Pünktlich zum 60. Geburtstag des Mustangs ist die neueste Generation an den Start gegangen. Auch die Neuauflage zeigt sich dabei im typischen Mustang-Stil und weckt sofort Erinnerungen an die erste Generation von 1964.
Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der neue Mustang aber noch dynamischer, die Frontpartie ist bulliger geworden, das Heck mit den schärferen Kanten noch eleganter.
Der Mix steht dem Mustang sehr gut, schon beim ersten Anblick schlägt das Herz eines US Car-Fans deutlich höher. Immerhin gibt es auch noch den V8 unter der Haube, was schon alleine mittlerweile ein Highlight ist.
Noch spannender wird es im Falle unseres Testfahrzeugs, dem Mustang Dark Horse, der nicht nur optisch geschärft an den Start geht.
Die Leistung des 5,0-Liter-V8-Triebwerks ist von 446 PS auf 453 PS (334 kW) erhöht worden, zudem hat man auch die Abstimmung weiter verfeinert.
Das Dark Horse-Modell ist nur als Fastback erhältlich, die Kunden können aber zwischen manueller 6-Gang-Schaltung und 10-Gang-Automatik wählen. Unser Testfahrzeug hatte das Automatikgetriebe an Bord, der Gesamtpreis liegt damit bei 109.600,- Euro.
Als einzige Option hatten wir noch das Dark Horse Styling-Paket an Bord, womit sich der Preis auf 111.640,- Euro summiert hat.
Steuern in Österreich machen den Ford Mustang teuer
Fairerweise muss man sagen, dass der Mustang in dieser Konfiguration nur 71.108,28 Euro kostet, die restlichen 40.531,72 Euro kassiert der Staat an Steuern, alleine die NoVA liegt bei 37%!
Während der Mustang also in anderen Ländern durchaus preislich attraktiv ist (Deutschland 72.400,- Euro), wird er in Österreich durch die unverschämt hohen Steuern zu einem raren Luxusgut.
Zumindest zeigt sich das automobile Rassepferd auch von einer sehr luxuriösen Seite, was die Ausstattung betrifft. Unter anderem sind LED-Scheinwerfer, eine umfangreiche Sicherheitsausstattung, klimatisierte Sportsitze, Lenkradheizung, ein 13,2“-Touchscreen inkl. Navi, das MagneRide-Fahrwerk mit Dämpfungssystem und vieles mehr an Bord.
Etwas von seinem Retro-Flair verloren hat aber der Innenraum, der sich nun auch der heute üblichen Doppel-Screen-Cockpit-Einheit anschließt.
Ein großer Digitaltacho, bei dem man aus verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten wählen kann, sowie ein 13,2“-Touchscreen prägen das Cockpit.
Der Touchscreen verfügt über eine sehr schöne Darstellung und lässt sich intuitiv bedienen, wobei im neuen Mustang eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten parat stehen, von der Ambientebeleuchtung bis zur Abstimmung des Motorsounds reicht die Palette der Möglichkeiten.
Sehr feine Sitze
Die Kippschalter im Retro-Look gehen Mustang-Fans aber dennoch ab, dafür gibt es trotz elektronischer Handbremse einen Handbremshebel, der im Drift-Modus auch die gleichen Vorzüge wie früher der Handbremshebel bieten soll.
Fahrer und Beifahrer haben nach wie vor viel Platz und nehmen auf sehr bequemen und klimatisierten Sportsitzen mit Alcantara/Leder-Bezug Platz. Im Fond ist es gewohnt eng, die zwei Sitze sind nur als Notsitze geeignet.
Für ein Auto dieser Kategorie ist aber das Kofferraumvolumen mit einem Fassungsvermögen von 381 Litern recht geräumig ausgefallen.
Im Mittelpunkt des Ford Mustang stehen aber ohnedies der Fahrspaß und der legendäre 5,0 Liter V8-Benzinmotor.
Wie schon erwähnt, leistet dieser im Mustang Dark Horse 453 PS (334 kW) und sorgt nicht nur für grandiose Fahrleistungen, sondern auch für einen einmaligen Soundgenuss.
