Beginnen wir mit dem Pionier des Sportwagensegments: Dem Ur-Elfer. Auf der IAA im Jahre 1963 stellte Porsche den 901 erstmalig vor, und er zog sofort die Blicke auf sich – der Beginn einer Faszination. Aufgrund eines Namenskonflikts mit Peugeot entschied sich Porsche, seinen Sportwagen fortan als 911 zu bezeichnen.
Unter der „Haube“, oder besser gesagt unter dem Heckdeckel, verbarg sich seinerzeit ein 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, der 130 PS leistete. Nur zwei Jahre später wurde der Targa ins Leben gerufen. Der deutsche Autobauer ließ das Modell zehn Jahre lang vom Band rollen.
Nach dem Ur-Elfer kam das renommierte G-Modell. Trotz seiner breiteren und sportlicheren Optik bewahrte es die unverkennbaren Züge des Vorgängers. Die zweite Generation startete mit einem 2,7-Liter-Sechszylinder, der 150 PS bot. Ab 1975 stand auch ein Turbo zur Wahl, der beeindruckende 260 PS bereitstellte.
Unser Testmodell war ein Porsche 911 Carrera 3.2 Cabriolet mit 230 PS. Bei seiner Markteinführung galt dieser Flitzer als das schnellste Cabriolet weltweit mit einer Spitzengeschwindigkeit von 245 km/h. Für jene, die das pure Fahrerlebnis suchen und auf viele Assistenzsysteme verzichten wollen, ist dies das ideale Auto.
Erstmals mit Allradantrieb
1988 folgte dann die nächste Evolutionsstufe. Der Porsche 911 Typ 964 war geboren. Auf den ersten Blick ähnelt die dritte Generation ihrem Vorgänger, doch technisch setzt sie neue Maßstäbe. Erstmalig verteilt der Sechszylinder-Boxermotor seine Leistung optional an alle vier Räder. Wir hatten die Gelegenheit, in einem Carrera 2 Cabriolet zu sitzen und waren erneut vom Fahrgefühl begeistert.
Der 3,6-Liter-Motor bringt 250 PS auf die Straße und ist mit dem Tiptronic-Automatikgetriebe gekoppelt. Diese Kombination sorgte zweifellos für ein dauerhaftes Lächeln auf unserem Gesicht. Porsche rüstete das Fahrzeug serienmäßig mit Servolenkung, Airbag für Fahrer und Beifahrer sowie ABS-Bremsen aus – eine Ausstattung, die für jene Zeit nicht als gegeben galt.
Die vierte Generation, bekannt als Typ 993, feierte 1993 ihr Debüt. Mit diesem Modell endete die Ära der luftgekühlten Boxermotoren, denn es handelt sich um den letzten Porsche 911 ohne Wasserkühlung. Wir hatten das Privileg, einen 3,6-Liter-Boxermotor mit 285 PS zu fahren. Schon zu dieser Zeit zeichnete sich ab, dass der 911 zu einem Highlight avanciert, und Porsche legte sogar noch eine GT2 Version obendrauf.
Mit fortschreitender Zeit nähern wir uns dem modernen Zeitalter, und der 911 bietet immer umfangreichere Ausstattungsoptionen. 1997 – das Jahr, in dem die fünfte Generation, namens Typ 996, das Licht der Welt erblickte. Uns wurde ein Carrera 4S Coupé bereitgestellt, das beeindruckende 320 PS lieferte und obendrein über Allradantrieb verfügte.
Schon zu jener Zeit setzte Porsche auf eine gehobene Serienausstattung: Metalliclackierung, Fahrdynamikregelung, Vollleder-Interieur, Klimaanlage und ein CD-Radio mit digitalem Soundpaket gehörten dazu.
Immer mehr Leistung im Porsche 911
Der Typ 997, produziert von 2004 bis 2012, stellte ein echtes Highlight dar und orientierte sich optisch stärker am Ur-Modell des 911ers. Vergnügen durften wir uns im Carrera GTS Cabriolet, welcher 2010 im Herbst sein Debüt feierte. Mit Hinterradantrieb, verbesserter Aerodynamik und einer reichhaltigen Serienausstattung präsentiert sich der Typ 997.
Ausgestattet mit einem PDK-Getriebe und einem 3,8-Liter-Boxermotor, der beachtliche 408 PS leistet, sorgt er nicht nur für beeindruckende Fahrwerte. Er versetzt sowohl Fahrer als auch Passagiere in pures Fahrvergnügen und entlockt ihnen ein Lächeln.
Der 911er wächst kontinuierlich in Länge, Breite und Komfort. Dies wurde besonders bei der Präsentation des 911er Typ 991 deutlich, welcher 2011 bis 2018 vom Band lief. Wir gehörten zu den wenigen Privilegierten, die das streng limitierte Modell 911R auf Herz und Nieren prüfen durften. Klimaanlage? Überflüssig. Radio? Unnötig, denn der Motor liefert bereits ein symphonisches Klangspektakel.
Bei diesem Modell rückt der Leichtbau in den Mittelpunkt, was uns spätestens bei den Carbon-Sitzschalen ins Bewusstsein trat. Der 4,0-Liter-Boxermotor presst beeindruckende 500 PS heraus und ist an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gebunden – da gerät man gehörig ins Schwitzen.
Die aktuellste Generation, der Typ 992, punktet mit modernster Technologie. Von hochentwickelten Assistenzsystemen bis zu vielfältigen Ausstattungsoptionen – hier findet jeder das Passende. Wir hatten das Privileg, in einem Turbo Cabriolet zu sitzen. Das verspricht 580 PS, ein 8-Gang Porsche Doppelkupplungsgetriebe und ein Klangfeuerwerk, das einem die Ohren fliegen lässt.
Fazit: „Was mich fasziniert, ist die Tatsache, dass jede neue Elfer-Generation dem Vorgänger überlegen ist. Man ahnt immer noch nicht, wo und wann es einmal Grenzen geben wird“, so Walter Röhrl, Porsche-Markenbotschafter und Rallye-Legende. Für uns trifft dieses Zitat den Nagel auf den Kopf.