"Um böse Überraschungen während der Reise zu vermeiden, sollte man sich vorab informieren", empfiehlt Maria Renner, Touristik-Expertin des ÖAMTC. Einige Gebühren können bereits vor Reiseantritt entrichtet werden. So kann man sich Wartezeiten an den Grenzübergängen und Verkaufsstellen mitunter ersparen. Renner rät eindringlich vom versuchten Umgehen der Gebühr ab: "Mautprellen kann sehr teuer werden - in Slowenien beispielsweise werden bis zu 800 Euro fällig." Die Straßenbenützungsgebühren im Überblick:
E-Vignette - Datenkontrolle vor Unterschrift dringend empfohlen
Ein elektronisches Vignettensystem gibt es zurzeit in Ungarn und Rumänien. Hier wird beim Kauf das Fahrzeugkennzeichen elektronisch erfasst und in einer Datenbank gespeichert. Die Kontrolle erfolgt elektronisch über einen Kennzeichenabgleich. "Beim Aufnehmen des Fahrzeugkennzeichens passieren leider gerade in Ungarn immer wieder Fehler", weiß ÖAMTC-Touristikerin Renner. "Um eine Strafverfügung zu vermeiden, sollte daher unbedingt die Richtigkeit der Daten überprüft werden, bevor man diese mit seiner Unterschrift auf dem Beleg bestätigt." Sobald man signiert hat, fallen für jede Änderung Gebühren an. Ebenso sollte der Beleg nach Ablauf der Gültigkeit noch ein Jahr aufbewahrt werden. Ab 31. Jänner 2015 führt auch die Slowakei die E-Vignette ein - dann wird auch die elektronische Bezahlung per Internet oder Handy möglich sein.
Vignette - Gültigkeitsdauer beachten, Rechnungen aufbewahren:
Eine Vignettenpflicht für Pkw und Motorräder gilt neben Österreich auch in Slowenien und in der Schweiz. In Tschechien, der Slowakei, Bulgarien und Rumänien müssen nur Pkw eine Vignette kleben, Motorräder sind ausgenommen. "Unterschiede gibt es auch bei der Länge der Gültigkeit", weiß die ÖAMTC-Expertin. "Während die Wochenvignette in Tschechien und in der Slowakei an zehn aufeinander folgenden Tagen gültig ist, hat sie in Slowenien, Bulgarien und Rumänien an exakt sieben Tagen Gültigkeit." Wer also von Samstag bis Samstag nach Slowenien reist, muss bereits zwei 7-Tages-Vignetten zu je 15 Euro oder eine 1-Monatsvignette zum Preis von 30 Euro kaufen. Für die slowenische Jahresvignette 2014 müssen Pkw-Fahrer übrigens statt bislang 95 Euro nun 110 Euro bezahlen. Darüber hinaus gibt es eine neue Preiskategorie für bestimmte Nutzfahrzeuge, Kleintransporter und große Vans. Eine aktuelle Liste mit allen betroffenen Fahrzeugtypen finden Sie in den ÖAMTC Länder-News unter www.oeamtc.at/laendernews
. Die Schweizer Autobahnvignette gibt es nur für eine Gültigkeitsdauer von 14 Monaten und kostet nach wie vor 33 Euro.
Ein Tipp der Expertin für den Vignettenkauf: "In Slowenien muss die Rechnung für die Vignette für die Dauer der Gültigkeit mitgeführt werden. Generell empfiehlt es sich, Rechnungen für Vignetten während der Reise aufzubewahren, denn teilweise fordert die Polizei sie ein." Vignetten für Slowenien und die Schweiz sind an allen Stützpunkten des Clubs erhältlich. Die Slowakei-Vignette gibt es an den Stützpunkten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, die tschechische Vignette in der ÖAMTC-Zentrale am Wiener Schubertring sowie an grenznahen ÖAMTC-Stützpunkten.
Streckenbezogene Maut - Kleingeld hilfreich, ÖAMTC-Routenplaner berechnet
Die zurückgelegte Strecke auf den jeweiligen Straßen ist die Grundlage für die Berechnung der Straßenbenutzungsgebühr in vielen europäischen Staaten, darunter Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal, Serbien, Spanien und die Türkei. Für die Bezahlung sind fixe Mautstellen eingerichtet, die häufig Kredit- und Bankomatkarten akzeptieren. Dennoch lohnt es sich, ausreichend Kleingeld in der jeweiligen Landeswährung dabei zu haben, falls die Kartenzahlung nicht möglich ist.
Mit Hilfe des ÖAMTC Routenplaners können neben Strecke und Fahrtzeit auch die Mautkosten und eventuelle Sondergebühren für die Nutzung von Tunnels und Brücken bequem von zu Hause aus berechnet werden.