Wie der jüngste Bericht der EU-Kommission zeigt, bewegen sich die Neuwagenpreise in Europa - unter Einbeziehung der neuen Mitgliedstaaten - aufeinander zu. Zwar sind bei einigen Modellen zwischen bestimmten Ländern nach wie vor beträchtliche Preisunterschiede zu verzeichnen, doch schließt sich diese Lücke immer mehr. Im Euro-Gebiet sind generell in Finnland die niedrigsten und in Deutschland die höchsten Preise vor Steuern zu verzeichnen. Für die EU insgesamt gesehen, sind die Durchschnittspreise in den neuen Mitgliedstaaten besonders niedrig und in Estland am niedrigsten.
Die Kommission hat eine neue Gruppenfreistellungsverordnung verabschiedet, mit der die EU-Wettbewerbsregeln auf die Kfz-Branche ausgedehnt werden. Darüber hinaus wurden mehrere Verfahren gegen Kfz-Hersteller eingeleitet, die den Parallelimport von Kraftfahrzeugen innerhalb der EU-Binnengrenzen eingeschränkt haben.
Verbesserte Konvergenz der Märkte
Nach den Zahlen vom 1. November 2004 haben sich die Preisunterschiede gegenüber Mai 2004 rückläufig entwickelt. Allerdings können die Preisunterschiede zwischen dem preiswertesten und dem teuersten Mitgliedstaat bei bestimmten Modellen nach wie vor erheblich sein. Von den in dem Bericht genannten 1.909 Preisen lagen 598 um über 20 % über denen des preiswertesten Marktes in der EU (verglichen mit 813 von insgesamt 1.788 im letzten Bericht). Der größte Preisunterschied besteht beim Opel Astra , der im Jahr 2004 zu den 10 meistverkauften Kraftfahrzeugen in der EU gehörte und in Deutschland fast 50 % mehr kostet als in Dänemark. Durch diesen Unterschied kann z.B. ein deutscher Kunde, der in Dänemark einkauft, 3.700 Euro (inkl. MwSt) einsparen.
Deutschland und in geringerem Maße Österreich sind für die in der Umfrage berücksichtigten Modelle nach wie vor die teuersten Märkte in der EU. In Deutschland werden für 38 der 91 in dem Bericht untersuchten Modelle die höchsten Preise im Euro-Gebiet verlangt, weitere 21 Modelle sind dort um 20 % teurer als auf dem preiswertesten nationalen Markt im Euro-Gebiet. Innerhalb des Euro-Gebiets sind Griechenland und Finnland am preiswertesten, während außerhalb des Euro-Gebiets Estland die günstigsten Preise vorweisen kann.
Preise sind stabil
Ende 2004 waren die KFZ-Preise in der EU um 0,5 % und im Euro-Gebiet um 0,9 % höher als Ende 2003. Die Headline-Inflation belief sich in demselben Zeitraum sowohl in der EU-12 als auch in der EU-25 auf 2,4 %.
Die Kfz-Preise sanken in Deutschland (-0,1 %), im Vereinigten Königreich (-1,2 %) und in der Tschechischen Republik (-6 %), während sie in Frankreich (+1,1 %) und in Italien (+0,8 %) gestiegen sind.
In den Mitgliedstaaten, in denen die Preise vor Steuern seit jeher gering sind, haben sich die Verbraucherpreise für Kraftfahrzeuge generell nicht nennenswert erhöht, außer in Polen (+7,4 %). Ein geringer Preisanstieg war in Dänemark (+1,6 %) und in Griechenland (+2,2 %) zu verzeichnen, während die Preise in Finnland (-1,7 %), Estland (-8,4 %) und Litauen (-2,8 %) gesunken sind.