Pch 2010 2(Bildquelle: motorline.cc)
Pch 2010 3(Bildquelle: motorline.cc)

Das war die 8. Int. Pannonia-Carnuntum Historic Rallye

Gleich zwei runde Geburtstage gab es anläßlich der 8. Int. Pannonia-Carnuntum Historic Rallye von 3. bis 5. Juni 2010 zu feiern.

Die "Tin Lizzy", der Ford T der Familie Bostl aus dem Jahr 1910 feierte den runden Hunderter und Audi Hungaria hatte anläßlich des 30-Jahr-Jubiläums des Quattro neben drei weiteren herrlichen Wanderer- und Auto Union-Modellen drei wunderschöne Exemplare der Audi Tradition aus Ingolstadt an den Start im burgenländischen Seewinkel gebracht. Aber auch sonst purzelten die Rekorde aus acht Veranstaltungen:

Lebendige Geschichte

Pch 2010 2(Bildquelle: motorline.cc)

Aus 373 Nennungen wurden von Organisator Hannes Reichetzeder 226 der kostbarsten Fahrzeuge aus 100 Jahren, verteilt auf sagenhafte 65 verschiedene Marken ausgewählt. Und es war wirklich ein rollendes Museum der Automobilgeschichte eines ganzen Jahrhunderts, das vom Mercedes SSK und Bentley 6 1/2 Litte Touret bis zum Steyr Puch 500 oder zur BMW Isetta reichte. Man müßte wohl zig Museen besuchen, um diese Vielfalt zu sehen, die bei der 8. Int. Pannonia-Carnuntum Historic am Start war. Und dabei sind dies keine toten Museums-Steher, sondern quicklebendige, topgepflegte Klassiker, die man fahren sehen, hören und riechen kann. Dank der Initiative von Markus Stifter, seines Zeichens Skoda Austria Verkaufs-Chef, waren auch mit der Chefin der Skoda Museums-Werkstatt, Eva Ticova, drei kostbare, seltene Raritäten aus dem Skoda Werksmuseum in Mlada Boleslav angerollt: Der Luxus 8-Zylinder Skoda 860 aus dem Jahr 1932, der herrlich restaurierte Prototyp des Skoda Sagitta aus dem Jahr 1936 und die tschechoslowakische Staatslimousine Skoda Superb 3000 6-Zylinder aus dem Jahr 1939. Doch die tausenden Zuschauer staunten nicht schlecht, als sie Marken erblickten, von denen sie noch nie etwas gehört hatten: Durant, Mc Laughlin, Oberland oder Aero. Allein aus der Ära bis 1950 waren 47 Oldies am Start, und die Palette darüber hinaus umfaßte alles vom lupenreinen Grand Prix-Renner über den Kleinstwagen aus der Wirtschaftswunderzeit bis hin zu den nobelsten Luxuskarossen.

Auf neuen Wegen

Pch 2010 3(Bildquelle: motorline.cc)

Und das Publikum honorierte das sensationelle Starterfeld mit einem in einzelnen Etappenorten unübersehbaren Massenaufkommen. Auch die Route eroberte dank der hervorragenden Ortskenntnisse von Fahrtleiter Karl Hatzigmoser in diesem Jahr neue, noch nie befahrene Pfade Österreichs, Ungarns und der Slowakei. Vom Start im Vila Vita Pannonia in Pamhagen führte die erste Etappe am Donnerstag in die Audi Hungaria Metropole Gör und von dort durch den ungarischen Hannas zurück ins Ziel des ersten Tages, in die älteste Weinbaugemeinde Österreichs, nach Mönchhof, wo der Tag beim Mönchhofer Weinfrühling ausklang. Allzu viel Zeit blieb nicht zum Feiern, denn das Rallye-Programm am Freitag begann bereits um 7 Uhr früh nach einem herrlichen Naglreiter-Frühstück mit den ersten Sonderprüfungen auf dem Messegelände in Gols. Und die verregnete Vormittags-Etappe sollte noch zu einem schlammigen Hindernislauf werden, blockierten doch bei Nickelsdorf zahlreiche Schwerfahrzeuge unangemeldet den öffentlichen Verkehr, Vorboten des eine Woche später stattfindenden Nova Rock-Festivals. Der Nachmittag hatte den AGIP Slalom in Frauenkirchen als Publikums-Highlight. Die unzähligen Zuseher gerieten außer Rand und Band, als in der Pause zwischen den beiden Läufen der Lamborghini Gallardo Supperleggera, den Audi als Vorausfahrzeug mitgebracht hatte, der 800 PS Koenig Ferrari Testarossa von Karl Oppitzhauser sowie der aus Portugal an den Start gekommene Shelby Mustang GT 500 Eleanor mit mehr als 600 PS auf dem Parcours einige Demorunden drehten. Der zweite Tag fand seinen harmonischen Ausklang beim unvergleichlichen "Jazzline" Open Air in der Fußgängerzone der Thermenstadt Frauenkirchen, wo der Landgasthaus-Wirt Fritz Sittinger wieder einmal das Meisterstück zelebrierte, mehr als 500 Rallye-Teilnehmern, Funktionären, Journalisten und Fernseh-Teams innerhalb einer halben Stunde ein schmackhaftes Seewinkler-Menü auf den Tisch zu stellen.

Zuschauerandrang

Pch 2010 4(Bildquelle: motorline.cc)

Die Samstags-Etappe startete am Podersdorfer Nordstrand des Neusiedler Sees und mobilisierte Publikumsmassen, wie sie in der pannonischen Region wohl selten vorkommen. Nach der Mittagsrast im Pannonia Tower Hotel Parndorf war der Rallye-Tross zu Gast in der ungarischen Nachbarstadt Mosonmagyarovar. Und wo man bei der Streckenplanung noch kein Problem gesehen hatte, mehr als 200 Rallye-Fahrzeuge durchs Stadtzentrum zu schleusen, erwartete die Rallye hier ein unübersehbares Meer an Menschen, in das die Fahrzeuge eintauchten und dann nicht mehr zu sehen waren. Schwerstarbeit für die Fahrer, die hier tausende von Autogrammen zu schreiben hatten! Sensationell auch die Organisation in der erstmaligen wunderschönen Zielgemeinde Illmitz, wo Bürgermeister Los und Tourismus-Chef Lang wohl alle Bewohner und Urlauber motivieren konnten, die Rallye-Teams enthusiastisch zu empfangen. Beim romantischen Dinner am Badesee im Villa Vita Pannonia fand nicht nur eine Charity-Tombola statt, deren Erlös zu 100% der Initiative Lungenhochdruck zugute kam, sondern so wie jedes Jahr auch die Siegerehrung.

Diese brachte ein sensationelles Ergebnis: Nach 31 Wertungsprüfungen konnte das Team KR Michael Raninger/Mag. Susanne Vollmann den Großen Preis des Burgenlandes, gestiftet von LH Hans Niessl in Empfang nehmen. Unglaubliche 311 Punkte standen auf dem Konto, was einer Zeitabweichung von nur 3 Sekunden und 11/100 in drei Tagen auf rund 500 km entsprach. Nur 17/100 Sekunden dahinter placierte sich Gerhard Rundhammer auf seinem Lotus Super 7 auf Rang 2. Und sensationell auf Rang drei ist bereits das erste Vorkriegsfahrzeug, der Chevrolet Confederate (Bj. 1932) von Gerhard und Tatjana Zeilner zu finden. Freuen darf man sich bereits auf die 9. Int. Pannonia-Carnuntum Historic von 2. bis 4. Juni 2011, für die bereits wenige Tage nach der diesjährigen rund 100 Nennungen vorliegen.