Zeitreise: Pontiac Firebird Trans Am von 1976

Der Pontiac Firebird zählt zu den bekanntesten Coupés aus Amerika, wir stellen jetzt einen ganz besonderen Jahrgang vor, mit dem eine Ära geendet hat.

In der Muscle Car-Ära war der Pontiac Firebird ein heiß begehrtes Auto, während die erste Generation nur von 1967 bis 1970 gebaut wurde, konnte sich die zweite Generation von 1970 bis 1981 halten.

Wie damals in den USA üblich hat es aber natürlich in jedem Jahr Änderungen gegeben, so hat sich die zweite Generation über die Jahre drastisch verändert. Zu Beginn setzte man noch auf eine sehr steile Schnauze, die aber von Jahr zu Jahr immer stärker aerodynamisch optimiert wurde.

Der Pontiac Firebird von 1976 war in vieler Hinsicht aber das letzte Auto vor der großen Wende. Im Jahr 1976 zierten zum letzten Mal die Rundscheinwerfer die Frontpartie, ab 1977 wurden je zwei eckige Scheinwerfer pro Seite verbaut, was dem Firebird einen gänzlich anderen Look verliehen hat.

Zudem ist auch der legendäre 455cu-Motor mit 7,5-Liter-Hubraum und den 8 Zylindern zum letzten Mal zum Einsatz gekommen. Auch wenn er mit einer Leistung von rund 200 PS nicht der stärkste war, der Sound war einmalig.

Das Cockpit war von vielen Rundinstrumenten geprägt, und eine Alublende sorgte für einen sehr sportlichen Look. Die Sitze waren ebenfalls sportlich ausgeformt – zumindest für US-Verhältnisse – und hatten auch integrierte Kopfstützen.

Im Fond gab es zwei Notsitze, womit man zumindest kurze Strecken auch zu viert absolvieren konnte.

Unser Fotomodell war zudem ein Firebird der besten und sportlichsten Ausstattungslinie, ein Trans Am. Viele sagen irrtümlich nur „Pontiac Trans Am“, jedoch war Trans Am nur die beste Ausstattung. Darunter rangierten Formula und Esprit, sowie als Basismodell der normale Firebird, unter dessen Haube nur ein 3,8-Liter V6 von Buick gewerkt hat.

Treue Leser werden den Besitzer, Michael Auer, schon von anderen Storys bei uns kennen, er hat den Firebird beim US Car Spezialisten Peter Teimel (www.uscar-teimel.at ) gefunden und in seinen umfangreichen Fuhrpark aufgenommen.

Ausfahrt mit dem Pontiac

Uns hat der Besitzer das Fahrzeug für die Pannonia Carnuntum Oldtimer-Rallye zur Verfügung gestellt, wo es zwei Tage lang seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat.

Das Highlight an dem Auto ist sicher der 7,5-Liter-8-Zylinder-Motor, der schon beim Start mit einem donnernden Klang aufwarten kann. Je höher der Drehzahlmesser klettert, umso atemberaubender wird der Klang.

Die Schaltung erfolgt über eine 3-Gang-Automatik, die noch nach alter Schule etwas Zeit für das Wechseln der Gänge benötigt.

Der Motor liefert enorm viel Schubkraft, und es ist viel Feingefühl gefragt, um das Heck nicht aus der Ruhe zu bringen.

Vorsicht bei Nässe

Vor allem bei Nässe ist der Firebird mit Vorsicht zu genießen, und man sollte das Gaspedal sehr sanft betätigen, wenn man nicht möchte, dass das Heck Bewegungen startet, die man sonst nur von Twerk-Videos kennt.

Es ist aber ein ganz besonderes Erlebnis, den Firebird Trans Am zu bewegen. Die Kombination aus langer Motorhaube und kurzem Heck beschert ein ganz spezielles Fahrgefühl.

Schon der Blick auf die lange Haube mit der Hutze offenbart ein Panorama, welches man unendlich genießen könnte. In Zeiten von übertechnologisierten Autos ist es eine wahre Wohltat, wenn man einmal beim Steuern eines Autos noch etwas gefordert wird, auch wenn der Firebird schon über Annehmlichkeiten wie eine Servolenkung verfügt.

Mit dem 7,5-Liter-V8 und den runden Scheinwerfern ist der Pontiac Firebird Trans Am von 1976 der letzte seiner Art, umso beeindruckender ist es also, wie er auch nach knapp 50 Jahren noch zuverlässig eine Oldtimer Rallye gemeistert hat.