunden ein noch zumindest lauwarmes Gebräu herrichten – alles, was mehr als 37°C hat, wärmt den Körper zumindest ein bisschen.

Zudem sind Winterstaus der falsche Ort für Diäten. Hier sollte, schon für die Stimmung, aber auch die Energie, Schokolade konsumiert werden.

Schneeketten für alle Fälle

Der Stau mag durch einen normalen Unfall entstanden sein. Je nach Lage kann es aber unterdessen durchaus zu schneien anfangen. Auch wenn es nicht in den Wintersport geht, haben clevere Autofahrer deshalb vor winterlichen Fernfahrten Schneeketten im Kofferraum.

Gerne mit Reservekanister

Dabei gilt bei Schnee und Eis auch etwas, was im Sommer falsch wäre: Jetzt, wo keine Überhitzung droht, sollte sehr gern ein voller Reservekanister vorhanden sein. Nicht erst bei Frost kann es trotz Decken im Auto nach gewisser Zeit sehr kalt werden. Bereits fünf Liter Kraftstoff können den Motor und somit die Heizung im Stand einige Stunden laufen lassen.

Info: Bei sehr winterlichen Witterungsverhältnissen sollte bereits bei halbvollem Tank aufgefüllt werden. Nur so ist auch in extremen Staus immer genug vorhanden.

Verhaltenstipps im Winter

Motor nur nach Lage ausschalten

Kälte kann lebensgefährlich sein. Bevor der Motorkühlkreislauf (also die Wärmequelle der Autoheizung) zu sehr auskühlt, ist es besser, das Triebwerk eingeschaltet zu lassen – zumindest zeitweilig.

Von den Profis der Feuerwehr stammt der Rat, den Motor pro Stau-Stunde dreimal für fünf Minuten einzuschalten und unterdessen die Heizung auf höchster Leistung laufen zu lassen.

Unnötige Stromverbräuche vermeiden

Schon diese Vorgehensweise wird die Batterie ziemlich belasten. In stillstehendem Verkehr sollten deshalb sämtliche Stromverbraucher konsequent ausgeschaltet werden. Lediglich zur halben und vollen Stunde sollte das Radio kurz eingeschaltet werden, um die Verkehrsnachrichten abzuhören – das sollte idealerweise in den Phasen des laufenden Motors geschehen.

Bei großer Not bemerkbar machen

Bei einem schweren Winterstau haben die Gesetzeshüter, Hilfsorganisationen und Straßenwachten alle Hände voll zu tun. Sie sollten also nur behelligt werden, wenn es wirklich nötig ist:

In dem Fall sollte es rasch gehen: Entweder bei vorbeifahrenden Hilfsfahrzeugen bemerkbar machen (unbedingt mit Taschenlampe oder Knicklichtern) oder per Navigations-App die genauen Koordinaten im Stau anzeigen lassen und damit den Notruf alarmieren.

Fazit

Hand aufs Herz: Stau nervt. Allerdings ist er auch unvermeidbar, sodass eine ignorierende Verweigerungshaltung gar nichts bringt. Ein guter Autofahrer rechnet deshalb immer damit, dass seine Fahrt irgendwo ungeplant pausieren muss – und wappnet sich deshalb jahreszeitgemäß dagegen. Das wird vielleicht den Stau nicht verkürzen, aber den Aufenthalt wesentlich angenehmer machen.