Rolls Royce Legenden: Der Phantom I von Fred Astaire

Ab Ende Juli werden die bedeutendsten Rolls-Royce Phantom der vergangenen 92 Jahre in Mayfair, London, in der Ausstellung "The Great Eight Phantoms" versammelt.

Die Ausstellung bildet den Rahmen für die Ankunft der nächsten Generation des berühmtesten Luxusprodukts der Welt. In den kommenden acht Wochen wird Rolls-Royce nacheinander die berühmten Exponate vorstellen, die in London gezeigt werden. Die erste Chronik handelt vom Phantom I von Fred Astaire.

Es überrascht sicher nicht, dass Fred Astaire - ein Mann mit vollendetem Stil und Eleganz - eine dauerhafte Zuneigung für Rolls-Royce besaß. Doch nur wenige wissen, dass diese Liebe schon weit vor seiner Zeit in Hollywood begann. Astaire revolutionierte seine Genres, indem er steife Tanzkonventionen lockerer und freier machte - zunächst auf der Bühne, später auch auf der Leinwand. Er begeisterte das Publikum der Musiktheater auf beiden Seiten des Atlantiks schon mit seiner ersten Partnerin - seiner älteren Schwester Adele. Fred war ernst, akribisch, professionell und ein Perfektionist. Adele war wild, spontan (sie hasste Proben), gesellig und fesselnd - auf der Bühne genauso wie im Privatleben.

Im Jahr 1917 - Fred war 18 und Adele 21 - trat das Duo auf dem Broadway auf. Anfangs für 550 Dollar die Woche, bald schon für 750 Dollar - genug, um in den besten Restaurants zu speisen und in den schicksten Nachtlokalen und Resorts gesehen zu werden. Fred Astaire fing an, Golf zu spielen, und - was noch wichtiger war - er lernte wohlhabend aufzutreten.

Auf Anregung von Noël Coward reisten die Astaires 1923 nach Großbritannien. Angesichts der royalen Begeisterung von Prinz Albert (später George VI) und dem Prince of Wales wurden die Geschwister Bühnen-Superstars und eine feste Institution in der High Society. Astaire verwandelte sich in einen vollendeten "Mid-Atlantic-Man", der den englischen Stil perfekt pflegte, ihn aber mit der Mentalität aus der Neuen Welt freier interpretierte - ähnlich, wie er es beim Tanzen gemacht hatte. Er konnte genauso gut mit Hut und Frack aussehen wie in einer Sportjacke. Astaire entwickelte bald auch eine lebenslange Liebe zu Pferderennen, ging Auerhahnschießen und kaufte seinen ersten Rolls-Royce, einen schwarzes 20hp "Baby" Rolls.

Als Fred Astaire im Laufe der Zeit seinen Platz im Hollywood-Firmament zementierte, unterzog er den Phantom einer Verjüngungskur. In jenen Tagen war es völlig üblich, ein Auto zu aktualisieren, um die neuesten Trends zu reflektieren - sogar bei einem Rolls-Royce. Mitte der 1930er-Jahre wurde Inskip, ein New Yorker Agent, der für seine eigenen Aufbauten bekannt war, von Astaire beauftragt, den Phantom zu renovieren. Zu den Modifikationen gehörten gebeizte Holzelemente in den Türen, spezielle Türgriffe, und Winker im Art-Deco-Stil.

Der Phantom hat auch ein charmantes Accessoire: einen äußerst seltenen Kofferraum von Louis Vuitton. Er enthält Nischen und Ablagen für Hut und Fliege, Manschetten- und Kragenboxen, ein "Tee-for-Two"-Picknick-Set und Schuhfächer. Im Kofferraumdeckel ist Platz für Tennisschläger, Schießstöcke und Kricketschläger. Ein geheimes Schließfach enthält einen vollständigen Golfschlägersatz. Sie alle geben einen Eindruck vom Geschmack von Fred Astaire.

Astaire behielt den Phantom bis 1950 (es war aber nicht sein letzter Rolls-Royce). In dieser Zeit wurde er durch seine Partnerschaft mit Ginger Rogers berühmt sowie für Filme wie Top Hat (1935) und Swing Time (1936). Trotz seines vorübergehenden Rückzugs im Jahr 1946 kam er für ein neues Zeitalter der Musicals zurück - darunter The Band Wagon (1953) mit Cyd Charisse, Funny Face (1957) mit Audrey Hepburn und Silk Stockings (1957), ebenfalls mit Cyd Charisse.

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