Neue Mercedes E-Klasse mit Multibeam-LED Scheinwerfern

Eine Innovation in der Scheinwerfertechnik will Mercedes bei der künftigen E-Klasse mit weiterentwickelten "Multibeam-LED"-Scheinwerfern präsentieren.

Statt mit 24 arbeiten diese nun mit je 84 einzeln angesteuerten Hochleistungs-LED pro Scheinwerfer. Damit können sie die Fahrbahn automatisch und mit bislang nicht erreichter, exakt gesteuerter Lichtverteilung außergewöhnlich hell und präzise ausleuchten, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.

Erstmals bei einem Serienautomobil übernahmen bei der S-Klasse 2013 rund 500 LED sämtliche Beleuchtungsfunktionen. 2014 stellte Mercedes im CLS neue Multibeam-LED Scheinwerfer mit Präzisions-LED-Rastermodulen vor, um den Straßenverkehr bei Nacht für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. Wie wichtig das ist, zeigt die Statistik: Nachts steigt das Unfallrisiko drastisch, dann kommt es im Wesentlichen auf Landstraßen zu rund fünfmal so vielen Unfällen mit schwerwiegenden Folgen wie tagsüber. Dabei finden nur 20 Prozent der Fahrleistungen bei Nacht und auf dieser Straßenkategorie statt - aber 40 Prozent aller tödlichen Unfälle.

Im Gegensatz zu den Scheinwerfern im CLS mit je 24 einzelnen Hochleistungs-LED arbeitet die nächste Generation in der neuen E-Klasse nun mit einem hochauflösenden Präzisions-LED-Rastermodul, das nun jeweils mit 84 Hochleistungs-LED-Chips bestückt ist. Damit reagiert es noch dynamischer und das Lichtbild auf der Straße wird hochauflösend noch präziser dargestellt. Jede einzelne dieser LED kann elektronisch individuell angesteuert werden. Durch diese Rasterung des Scheinwerferlichts kann die Lichtverteilung des rechten und des linken Scheinwerfers unabhängig voneinander gesteuert und mit hoher Dynamik an das Verkehrsgeschehen angepasst werden. So lassen sich die einzelnen Bereiche der Fahrbahn sehr gezielt ausleuchten.

Mit der Pixelzahl in LED-Scheinwerfern verhält es sich dabei wie mit der Anzahl der Pixel auf Bildschirmen: Je mehr einzeln ansteuerbare Bildpunkte, desto höher die Auflösung und umso feiner kann das Bild dargestellt werden. Zugleich ermöglicht eine hohe Pixelzahl eine größere Dynamik in der Darstellung. In der Wahrnehmung führt dies zu einer deutlichen Steigerung von Präzision und Brillanz. Die 84 LED je Präzisions-Rastermodul verhelfen den Scheinwerfern der neuen E‑Klasse zu einer um den Faktor 3,5 höheren Auflösung des Lichtbilds. Andere Verkehrsteilnehmer können dadurch präziser vor Blendung geschützt werden und auch Eigenblendungen werden wirksamer vermieden. Diese neue Lichtverteilung ermöglicht auch eine höhere Nutzungsdauer des Teilfernlichts und bringt somit wieder ein Plus an Sicherheit. Außerdem profitiert der Fahrer von einer besseren Fahrbahnausleuchtung. Im Vergleich zu heutigen am Markt üblichen Systemen bieten die Multibeam-LED Scheinwerfer im Teilfernlicht eine bis zu 2,5 fach größere Leuchtkraft.
Die Multibeam-Scheinwerfer der 2. Generation erkennt man künftig sofort. Sie setzen mit passiv leuchtenden, blauen Lichtflächen neue optische Akzente. Diese konturieren die E-Klasse-typischen Fackeln des Tagfahr- und Positionslichts und sorgen auch beim Abblendlicht und Fernlicht mit einer blauen Inszenierung für ein eindeutiges Erscheinungsbild. Eine Irritation anderer Verkehrsteilnehmer ist aufgrund der Anordnung der Lichtelemente ausgeschlossen.

Das neu entwickelte Schlechtwetterlicht reduziert bei Regen die Reflexionen auf der Gegenfahrbahn durch gezieltes Abdimmen einzelner LED und trägt aktiv zur Vermeidung indirekter Blendung des Gegenverkehrs bei.

Das Citylicht stellt dem Fahrer eine besonders breite Lichtverteilung zur Verfügung, mit der auch schwer einsehbare Gehwege und Gefahrenbereiche ausgeleuchtet werden. Außer für das bereits aus dem CLS bekannte Kreisverkehrlicht werden die Daten des Navigationssystems nun auch genutzt, um Kreuzungen und Autobahnen zu erkennen und die Lichtverteilung dafür automatisch anzupassen. Auch der adaptive Fernlichtassistent Plus wurde weiter optimiert: So wird durch größere Pixelanzahl eine noch höhere Präzision und Dynamik der Dunkelbereiche in der Lichtverteilung im Teilfernlichtbetrieb erreicht und die Nutzungsdauer des Fernlichts erhöht.

Die notwendigen Informationen zur sich ständig verändernden Verkehrssituation erhält das System über eine Kamera an der Frontscheibe, die auch von anderen Assistenzfunktionen genutzt wird. Vier Steuergeräte pro Fahrzeug berechnen daraus 100 Mal pro Sekunde die jeweils ideale Lichtverteilung und aktivieren individuell die 84 Hochleistungs-LED pro Präzisions-Rastermodul.

Auch die neue E-Klasse wird wieder mit "Mehrpegel-Heckleuchten" ausgestattet, bei denen Bremslicht und Blinker je nach Fahrzustand und Helligkeit des Umfeldes (Tag/Nacht) mit unterschiedlicher Intensität betrieben werden. Steht der Mercedes Fahrer beispielsweise bei Nacht an einer roten Ampel auf der Bremse, wird die Helligkeit des Bremslichts automatisch heruntergeregelt, sodass der Hintermann nicht geblendet wird.

dpp-autoreporter/wpr