Alfa Driving Experience 2019

Italienische Emotionen, eine Rennstrecke und diesmal kein Sonnenschein in der Steiermark. Wir verraten, warum uns die italienischen Diven trotz Regen ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Alfa Romeo hat ja eine sehr lange Motorsporttradition. Bereits ein paar Jahre nach der Gründung der Marke, nämlich 1913, begannen die Rennsportaktivitäten. In den 1920er- und 1930er-Jahren konnte man erste Erfolge verbuchen, ab den 50er-Jahren wurde dann intensiv Rennsport betrieben. Vor allem in der neu gegründeten Formel 1 Weltmeisterschaft konnte man die damaligen Produkte gut einsetzen, doch auch auf der Straße haben die Italiener eine lange Tradition. Der erste Weltmeister der Formel 1 war übrigens Giuseppe Farina auf Alfa Romeo. Und heute, 2019, fährt Alfa Romeo wieder in der Formel 1. Der Kreis schließt sich.

Doch zurück zu den aktuellen Straßenmodellen von Alfa Romeo: Im Regen zeigt ein Fahrzeug prinzipiell dieselben Verhaltensweisen wie bei trockenen Bedingungen, nur eben um einiges früher. Im Falle der Alfa-Modellpalette ist man schon sehr überrascht, wie gut sich die beiden Protagonisten Giulia und Stelvio auf der Rennstrecke bewegen. Dies hat mehrere Gründe, die wir nachfolgend erörtern wollen. Beginnen wir mal ganz unten, also bei der Radaufhängung. Sie wird von den Italienern "Alfa Link" genannt. Diese besteht bei den beiden Modellen Stelvio und Giulia zu 80 Prozent aus Aluminium. Dazu wird die Lenkung von Federungs- und Antriebseinflüssen entkoppelt. Bei den heckgetriebenen Versionen ist das eigentlich logisch.

Wurden die Beiden jedoch mit dem von Alfa Q4 genannten Allradantrieb ausgerüstet, spürt man nichts von oben genannten Störfaktoren. Zusätzlich verbessert die Konstruktion der Aufhängung die Straßenlage und Stabilität maßgeblich. Sogar ein größerer Lenkwinkel als bei herkömmlichen Radaufhängungen ist möglich. Somit ist es sehr angenehm, mit den beiden Modellen durch die Stadt und auch besonders durch enge Parkgaragen zu fahren. Der Stelvio hat beispielsweise einen Wendekreis von nur 11,75 Metern. Außerdem bleibt der Kontakt zur Straße auch in Kurven und bei höheren Geschwindigkeiten durch eine große Aufstandsfläche gegeben. Mehr Aufstandsfläche bedeutet automatisch eine Vergrößerung des Fahrbahnkontaktes, sprich im Rennsportjargon: Man hat einfach mehr Grip.

Des Weiteren besitzen beide Italiener eine adaptive Federung. Diese passt sich elektronisch und automatisch den gegebenen Bedingungen an. Darüber hinaus kann der Fahrer mittels des Alfa DNA Fahrdynamikschalters Einfluss darauf nehmen. Auch die elektronische Servolenkung trägt einiges zur Dynamik der Fahrzeuge bei. Sie weist nahezu kein Lenkradspiel auf, deshalb ist sie für Autos dieser Größenordnung sehr angenehm direkt. Alfas Bremssystem zeigt sich ebenso von höchster Qualität. Durch das Brake by Wire-System verbessert sich der Bremsweg, und auch das bekannte ABS-Stottern bei einer Vollbremsung fällt bei dieser Technik gänzlich weg. Im Endeffekt bleiben die Südeuropäer um eine ganze Fahrzeuglänge, sprich um 5 Meter, früher stehen als vergleichbare Autos.

Wichtig bei einem sportlichen Auto ist selbstverständlich auch das Gewicht des Fahrzeuges. So wiegt der Stelvio mit dem 2,2 Liter-Dieselmotor nur etwas mehr als 1.600 Kilogramm. Dieser gute Wert wird einerseits durch die schon oben erwähnte Radaufhängung, durch eine Kardanwelle aus Kohlefaser (Karbon), aber auch durch verschiedene Karosserieteile (Türen, Heckklappe und der Motorblock) aus Aluminium erreicht.

Stelvio und Giulia eignen sich also hervorragend für die kurvige Landstraße und auch für einen gelegentlichen Ausflug auf die Rennstrecke. Dies konnten wir bei der Alfa Driving Experience selbst feststellen. Gefahren wurde immer im Pulk hintereinander. Ein Guide vorne, der die Ideallinie zeigt und auch im rechten Moment bremst, nämlich so, dass man sehr dynamisch unterwegs ist, aber trotzdem den nötigen Sicherheitspolster hat. Die beiden Alfas waren mit den bekannten 2.0-Benzinern mit 280 PS, Automatik und Allradantrieb ausgestattet. Als Highlight standen sowohl Stelvio als auch Giulia mit dem vierblättrigen Kleeblatt am Start: Der Quadrifoglio, also in Zahlen ein 2.9 Liter-V6 Doppel-Turbo Motor mit 510 PS. Der große Unterschied: die Giulia ist sportlich schnell mit Hinterradantrieb unterwegs, im Gegensatz dazu wird der Stelvio im Topmodell mit Allradantrieb angetrieben.

Aufgrund des nicht so optimalen Wetters war sicher der Allrad die bessere Wahl, aber auch die Giulia lässt im Regen ihre Muskeln spielen. Dementsprechend wurde zu Vernunft und Vorsicht geraten. Beide Modelle machen auf jeden Fall unglaublichen Spaß. Wer dies selbst erleben möchte, kann die Termine und Kosten für die Alfa Driving Experience beim Alfa Romeo-Händler in seiner Nähe erfragen.