Per Knopfdruck wird der V8 zum Leben erweckt, was er mit einer sensationellen Soundkulisse untermalt. Wer sehr früh in den Tag startet, wird damit zwar nicht zum Nachbarn des Jahres gewählt werden, aber der Sound entschädigt für die böse Blicke, die man eventuell ernten könnte.
Sensationeller V8
Fährt man den Mustang sachte, dann bleibt der Motorsound akustisch dezent im Hintergrund, ruft man aber die volle Leistung ab, wird der V8 zum klangvollen Orchester, das einen einmaligen US-Sound liefert.
Auch wenn der Motor erst bei 5.100 U/Min sein maximales Drehmoment von 540 Nm liefert, so hat man gleich vom Start weg so viel Schubkraft, dass es einen gewaltig in die feinen Sitze presst.
Die schwierigste Aufgabe ist es, beim Anfahren zu verhindern, dass man in die Sitze gepresst wird. Schon ein kleiner Tipp aufs Gaspedal reicht aus, um die 453 PS zum Galopp zu verleiten.
Der Fahrer kann auch aus verschiedenen Fahrmodi wählen, wobei schon im normalen Fahrmodus Fahrleistungen geboten werden, die andere Autos ohnedies niemals erreichen.
Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in nur 4,4 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100 km/h. Im Vergleich zum Vorgänger wird die Kraft dabei deutlich souveräner auf die Straße gebracht.
Das Heck neigt nur noch bei nasser Fahrbahn zu leichtem Tänzeln, was dank der Elektronik aber auch dann noch gut abgefangen wird. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Mustang bei 250 km/h.
Sportliche Fahrleistungen
Ein Hit ist auch die 10-Gang-Automatik, die nicht nur zu jeder Zeit den passenden Gang parat hat, sondern die Gänge auch blitzschnell wechselt.
Die Version mit manueller Schaltung benötigt für den Sprint 5,2 Sekunden und damit um 0,8 Sekunden länger als die Automatik-Version, was die hervorragende Abstimmung auch am Papier unterstreicht.
Trotz aller Sportlichkeit und wirklich sehr knackiger Abstimmung bleibt der Mustang aber auch komfortabel genug, dass man mit ihm weite Strecke absolvieren kann. Die Amerikaner verstehen es halt, wie man Autos sportlich und komfortabel zugleich abstimmt.
Überraschend ist auch der Verbrauch, der Mustang kann im täglichen Leben durchaus auch unter den vom Werk angegebenen 12,4 Litern pro 100 Kilometern bewegt werden.
Fazit
Die neue Generation des Ford Mustang hat nach wie vor alle typischen Gene in sich vereint. Der Mustang bietet nach wie vor den klassischen US-Sound, grandiose Fahrleistungen und besticht mit viel Komfort und Luxus. Schade, dass ihn die Steuern bei uns so teuer machen.
Was uns gefällt:
Das Design, der Sound, die Ausstattung, die Fahrleistungen, die Straßenlage, der Fahrspaß, das US-Feeling
Was uns nicht gefällt:
Die verdammt hohen Steuern in Österreich, der kleine Tank
Testzeugnis:
Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 4
Kofferraum: 2
Bedienbarkeit: 2
Ablagen: 3
Übersichtlichkeit: 3
Weitere Infos zu Ford unter www.ford.at
Technische Daten Ford Mustang:
Ford Mustang Fastback 5.0 Liter V8 Dark Horse A10 | |
Testwagenpreis ohne Extras | € 109.640,00 |
Testwagenpreis mit Extras | € 111.640,00 |
davon Steuern | € 40.531,72 |
Technische Daten | |
Zylinder | 8 |
Hubraum in ccm | 5.038 |
Leistung PS/KW | 453/334 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 540/5.100 |
Getriebe | 10 Gang Automatik |
Antriebsart | Heckantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 4,4 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 250 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 12,4 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 282 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 481,9 |
Breite in cm | 208,0 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 104,3 |
Radstand in cm | 271,9 |
Kofferraumvolumen in Liter | 381 |
Tankinhalt in Liter | 61 |
Leergewicht in kg | 1.837 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.170 |
Max. Zuladung in kg | 333 |