Tesla plant Korridore mit Elektro-Schnellladestationen

2012 quer durch Amerika und 2013 auch in Europa geplant

Der Elektroauto-Pionier Tesla Motors hat Anfang dieser Woche seine "Supercharger"-Schnellladestationen vorgestellt. Die Solar-Stationen schaffen laut dem Unternehmen in 30 Minuten genug Akku-Ladung für drei Stunden Fahrt mit knapp 100 km/h, was ideal für Pausen bei Langstreckenreisen sein soll. Die ersten sechs Supercharger, die Stromüberschüsse ins Netz speisen, stehen in Kalifornien. Nun will Tesla zunächst in Nordamerika wichtige Korridore wie von Los Angeles nach New York mit solchen Schnellladestationen versorgen - und ab der zweiten Jahreshälfte 2013 auch in Europa und Asien.
 
Das Supercharger-Netzwerk ist darauf ausgelegt, Langstreckenreisen per Elektroauto so bequem zu machen wie mit einem Benziner. Der zugrundeliegende Gedanke ist, dass die meisten Fahrer, die um 9:00 Uhr morgens starten, gegen Mittag ohnehin etwa eine halbe Stunde Pause für Mittagessen, Erfrischungen und das Auftanken machen - womit die drei Stunden Akkuladung in 30 Minuten, wie sie die Supercharger versprechen, einer praktischen Anforderung gerecht werden.

Freilich ist das nicht das einzige Kriterium für sinnvolle Elektromobilität - denn stammt der Strom aus Kraftwerken, die fossile Brennstoffe nutzen, ist das ökologisch wenig sinnvoll. Tesla setzt daher auf Solarstrom, den ein System von SolarCity liefert. Der Elektroauto-Hersteller gibt sich dabei überzeugt, dass jede Station im Jahresverlauf mehr Strom liefert, als von ladenden Elektroautos benötigt wird - es werde also letztlich ein Nettoüberschuss an das Netz abgeliefert. Das macht sich das Unternehmen zunutze, um Kunden mit einem besonderen Zuckerl zu locken: Besitzer eines Tesla Model S können demnach auf unbegrenzte Zeit kostenlos die Supercharger nutzen.

Tesla Motors will bis nächstes Jahr in Nordamerika wichtige Langstrecken-Korridore mit einem ausreichend dichten Netz an Schnelllade-Stationen versorgen. Schnellen, bequemen Elektroauto-Reisen von Vancouver nach San Diego, Miami nach Montreal und Los Angeles nach New York soll dann nichts mehr im Wege stehen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2013 will das Unternehmen dann auch Europa und Asien mit Superchargern erschließen. Zwar spricht Tesla nur vom Laden seines Model S, doch Experten gehen davon aus, dass auch andere Schnelllade-taugliche Fahrzeuge mittels Adapter die Anlagen nutzen könnten.
 
Auch in Deutschland laufen schon Pilotprojekte zu Elektromobilitäts-Korridoren wie z.B. auf der A9 zwischen München und Leipzig. Längerfristig ist auch im Gespräch, die Modellstrecke über Leipzig hinaus nach Berlin sowie im Süden nach Salzburg und Wien zu verlängern.

Quelle: pte, Tesla Motors

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