Neuer VW Passat - Fahrbericht

Der VW Passat zählt seit Jahren zu den beliebtesten Mittelklasse-Limousinen. Wir konnten vom neuen Passat jetzt schon erste Eindrücke sammeln.

Gestartet sind wir mit dem Einstiegsmodell in die Welt des VW Passat, dem 1,4 TSI Trendline mit 122 PS (90 kW) Benzinmotor. Schon in der Basis gibt es neben ESP, ABS und sechs Airbags auch die Klimaanlage "Climatic", elektrische Fensterheber vorne und hinten, eine Mittelarmlehne vorne mit Ablagebox, die Multifunktionsanzeige "Plus" inkl. Schaltempfehlung, das Radio RCD310 und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung.

Am Pariser Autosalon 2010 feierte der Passat seine Premiere, jetzt ist er auch in Österreich erhältlich und wir haben schon drei Motorisierungen und verschiedene Assistenzsysteme ausprobieren können.

Die Verarbeitung ist tadellos, und die verwendeten Materialien wirken schon in der Basisausführung sehr hochwertig. Hinzu kommen bequeme Sitze und ein sehr aufgeräumtes Armaturenbrett, das dem Fahrer keinerlei Rätsel aufgibt. Lediglich die Wahl des Blinker- und Scheibenwischerhebels hätte eine Spur nobler ausfallen können.

Dafür ist die Geräuschdämmung sehr gut, es dringen kaum Motor- oder Abrollgeräusche in den Innenraum vor. Mit ein Grund mag hier auch der besonders laufruhige 1,4 Liter TSI Motor sein. Auf den ersten Blick wirken 122 PS für eine 1.440 kg schwere und 476,9 cm lange Limousine nicht viel, aber der Direkteinspritzer mit Turbolader reicht für unsere Straßen aus. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erledigt der Passat 1,4 TSI in 10,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 203 km/h. Dabei soll sich die flotte Limousine im Schnitt mit 6,3 Liter Superbenzin begnügen.

Fast genauso sparsam, aber ebenso laufruhig und leise ist der 1,4 Liter TSI EcoFuel mit 150 PS, der sowohl mit CNG Erdgas als auch mit Superbenzin bewegt werden kann. Hier vergehen 9,8 Sekunden bis die 100 km/h-Marke durchbrochen wird, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 214 km/h. Der Verbrauch liegt hier bei 6,8 Liter Benzin, bzw. 6,6 m³ Gas pro 100 Kilometer.

Topmodell der Testrunde war dann der VW Passat 2,0 TDI DSG mit 170 PS (124 kW) in Highline-Ausstattung, der zudem noch einige der neuen Assistenzsysteme an Bord hatte. Mit feiner Lederausstattung inkl. elektrisch verstellbarer Sitze, Navigationssystem, automatischer Distanzregelung, Dynaudio Soundsystem und automatischem Einparksystem ging es zu unserer Testfahrt rund um Baden.

Der Motor harmoniert dabei sehr gut mit dem 6-Gang-DSG-Getriebe und bietet auch genug Leistung. In 8,6 Sekunden schafft man die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h, der Vorwärtsdrang endet bei 223 km/h. Sehr gut hat auch die automatische Distanzregelung gearbeitet, die auch bis zum Stillstand des Fahrzeugs funktioniert. Angefahren muss dann allerdings wieder von selbst werden, kommt man jedoch nicht ganz zum Stillstand, beschleunigt das System wieder automatisch auf die vorher gewählte Geschwindigkeit.

Ein gutes Extra für alle Vielfahrer, die so noch entspannter weite Etappen abspulen können. Gut geeignet sind dafür auch die klimatisierten Komfortledersitze, die im Winter beheizbar und im Sommer kühlbar sind. Warum sich der Schalter für die Heizung sehr praktisch im Drehrad der Temperaturverstellung befindet, der Schalter für die Kühlung aber fast unauffindbar auf der Vorderseite des Sitzes platziert wurde, bleibt ein Rätsel, ansonsten ist alles sehr durchdacht und praktisch gelöst. Auch die automatische Einparkhilfe sucht auf Knopfdruck eine passende Parklücke und übernimmt dann das Einparkmanöver, ebenfalls ein Komfort-Extra, das im Vergleich zur akustischen Einparkhilfe nur noch knapp 300 Euro mehr kostet.

Eines haben alle drei gefahrenen Modelle gemeinsam, nämlich das gute Platzangebot. Sowohl Fahrer und Beifahrer als auch die Passagiere in der zweiten Reihe können sich über fürstliche Platzverhältnisse freuen. Bei der Limousine steht zudem ein Kofferraumvolumen von 565 Liter zur Verfügung, der Variant kann gar mit 603 bis 1.731 Liter aufwarten, ein Wert, den so manche Kompaktvans nicht erreichen.

Mann kann sagen, dass der neue Passat sehr gelungen ist und hochwertiger als sein Vorgänger wirkt. Zudem bietet er viele Assistenzsysteme, die einem das Autofahrerleben einfacher machen, und er hat zudem genug Platz für Kind und Kegel. Preislich startet er bei 25.990 Euro (1,4 TSI Trendline) und endet derzeit ohne Extras bei 42.510 Euro (2,0 TDI 4Motion Variant Highline). Wer sich für die Assistenzsysteme entscheidet, der sollte jedoch längere Wartezeiten einkalkulieren, viele Module werden erst im Frühjahr verfügbar sein.