Alfa Romeo Stelvio Veloce 2,0 Benzin Q4 AT im Test

Auch in der SUV-Klasse werden Benziner immer beliebter. Wir haben jetzt den sportlichen Alfa Romeo Stelvio mit 280 PS starkem Benzinmotor zum Testbericht begrüßt.

Im Jahr 2017 hat Alfa Romeo mit dem Stelvio seinen ersten SUV auf den Markt gebracht, auch vier Jahre nach der Premiere wirkt der Stelvio noch sehr frisch.

Das Design besticht mit seiner zeitlosen Linienführung und einem gelungenen Mix aus Dynamik und Eleganz. Uns gefällt das sportlich gestaltete Heck dabei besonders gut, welches durchaus Maserati-ähnliche Züge zeigt.

Nachdem vor drei Jahren schon einmal der Diesel bei uns zu Gast war, haben wir diesmal den Stelvio mit 2,0 Liter-Benzinmotor näher unter die Lupe genommen. Mittlerweile werden nämlich Benzinmotoren auch bei SUVs dieser Klasse immer beliebter.

Als einer der wenigen Hersteller verzichtet Alfa Romeo derzeit noch auf alternative Antriebe und lässt so das Herz von Menschen mit Benzin im Blut höher schlagen.

In Kombination mit der Veloce-Ausstattung startet der Allrad-Alfa bei 68.900,- Euro , bietet aber schon eine sehr gute Basisausstattung.

Unter anderem gibt es Bi-Xenon-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Sportsitze mit Lederbezug und elektrischer Verstellung, ein Infotainmentsystem mit 8,8“-Touchscreen , Sitzheizung, Lenkradheizung, Tempomat und noch vieles mehr.

Für noch mehr Luxus und Sicherheit hatten wir zusätzlich das Technologie-Paket , das Sicherheits-Paket Plus, eine elektrische Heckklappe, eine Metallic-Lackierung und Schaltwippen hinter dem Lenkrad an Bord.

Komfortable Ausstattung

Der Endpreis liegt damit bei 76.085,65 Euro , erfreut aber auch mit adaptivem Tempomat, schlüssellosem Zugangssystem, automatischer Fernlichtschaltung, einem Autobahn-Assistent mit autonomem Fahren des Level 2 und vielem mehr.

Eines der Highlights beim Stelvio ist sicher auch die Innenraumgestaltung. Das Cockpit mit seinem sportlichen Retro-Look, bei dem Tacho und Drehzahlmesser in tiefen Röhren untergebracht sind, gefällt ebenso wie die Materialauswahl.

Feinstes Leder wird mit Dekorelementen im Alu-Look kombiniert, und auch das griffige Sportlenkrad mit integriertem Start/Stopp-Knopf begeistert. Nicht so gelungen sind die überdimensional großen Schaltwippen hinter dem Lenkrad.

Zum Glück sind diese nicht Serie, wodurch man auch gut darauf verzichten kann. Hat man große Finger, stößt man sich nämlich ständig daran, hat man kleine Hände, sind sie beim Griff zum Blinkerhebel total im Weg.

Als weiterer Kritikpunkt ist noch der geringe Verstellbereich des Innenspiegels zu erwähnen, sonst kann der Stelvio im Innenraumkapitel aber durchaus überzeugen.

Ein Traum sind die Sportsitze, die sehr bequem sind und einen hervorragenden Seitenhalt bieten. Auch das Platzangebot geht in Ordnung , vor allem für die vorderen Passagiere.

Großer Kofferraum

Im Fond hat man zwar auch genug Raum, jedoch ist dieser nicht mehr so fürstlich bemessen wie für die Passagiere der ersten Reihe.

Sehr großzügig dimensioniert ist das Kofferraumvolumen, welches von 521 bis 1.600 Liter reicht. Die elektrische Heckklappe ist ein zusätzliches praktisches Feature.

Als weiteres Highlight unseres Stelvio-Testfahrzeugs muss der Motor erwähnt werden. Auch wenn das Triebwerk nur über 4 Zylinder und 2,0 Liter Hubraum verfügt, so ist die Leistungsentfaltung großartig.

Mit 280 PS (206 kW) und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm bei 2.250 U/Min hat man jederzeit viel Kraft zur Verfügung. Der Fahrer kann dabei mittels „DNA“-Drehknopf den gewünschten Fahrmodus wählen.

