Autokrise in der EU

Vor allem die Autohersteller aus Deutschland haben derzeit zu kämpfen, kaum eine Woche vergeht, wo nicht ein Hersteller drastische Einsparungen ankündigt.

Die Krise der Autoindustrie in Europa spitzt sich zu, allen voran haben die deutschen Hersteller derzeit mit Problemen zu kämpfen, und es drohen Werksschließungen und Massenentlassungen von Mitarbeitern.

Aber was sind die Gründe für diese Krise? Aus unserer Sicht hat diese Krise eine Vielzahl an Gründen, frei nach dem Motto „ein Unglück kommt selten alleine“ sind wir drei Problemen auf den Grund gegangen:

Problem Nr. 1:  Die EU

Das größte Problem an der Krise hat mit Sicherheit die Europäische Union, die mit ihrem zwanghaften Wahn, die Klimakrise dieser Welt im Alleingang zu stemmen, die letzte noch verbliebene Industriemacht des Kontinents, nämlich die Autoindustrie, im Boden versenkt.

Als einziger Kontinent setzt man auf die E-Mobilität und versucht, mit technisch nicht realisierbaren Abgasgrenzwerten dem Verbrenner ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Mit Strafzahlungen werden Hersteller dazu gezwungen, E-Autos zu verkaufen, um die vorgegebene CO2 -Bilanz der Flotte zu erreichen.

In erster Linie führt das dazu, dass wir mittlerweile bei der Autoauswahl dort sind, wo früher der Ostblock vor der Öffnung des Eisernen Vorhangs war. Ein krasses Beispiel dafür ist zum Beispiel Nissan, wo man in Österreich aus gerade mal sechs Modellen wählen kann, während man in den USA 14 Modelle zur Auswahl hat.

Hinzu kommt, dass die Europäische Union mit aufgezwungenen Assistenzsystemen, wie etwa dem extrem nervigen Tempowarner, der bei jedem Start des Autos wieder deaktiviert werden muss, Neuwagenkunden verschreckt.

Das Einzige, was damit bezweckt wird, ist, dass man, wenn man auf das Deaktivieren vor dem Wegfahren vergisst, nach dem Wegfahren zwei Minuten abgelenkt ist, da man meist den Tempowarner nur sehr kompliziert deaktivieren kann.

Viele Kunden, die alle vier bis fünf Jahre ein neues Auto gekauft haben, werden durch solchen Firlefanz verschreckt und bleiben doch lieber beim alten Auto, weil sie sich diesen Unsinn nicht antun wollen.

Problem Nr. 2: 100 Jahre Vorsprung wurden verspielt

Die deutsche Autoindustrie hatte über 100 Jahre Vorsprung vor der chinesischen, dennoch haben die Chinesen jetzt in vielen Bereichen die Nase vorne. Vor allem die Hersteller in Deutschland haben zu lange am hohen Ross gesessen und nicht auf Kundenwünsche reagiert.

Hinzu kommt der Drang zur Gewinnmaximierung bei Einsparungen am Produkt, was sich jetzt rächt. Ein gutes Beispiel ist hier Mercedes. Die Materialanmutung eines Mercedes war früher einmalig, jetzt fühlen sich die Materialien in jedem Dacia besser an, der Preis ist aber im Vergleich zu früher noch höher geworden.

Hinzu kommt, dass vor allem Elektroautos ohnedies ohne Seele sind, kennt man eines, kennt man im Prinzip alle. Es macht heute keinen Unterschied, ob man in einem Mercedes oder einen BYD sitzt, außer, dass der BYD hochwertiger wirkt und um einiges günstiger ist.

Früher hatte jedes Auto sein eigenes Design, sein eigenes Cockpit und seinen eigenen Stil. Jetzt haben 9 von 10 Autos eine Displaylandschaft als Cockpit und lassen sich kaum noch voneinander unterscheiden.

Die Chinesen haben die Deutschen einfach rechts überholt und zeigen ein Entwicklungstempo, das seinesgleichen sucht.

Problem Nr. 3: Alte Strukturen und die Bürokratie

Ein altes Sprichwort sagt „zu einem Pistolen-Duell kommt man nicht mit einem Messer“. Vergleicht man nun die Autoentwicklung der letzten Jahre zwischen China und Deutschland, muss man sagen, dass China in das Duell mit einem Maschinengewehr gekommen ist und Deutschland mit einem Brotmesser.

Es ist schon unheimlich, mit welcher Geschwindigkeit sich die chinesischen Hersteller und deren Fahrzeuge in letzter Zeit entwickelt haben. Vor 10 Jahren noch chancenlos am europäischen Markt, sind sie heute aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken.

Kaum ein Monat vergeht, wo nicht ein neuer chinesischer Hersteller versucht nach Europa zu kommen. Die günstigen Preise locken nämlich viele neue Kunden an. Nachdem es in China weder solche Umweltauflagen noch Menschenrechte, wie man sie bei uns kennt, gibt, können die chinesischen Hersteller die Autos auch deutlich günstiger bauen. Zudem sind die meisten Rohstoffe, die für ein E-Auto notwendig sind, im Besitz von China, wodurch auch hier ein Preisvorteil gegeben ist.

Von der Planung einer neuen Autofabrik bis zur Inbetriebnahme vergeht in China zudem weniger Zeit als in Deutschland für die Prüfung der Umweltverträglichkeit einer neuen Fabrik. Kein Wunder also, dass China hier ein ganz anderes Tempo vorgibt.

Die Krise wird sich dabei sicher noch verschärfen, wenn zum einen die Europäische Union nicht von ihrem bisherigen Weg abkommt und zum anderen die Autohersteller nicht wieder zu alten Tugenden zurückfinden.

Strafzölle auf Autos aus China sind in etwa so effektiv, wie wenn man einen gebrochenen Fuß versucht mit einer Mundhygiene zu heilen. Die Europäische Union muss den Standort Europa attraktiver machen, die Abgasnormen auf weltweiten Standard bringen und den Zwang zu den unnötigen Assistenzsystemen wieder aufheben.

Die Hersteller wiederum sollten sich auf das konzentrieren, was sie früher so gut gekonnt haben: Gute Autos bauen, bei denen der Fahrspaß und der Fahrer im Mittelpunkt stehen und nicht ein Smartphone auf Rädern bauen, was meist am Kundenwunsch vorbei geht.

Zudem sollten die Hersteller auch in der Kommunikation und Werbung wieder mehr auf Fachmedien setzen, so wie es die chinesischen Hersteller machen. Eigene Facebook- oder Instagram-Channels ersetzen nicht die Fachpresse und erreichen nicht die Personen, die gerade auf der Suche nach einem neuen Auto sind.

Am wichtigsten wäre aber, wenn es weltweit einheitliche Regelungen in Bezug auf Schadstoffausstoß bei Autos geben würde, es macht nämlich überhaupt keinen Sinn, wenn wir in Europa durch die strengen Abgasgrenzwerte bei Autos weniger CO2 pro Jahr einsparen als China pro Jahr mehr CO2 versursacht.

Das ist in etwa so, wie wenn man mit einem Suppenlöffel versucht, den vollgelaufenen Keller leer zu bekommen, während auf der anderen Seite jemand mit Kübeln das Wasser nachfüllt. Wir sind gespannt, wie es in den nächsten Jahren weitergehen wird!