Erschwingliche Autos sind in Österreich mittlerweile Mangelware geworden, mit jeder neuen Modell-Generation werden die Autos teurer, undgrößer und verfügen über eine noch fulminantere Ausstattung.
Für viele Menschen ist dieser Überfluss in einem Auto nicht nur zuviel des Guten, sondern auch preislich nicht mehr attraktiv.
Eine wohltuende Abwechslung ist hier der Dacia Sandero, der in Österreich das beliebteste Auto bei Privatkunden ist, was uns so gar nicht verwundert.
Dacia ist es gelungen, ein attraktives Design mit einem günstigen Preis und einer Ausstattung zu kombinieren, die alles bietet, was man braucht, aber nicht mit unnötigem Firlefanz nervt.
Die neue Generation des Sandero zeigt sich auf jeden Fall sehr modern und schnittig und ist preislich extrem günstig positioniert.
Das Einstiegsmodell ist schon ab 11.990,- Euro bestellbar, wir haben für unseren Test jedoch die Top-Ausstattungslinie Journey und den stärkeren TCe 90-Benziner gewählt.
Diese solide Kombination ist inklusive einer Wohlfühlausstattung schon ab 15.590,- Euro zu haben und damit immer noch eines der günstigsten Autos am Markt.
Gute Basisausstattung im Dacia Sandero Jounrey
Im Preis enthalten sind dabei schon ein Keyless-System, ein Infotainmentsystem mit 8“-Touchscreen, eine Rückfahrkamera, 16“-Alufelgen, eine Klimaautomatik und vieles mehr.
Als einzige Optionen hatten wir noch das Media Nav Navigationssystem und die Schiefer-Grau-Lackierung an Bord, was einen Endpreis von 16.792,80 Euro ergibt.
Auch wenn der Sandero damit äußerst günstig ist, so ist er keineswegs billig ausgeführt, wenn man einen Blick in den Innenraum wirft.
Natürlich gibt es viel Plastik, dieses wird aber gekonnt mit hochwertig wirkenden Stoffen an Türen und Cockpit kaschiert, und man fühlt sich wirklich auf Anhieb sehr wohl. Der Fahrer kann sich sogar über eine komfortable Mittelarmlehne freuen.
Dacia hat es wirklich geschafft, dass der Sandero modern wirkt, dabei aber mit bekannten und über Jahrzehnten bewährten Elementen aufwarten kann.
Die Tatsache, dass der Sandero noch über einen klassischen Tacho mit analogen Rundinstrumenten verfügt, macht einem erst wieder bewusst, wie gut ablesbar und einfach früher Armaturen waren.
Nichts, was einen ablenken kann, und man findet sich auch sonst gut zurecht. Der 8“-Touchscreen bietet ebenfalls alles Notwendige bis hin zum Navi, auch wenn die Darstellung von Karten und Menüs nicht ganz so modern wie bei anderen Autos ist.
Geniale Lösung
Dafür gibt es die Möglichkeit, die lästigen von der EU vorgeschriebenen Assistenzsysteme via zweimaligen Druck auf eine Taste zu deaktivieren, so schnell geht das sonst nur bei der Konzernmutter Renault, und dafür gibt es einen riesengroßen Pluspunkt.
Sehr praktisch sind auch die Drehregler für die Klimaautomatik, die ebenfalls zeigt, dass der Dacia Sandero alles bietet was man wirklich braucht, aber eben nicht mehr.
Praktische Ablagen und ein für ein Auto dieser Größe großzügiges Raumangebot runden die positiven Eindrücke im Innenraum weiter ab.
Das Kofferraumvolumen ist mit einem Fassungsvermögen von 328 bis 1.200 Litern schon fast auf Kompaktklasse-Niveau angesiedelt und für einen Kleinwagen somit ebenfalls großzügig dimensioniert.
Klassisch zeigt sich der Sandero TCe 90 auch beim Antrieb. Sein 1,0-Liter 3-Zylinder-Benzinmotor verfügt über eine Leistung von 91 PS (67 kW) und kommt noch ohne Hybrid- oder Mild-Hybrid-Technik aus.
Zwischen 2.100 und 3.750 U/Min liefert das Aggregat ein maximales Drehmoment von 160 Nm, serienmäßig ist der Motor mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe kombiniert.
