BMW und Daimler erörtern mögliche Kooperation

Erzrivalen verhandeln über Zusammenarbeit im Bereich Autoteile

Die deutschen Autohersteller BMW und Daimler haben Gespräche über eine Kooperation im Bereich Autoteile aufgenommen. In den Verhandlungen wird die Zusammenarbeit in der Entwicklung, Produktion und dem Einkauf von Fahrzeugteilen diskutiert, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise. Bereits zu Beginn des Jahres hatte BMW erklärt, für Kooperationen mit verschiedenen Herstellern offen zu sein. So wurde gemeinsam mit dem französischen PSA-Konzern ein Motor für den Mini und das Einser-Modell entwickelt. "Eine Kooperation mit Daimler hinsichtlich der Hybridtechnologie läuft bereits ", erklärt BMW-Sprecher Marc Hassinger.

Über die Hybridtechnologie hinaus sei die Zusammenarbeit bei "einigen weiteren Bereichen angedacht". "Details werden mit den ersten Ergebnissen einer Kooperation bekannt gegeben", kündigt Hassinger an. Ein Zeitpunkt für die Ergebnispräsentation stehe derzeit jedoch noch nicht fest. Vorstellbar sei auch eine Kooperation auf Projektbasis , in deren Rahmen beispielsweise die Produktion von Motoren möglich sei. An den Gesprächen zwischen Daimler und BMW seien Mitarbeiter aus dem oberen und mittleren Management sowie Ingenieure beteiligt. Weder BMW noch Daimler stünden unter Zeitdruck, die Gespräche zu einem Ende zu führen und eine Einigung zu erzielen.

Besonders in Hinblick auf die schwache Performance des Dollars und den schleppenden Absatz in den USA macht eine Kooperation zwischen den konkurrierenden Konzernen Sinn. BMW will über die angekündigten 8.100 Stellen hinaus im weiteren Jahresverlauf keine zusätzlichen Posten streichen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Zwar hält die Marke in den USA an den Vorjahreszahlen als erneutem Verkaufsziel fest. Es seien aber ohne eine mögliche Verwässerung der Markenidentität Kostensenkungen anzustreben . Solche könnten durch eine weitere Zusammenarbeit mit Daimler erzielt werden.

Damit reagieren BMW und Daimler nicht zuletzt auf die Turbulenzen innerhalb der Branche . Diese hat, von der schwachen US-Wirtschaft gegenüber dem starken Euro abgesehen, mit steigenden Spritpreisen und höheren Anforderungen bezüglich Effizienz und Umweltschutz zu kämpfen.

Quelle: pte