Auch wenn die EU als einzige Antriebsoption für die Zukunft auf die E-Mobilität setzt, so ist das Elektroauto vielleicht nicht für jedes Einsatzgebiet die beste Lösung.
In unserem Intensivtest mit dem Citroen e-C4 X möchten wir daher in verschiedenen Konstellationen testen, wie sich ein Elektroauto im Alltag bewährt.
Nachdem wir beim letzten Test die Businessqualitäten des Citroen unter die Lupe genommen haben, darf er im nächsten Abschnitt als Familienbegleiter den Alltag unterstützen. Konkret heißt dies, einen vier Personen Haushalt eventuell noch mit Großmutter oder Freunden mobilitätsmäßig zu versorgen und sich dabei auch mit Garagen aus den 70er-Jahren ohne komfortable Seitenmaße und ohne Steckdose zu arrangieren.
Zugegeben, könnte unser Test-Citroen sprechen, würde er meinen, dass Idealbedingungen für ihn anders aussehen, nämlich mit einer eigenen Wallbox im kuscheligen Heim. Doch daraus wird nichts. Und das ist gleich der erste und eigentlich auch der einzige Drudenfuß der Elektromobilität allgemein im städtischen Raum, wenn man über keinen eigenen Wallboxanschluss wie in unserem Fall verfügt.
Natürlich gibt es Ladekarten und öffentliche Ladestationen, und glücklicherweise finden sich sogar drei davon in der Nähe, zwischen 230 und 600 m fußläufig entfernt von der Arbeitsstätte. In der Nähe des Wohnorts sind es ebenfalls 450 bzw. 550 m, also so ungefähr 5 min Fußmarsch. Da die Arbeitsstelle jedoch näher ist, wird diese zum Laden ausgewählt.
Bei einem Ladestand von etwa 90 Restkilometern entschlossen wir uns, den Citroen zum zweistündigen Zwischentanken an eine Ladestation zu hängen. Also steuerten wir zielstrebig die erste an, wo wir feststellen mussten, dass diese zwischenzeitlich abmontiert wurde… also ging es weiter zu Nummer 2.
Bei der Smatrics Ladesäule war der gewünschte Parkplatz von ebenfalls einem e-C4 X belegt, somit mussten wir mit dem anderem Stellplatz vorliebnehmen.
Da aber nur der Typ 2-Stecker mit dem kurzen Kabel frei war und jenes eben zu kurz für „um den Kofferraum“, blieb uns nur mehr die Fahrt zum letzten Ladepunkt, wo wir zwar Platz und Steckdose gefunden hätten, ein technischer Defekt jedoch unsere blockierte und wir somit unverrichteter Dinge kapitulierten. Gott sei Dank ist der Heimweg keine 50 km oder mehr entfernt.
Von der verschwendeten Zeit – immerhin kostete das Im Kreis-Fahren 30 min – wollen wir gar nicht reden. Auch über das vielzitierte „rasche Aufladen während des Einkaufs“ können wir nur schmunzeln, denn nach einer Stunde haben wir unseren Ladestand gerade einmal um 27 km erweitert. Trotzdem kann man über den Verbrauch des schicken Franzosen nicht meckern, wir kamen während unserer Testzeit auf einen Wert zwischen 13,1 und 15 kWh.
Puncto Ausstattung ist der e-C4 X definitiv familientauglich, denn die Anzahl an Ablagen und auch die Vielzahl an USB-Steckern, machen vor allem die jugendlichen Mitreisenden sehr glücklich. Ein spezieller Smart Pad Support auf der Beifahrerseite ermöglicht die sichere Fixierung eines Tablets oder Handys und sorgt so für zusätzliche Unterhaltung.
Seine großzügige Beinfreiheit im Fond lässt auch drei Erwachsene gemütlich reisen. Dazu kommt die komfortable Dämpfung, die Bodenunebenheiten schluckt.
Die dynamische Fließhecksilhouette lässt uns auf eine große Ladekapazität hoffen. Diese Erwartung wird mit 510 Litern Fassungsvermögen auch nicht enttäuscht. Wir sind aber überzeugt, dass diese mit einer entsprechenden Heckklappe und nicht mit einem klassischen Kofferraumdeckel gerade für Familien mit Freizeitutensilien noch ein wenig praktischer zu nutzen wäre. Eine Kombination mit einem Kinderwagen sollte ebenfalls vor dem Kauf ausgetestet werden.
Nichts desto trotz lässt sich der e-C4 X perfekt mit den Ansprüchen einer Familie kombinieren. Der stylische Auftritt sorgt auf jeden Fall dafür, dass man ihn nicht gleich als „Pampersbomber“ identifiziert. Er ist auch aufgrund seiner Ausstattung perfekt anpassungsfähig und wächst quasi mit dem Nachwuchs mit.
Weitere Infos zu Citroen unter www.citroen.at
