LSF 500: Autolack der Nissan Crossover-Modelle trotzt der Sonne

Nissan testet den Lack sowie weitere Komponenten und Materialien seiner Crossover-Modelle bei sehr hohen und extrem niedrigen Temperaturen.

Sommer, Sonne, Sonnencreme: In der schönsten Zeit des Jahres ist für uns Menschen fleißiges Eincremen angesagt. Die Außenhülle eines Autos lässt sich hingegen nicht so leicht schützen. "Wie die menschliche Haut beeinträchtigt extreme UV-Strahlung auch die Fahrzeuglackierung: Die Oberfläche könnte aufbrechen. Deshalb testen wir, um dauerhafte Produktqualität sicherzustellen", erläutert Dean Gillett, einer der Umwelt-Testingenieure bei Nissan. Jedes Neufahrzeug der Nissan Crossover-Familie verfügt über eine hochwertige Mehrschicht-Lackierung, die unter extremsten Bedingungen und Temperaturen getestet wurde. Nissan Ingenieure haben die Karosserie zum Beispiel einem UV-Licht von 500 Watt pro Quadratmeter ausgesetzt, was der mehr als zehnfachen UV-Strahlung des natürlichen Sonnenlichts entspricht. Wenn Sonnencreme mit LSF 50 die menschliche Haut schützt, erfüllt die Nissan Lackierung somit LSF 500.

In der neuen, 1,6 Millionen Euro teuren Testkammer, die unlängst im europäischen Nissan Technikzentrum im britischen Cranfield eröffnet wurde, wird die UV-Belastung mehrerer Jahre unter realitätsnahen Bedingungen in wenigen Wochen nachgebildet. Hightech-Glühbirnen strahlen 92.000 Watt extreme Hitze aus, was der Leistung von insgesamt 2.300 haushaltsüblichen 40-Watt-Birnen entspricht. In Verbindung mit einer erhöhten Außentemperatur erhitzen die Innenräume jedes Crossovers im Test auf 120 Grad Celsius. Um die Widerstandsfähigkeit am anderen Ende des Thermometers sicherzustellen, kann die Temperatur aber auch auf bitterkalte minus 50 Grad gesenkt werden.

Dabei muss nicht nur die Lackierung im UV-Licht bestehen. Alle Kunststoffteile, Sitzbezüge und Klebstoffe durchlaufen den gleichen Entwicklungsprozess, um es mit extremen Temperaturen aufnehmen zu können. Dies führt zu einer Fahrzeugentwicklung, bei der die verwendeten Komponenten und Materialien der Nissan Crossover-Modelle je nach Region variieren. "Ein gutes Beispiel sind die Gasfedern, die die Heckklappe offen halten. Sie unterscheiden sich auf der ganzen Welt, weil das Gas im Zylinder sehr temperaturempfindlich ist", erzählt Gillet.