Spritziger Antrieb
Auch hier setzt Dacia damit auf Bewährtes, was sich in der Praxis als sehr angenehm erweist. Die Gänge lassen sich sehr leicht sortieren, und das Getriebe ist angenehm lang übersetzt, was auch eher schaltfaulen Fahrern entgegenkommt, da man nicht alle drei Meter schon einen anderen Gang wählen muss.
Dennoch zeigt sich das Triebwerk als recht spritzig und kann mit ansprechenden Fahrleistungen aufwarten. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 12,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Kleinwagen bei 174 km/h.
Lediglich beim Anfahren muss man einmal eine kleine Gedenksekunde einplanen, bis die volle Leistung aktiviert wird.
Zur großen Überraschung ist auch die Geräuschdämmung für ein Auto dieser Preisklasse sehr gut, wir hatten schon wesentlich teurere Autos im Test, die bei Autobahntempo nicht so leise wie der Sandero waren.
Selbst wenn das absolute Wohlfühlgebiet durch die kompakten Abmessungen von nur 408 cm die Stadt ist, ist der Sandero auch außerhalb urbaner Gebiete ein angenehmer Begleiter.
Fahrwerk und Federung sind nämlich ebenfalls sehr komfortabel abgestimmt, die Lenkung könnte zwar noch direkter sein, passt aber zum Charakter des Fahrzeugs.
Verbrauch bleibt im Rahmen
Sportlich orientierte Kurven-Liebhaber werden ohnedies zu anderen Fahrzeugen greifen, und für die angepeilte Klientel ist der Sandero wunderbar abgestimmt.
Wer den Sandero gemächlich bewegt, wird auch mit dem im Prospekt angegebenen Verbrauch von 5,1 bis 5,8 Litern das Auslangen finden. Wir sind im Schnitt auf 6,2 Liter gekommen, waren aber auch recht flott mit ihm unterwegs.
Mittlerweile positiv zu erwähnen ist auch, dass der Sandero über eine gebremste Anhängelast von 1.100 Kilogramm verfügt, oft schaffen dies nicht einmal mehr deutlich größere SUV.
Auch bei der Sicherheitsausstattung bietet der Sandero eine gute Basis und nervt nicht mit unnötigen Lenkeingriffen, sinnlosen Warnungen oder sonstigem Gepiepse.
Fazit
So hat sich der Dacia Sandero Journey TCe 90 in unserem Test als wirklich total angenehmer Begleiter gezeigt, der das Autofahren wieder so ermöglicht, wie man es von früher kannte.
Keine unnötige Ablenkung, keine überdimensionierten Touchscreens, kein teurer Firlefanz, den man ohnedies nie braucht. Dafür ein übersichtliches Cockpit, eine Ausstattung, die alles bietet, was das Leben angenehmer macht, und viel Platz auf kompaktem Raum.
Hinzu kommt ein sehr angenehmes Triebwerk, das sowohl spritzige Fahrleistungen bietet, als auch ohne zusätzliche Hybrid-Maßnahmen sparsam genug bleibt. Es ist wirklich kein Wunder, dass Dacia bei Privatkunden so beliebt ist, der Sandero bietet erschwingliche Mobilität mit modernem Charme.
Was uns gefällt:
Das moderne Design, der Preis, die Ausstattung, die komfortable Abstimmung
Was uns nicht gefällt:
Die Grafik von Menü und Karten des Touchscreens
Testzeugnis:
Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1
Bedienbarkeit: 1
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2
Technische Daten Dacia Sandero:
Dacia Sandero TCe 90 Journey | |
Testwagenpreis ohne Extras | € 15.590,00 |
Testwagenpreis mit Extras | € 16.792,80 |
davon Steuern | € 3.250,21 |
Technische Daten | |
Zylinder | 3 |
Hubraum in ccm | 999 |
Leistung PS/KW | 90/67 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 160/2.100 – 3.750 |
Getriebe | 5 Gang Manuell |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 12,2 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 174 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,1 – 5,8 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 119 -132 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 408,8 |
Breite in cm | 178,4 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 149,9 |
Radstand in cm | 260,4 |
Kofferraumvolumen in Liter | 328 – 1.200 |
Tankinhalt in Liter | 50 |
Leergewicht in kg | 1.127 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 1.538 |
Max. Zuladung in kg | 411 |