Blick zurück: Der Citroen Transporter Typ H

Das Nachkriegsmodell hat seine Premiere auf dem Pariser Autosalon 1947 gefeiert und damals den Zeitgeist getroffen.

Im Juni 1948 begann die Kommerzialisierung des frontgetriebenen Transporters mit der charakteristischen Wellblechkarosserie nach Art des legendären Flugzeugs "Ju 52". Abhängig von der zulässigen Zuladung wurden verschiedene Typenbezeichnungen (H, HY, HX, HW, HZ und 1600) verwendet. Zahlreiche Karosseriebauunternehmen sorgten für eine große Vielfalt an Variationen des Typ H. Die verschiedenen Verlängerungen von Radstand und Überhang hinten erhielten die Bezeichnungen Modification A (= 40 Zentimeter Überhang) bis Modification F (= 1,2 Meter Radstandverlängerung und 60 Zentimeter Überhang). Dacherhöhungen von 10, 20 oder 40 Zentimetern waren möglich. Zudem hatten die Kunden die Option, das Führerhausdach zusätzlich zu erhöhen.

Die Drehstabfederung verschaffte dem Citroen Typ H neben der guten Straßenlage auch im unbeladenen Zustand einen hohen Federungskomfort. Der tiefe Einstieg des flachen Laderaums und der u-förmige Versteifungsrahmen ermöglichten dem Team um Ingenieur Pierre Franchiset und Konstrukteur André Lefèbvre eine Vielzahl an Aufbauten: Karosserieverlängerungen, Hochdächer, Pritsche mit Doppelkabine und vieles mehr. Ab Werk gab es den Lieferwagen mit 4,28 Meter Länge und Fahrgestell mit Führerhaus. Große Verbreitung fanden die Varianten des Citroen Typ H im öffentlichen Dienst, beispielsweise als Fahrzeug der Feuerwehr oder der Post. Das Angebot der Karosseriebauer richtete sich vor allem an mittelständische Betriebe. Zum Einsatz kam der Citroen Typ H hier unter anderem als Planwagen (auch mit Doppelkabine), Autotransporter, Niederflurhubwagen, Verkaufswagen, Bus, Kühlwagen, Wohnmobil, Tiertransporter, Bestattungswagen oder auch als rollendes Labor. Zudem wurde in einigen Varianten die hydropneumatische Federung der DS an der Hinterachse eingebaut.

Der Citroen Typ H verfügte über Motor und Getriebe des Traction Avant und später der DS - jeweils "rückwärts" eingebaut, also mit dem Motor vor der Vorderachse - sowie mit entgegengesetzter Motor-Drehrichtung (Droit). Auch Dieselmotoren von Perkins und Indénor wurden angeboten. Bis zum 14. Dezember 1981 wurden insgesamt 473.289 Exemplare des Citroen Typ H in Frankreich (Quai de Javel / Aulnay-Sous-Bois), Belgien (Forest, 5.343 Fahrzeuge) und den Niederlanden (circa 10.000 Fahrzeuge) gebaut.

Der Citroen Typ H auf einen Blick:

Erste Vorstellung: 1947 auf dem Pariser Autosalon

Designer: Karosseriebau-Ingenieur Pierre Franchiset

Produktionszeitraum: 1948-1981

Produzierte Fahrzeuge: Rund 489.000

Karosserieversionen: Transporter mit zahlreichen Aufbau-Sonderlösungen

Motoren: 1.911 cm³, 48 (50 PS SAE) bei 3.800 U/min, 78 km/h, 13 l /100 km, 1.911 (1.898) cm³, 35 PS bei 3.500 U/min

Maße (L/B/H in mm), Radstand (mm): Je nach Version

Fahrzeughighlights: Wellblechkarosserie, Drehstabfederung, Vielzahl an Aufbauten