Fiat Panda Cross TwinAir85 4×4 im Test

Knuffig wie das tierische Vorbild. Weshalb wir den Panda Cross trotz seiner puristischen Ausstattung rasch in unser Herz geschlossen haben, lesen Sie hier.

Fiat hat seit 40 Jahren den Panda in seiner Produktpalette, und auch sein aktuelles Modell findet seine Fans. Hauptausschlaggebend dafür ist sein Design. Der kleine Hochbeiner, in unserem Falle die Cross-Variante mit einem Plus mehr an Offroad-Styling, sieht nicht nur modern aus, es gibt ihn auch in einer Vielzahl an bunten Farben.

Und so geht es uns am Parkplatz wie vor dem Gehege im Tiergarten: der Panda zieht die Blicke auf sich. In der Cross-Ausstattung hat Fiat ihm nicht nur silberfarbene Offroad-Stoßfänger für den bulligen Auftritt in Kombination mit zwei roten Abschlepphaken verpasst. Er besitzt darüber hinaus eine silberfarbene Dachreling und ebensolche Seitenschutzleisten. Zusammen mit der blaugrauen Lackierung (Ceramic-Blau) und den schwarz-silbernen 15 Zoll-Stahlfelgen ist unser Testfahrzeug zu allen Ausflügen bereit.

Dass diese nicht zwingend nur im urbanen Gefilde stattfinden müssen, dafür sorgen bei unserem Testfahrzeug 24 Grad Böschungswinkel vorne und 34 Grad hinten sowie 20 Grad Auffahrwinkel. Außerdem verfügt unser Panda Cross über einen permanenten Allradantrieb, der mittels Drive Mode Selector in der Mittelkonsole abgestimmt werden kann.

Ab Start befindet sich dieser im Auto-Modus, das heißt, das System verteilt automatisch die Kraft je nach Bedarf auf die Achsen. Dreht man den Schalter auf Offroad, so wird die Antriebskraft dank elektronischem Sperrdifferential auf jene Räder übertragen, die mehr Traktion besitzen. Der letzte Modus ist die sogenannte Gravity-Control, eine Bergabfahrhilfe für besonders steiles Gelände.

Für den Fiat Panda stehen grundsätzlich drei Motorisierungen zur Auswahl. Entscheidet man sich jedoch wie wir für einen Allrad, so gibt es den Panda 4×4 nur mit dem 85 PS starken TwinAir-Benziner. Der Kostenpunkt liegt in unserem Fall bei 22.090,- Euro . Hinzu kommen der Aufpreis für die Lackierung und das Winter-Paket, was den Preis auf 22.550,- Euro anhebt.

Im Fiat Panda gilt das Motto „kein unnötiger Schnickschnack“, und damit ist er für all jene der ideale Begleiter, die in den aufgemotzten technischen Assistenz-beladenen Bedienpaneelen mehr Fluch als Segen sehen.

Klar strukturierter Innenraum

Der Innenraum ist klar und übersichtlich strukturiert. Man setzte sogar die Leuchtweitenregulierung prominent unter das 7 Zoll-Multimedia-Touchdisplay , damit wirklich alle Einstellmöglichkeiten leicht zu erreichen sind.

Das Handschuhfach wird durch eine bequem vom Fahrersitz aus zu erreichende, große Ablage darüber erweitert. Hinter dem Display gibt es eine Rille, in die sogar ein Tablet hineinpassen würde. Wir verwenden diese aber als Handyablage, wenn wir unseres nicht per AndroidAuto an die Multimediaanlage koppeln und ein Navi benötigen.

Recycling wird immer wichtiger. So findet man in unserem Panda einen Beitrag dazu im Armaturenbrett, welches aus aufbereitetem Altholz gefertigt ist. Ebenso bestehen die Sitzbezüge aus teilweise recyceltem Material . Die Sitze selbst, vorne wie hinten, sind fest gepolstert und bieten einen leichten Seitenhalt. Der Fahrersitz ist höhenverstellbar und aufgrund des Winterpakets beheizbar. Letzteres gilt auch für die Windschutzscheibe und den Beifahrersitz.

Trotz einer Fahrzeuglänge von 3,7 m und eines Radstands von 2,3 m hat man im Innenraum gut Platz . Arrangiert man sich mit den Fahrern der ersten Reihe, gibt es genug Beinfreiheit im Fond. Der Panda Cross verfügt zwar über einen dritten Sitzplatz hinten, dieser wird aber wahrscheinlich nur in Notfällen zum Einsatz kommen.