Das „D“ steht für Dynamic, das „N“ für Natural und das „A“ für Advanced Efficiency. Für den Alltag empfiehlt sich die N-Position.

Hier hat man zu jeder Zeit viel Kraft, und die 8-Gang-Automatik schaut noch auf Schaltvorgänge, die der Effizienz dienen. Eigentlich würde man im Fahrbetrieb glauben, dass in diesem Modus das Maximum aus den 280 PS herausgeholt wird.

Erst wenn man in den Dynamic-Modus wechselt, merkt man aber, dass da noch einiges an Kraftreserven verborgen war. Es ist absolut beeindruckend, wie viel zusätzliche Kraft hier noch mobilisiert wird.

Beeindruckende Fahrleistungen

Schon jeder kleinste Tipp aufs Gaspedal wird in gewaltige Schubkraft umgewandelt. Wer die volle Leistung abruft, sprintet mit dem rund 1,8 Tonnen schweren SUV in nur 5,7 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100 km/h.

Es ist aber auch beachtlich, wie flott die Zwischensprints erledigt werden. Steigt man nach dem Ortsende-Schild aufs Gas, wird man nochmals in die Sitze gepresst und ist in kürzester Zeit auf Tempo 100 km/h angelangt. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Stelvio bei 230 km/h .

Die Geräuschdämmung ist dabei auf Premium-Niveau angesiedelt, lediglich bei voller Beschleunigung vernimmt man einen etwas kernigeren Sound im Innenraum, was aber hervorragend zum Charakter des Fahrzeugs passt. Immerhin hört sich der Sound nach deutlich mehr als 4 Zylindern an.

Auch wenn der Stelvio damit ein äußerst ideales Reisefahrzeug ist, so fühlt man sich mit ihm auch auf kurvigen Straßen sehr wohl.

Die Lenkung ist so direkt ausgelegt, dass man schon meint, mit wenigen Millimetern Einschlag eine 180-Grad-Kehre hinlegen zu können. Kurvige Bergstraßen werden so zum absoluten Fahrvergnügen.

Auch wenn die Federung den sportlichen Charakter unterstreicht, bleibt noch genug Komfort, um auf langen Etappen nicht durchgeschüttelt wie ein Cocktail ans Ziel zu kommen.

Hoher Verbrauch

Der absolute Fahrspaß und die hohe Leistung haben natürlich auch ihren Preis beim Trinkverhalten des Turbomotors. Wer auf die vom Werk genannten 8,4-8,9 Liter pro 100 Kilometer kommt, der war vermutlich nur im Advanced Efficiency-Modus im Wandschatten von Lkws unterwegs.

Wir sind in unserem Test bei sportlicher, aber nicht übertriebener Fahrweise auf einen Verbrauch von 10,4 Liter gekommen. Wer den Sportler raushängen lässt, sollte aber mit über 11 Liter pro 100 Kilometer rechnen.

Nachdem man beim Fahrzeugkauf aber ohnedies über 20.000,- Euro an Steuern an den Finanzminister abliefern darf, wird man sich am etwas höheren Verbrauch auch schon nicht mehr stoßen.

Der Alfa Romeo Stelvio hat in unserem Test auf jeden Fall das Autofahrer-Herz wieder höher schlagen lassen. Er verbindet absoluten Fahrspaß mit viel Komfort und Luxus.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, die Leistungsentfaltung des Motors, der Fahrspaß, die 8-Gang-Automatik, der Start/Stopp-Knopf im Lenkrad

Was uns nicht gefällt:

Die überdimensionalen Schaltwippen hinter dem Lenkrad, der kleine Verstellbereich des Innenspiegels

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1-
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2

Technische Daten Alfa Romeo Stelvio:

Alfa Romeo Stelvio Veloce 2,0 Q4 AT
Testwagenpreis ohne Extras € 68.900,00
Testwagenpreis mit Extras € 76.085,65
davon Steuern € 20.548,67
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 1.995
Leistung PS/KW 280/206
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 400/2.250
Getriebe 8 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 5,7
Höchstgeschwindigkeit in km/h 230
Durchschnittsverbrauch in Liter 8,4 – 8,9
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 189 – 201
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 468,6
Breite in cm 190,3
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 169,3
Radstand in cm 281,8
Kofferraumvolumen in Liter 525 – 1.600
Tankinhalt in Liter 64
Leergewicht in kg 1.735
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.300
Max. Zuladung in kg 565