Sehr praktisch fanden wir die geteilte Rückbank, die umgeklappt das Kofferraumvolumen von 225 Liter auf 870 Liter erhöht. Die Rückenlehnen sind auch nicht stoffbezogen, sodass man den Laderaum gut mit Freizeitequipment frisch aus dem Wald ohne langwierige Putzsitzungen bestücken kann.

Mittels klassischer Zentralverriegelung und Schlüssel im Zündschloss wird der Panda aus seinem Schläfchen gerissen und wir obendrein, denn der Zweizylinder mit seinen 875 Kubik Hubraum gibt ordentlich Laut, besonders wenn der Motor noch kalt ist.

Normal-Modus sorgt für mehr Spritzigkeit

Außerdem startet der Kleine sofort im ECO-Modus . Dieser ist mittels eines kleinen Schalters, der vor dem Schalthebel sitzt, deaktivierbar. Er kostet den Fiat einiges an Kraft, was für die kurze Fahrt zum Supermarkt nicht so ins Gewicht fällt. Will man sich aber zügig auf der Autobahn einreihen oder gar überholen, sind die knapp 8 PS und 45 Nm Drehmoment, die der Panda im Normalmodus mehr besitzt, gefühlt die Welt.

Die vollen 85 PS liefert unser Italiener bei 5.500 Umdrehungen, sein maximales Drehmoment erreicht er mit 145 Nm bei 1.900 Umdrehungen. Für den Alltag auf Kurz- und Mittelstrecken genau richtig. Sein Sechsgang-Schaltgetriebe könnte sich ein wenig präziser schalten lassen, wurde aber gut abgestimmt, sodass geschickte Gangwechsel für einen zügigen Vortrieb sorgen.

In 12,7 Sekunden erreicht der Panda die 100 km/h-Marke. Werksseitig hat man ihm bei 164 km/h die Grenze gesetzt, wobei wenn unser Tester einmal in Schwung kommt, dann gibt es nichts, was ihn aufhält (außer unsere Kontrollorgane). Weder störende Windgeräusche noch der Motor fallen akustisch ins Gewicht.

Für die richtige Langstreckentauglichkeit fehlt dem Fiat einzig der Tempomat, der auch nicht in der Optionsliste verfügbar ist. Sowohl das Fahrwerk als auch die Lenkung wurden sehr gut auf das Fahrzeug angepasst und bieten sogar auf schlaglochdurchzogenen Schotterstraßen hervorragenden Komfort. Selbstverständlich ist auch für den Panda die City-Funktion für eine noch leichtgängigere Lenkung verfügbar.

Sein Verbrauch mit rund sieben Litern im Durchschnitt könnte zwar in Anbetracht der Leistung etwas sparsamer ausfallen, jedoch haben wir weitgehend auf den Eco-Betrieb verzichtet, was vielleicht das eine oder andere Zehntel gespart hätte.

Wie eingangs erwähnt, teilt sich der Panda mit seinem tierischen Vetter in erster Linie seinen optischen Charme. Beide zählen nicht zu den Stärksten oder Schnellsten. Sie sind bekannt für ihre Ausgeglichenheit. Keine überfüllten Armaturenlandschaften und Konfigurationsmöglichkeiten, einfach Auto pur und damit ein idealer Weggefährte für Stadt und Land .

Was uns gefällt:

Optik, Geländetauglichkeit, Platzangebot

Was uns nicht gefällt:

ECO-Modus, rauer Motor

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 2
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 1

Technische Daten Fiat Panda:

Fiat Panda Cross TwinAir85 4×4
Testwagenpreis ohne Extras € 22.090,00
Testwagenpreis mit Extras € 22.550,00
davon Steuern € 5.069,38
Technische Daten
Zylinder 2
Hubraum in ccm 875
Leistung PS/KW 85/62,5
Max. Drehmoment Nm bei U/min 145/1.900
Getriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Antriebsart Permanenter Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 12,7
Höchstgeschwindigkeit in km/h 164
Verbrauch Stadt in Liter 4,9
Durchschnittsverbrauch in Liter 6,9
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 156
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 370,5
Breite in cm 166,2
Höhe in cm 165,7
Radstand in cm 230,0
Kofferraumvolumen in Liter 225-870
Tankinhalt in Liter 35
Leergewicht in kg 1.165
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.930
Max. Zuladung in kg 495