Testbericht: Ford Transit Courier Sport

Im letzten Jahr hat Ford seinem kleinsten Kastenwagen ein Facelift spendiert. Wir haben die sportlichste Version des Mini-Lasters zum Test begrüßt.

Die Nutzfahrzeugpalette von Ford ist sehr umfangreich, die Basis bildet dabei der Transit Courier, der noch auf Basis des letzten Ford Fiesta entstanden ist. Bei kompakten Abmessungen soll der kleine Lastesel viel Raum bieten und vor allem im urbanen Bereich mit seiner Wendigkeit überzeugen. Im letzten Jahr hat Ford den Transit Courier überarbeitet. Zu erkennen ist er vor allem an der neu gestalteten Frontpartie, die jetzt noch moderner wirkt.

Aber auch im Innenraum hat man den kleinen Lieferwagen nochmals optimiert und bietet unter anderem auch einen 6"-Touchscreen mit Ford SYNC3 und Navigationssystem an. Mit dem Transit Courier spricht Ford vom Handwerker bis zum Pizza-Lieferdienst alle an, die in der Stadt schnell zum Kunden müssen und auf kompakte Abmessungen setzen. Damit die Pizza nicht lauwarm sondern noch heiß zum Kunden kommt, bietet Ford den Transit Courier jetzt auch in einer Sport-Version mit 100 PS starkem Dieselmotor an.

Wir haben uns den Schnelllieferwagen in unserem Test näher angesehen und verraten, wie sich der kraftvolle Motor in Kombination mit einem kleinen Nutzfahrzeug bewährt. Immerhin geht es bei solchen Fahrzeugen in erster Linie nicht um Fahrspaß, sondern um Effizienz. Der Listenpreis unseres Testfahrzeugs liegt bei 16.525 Euro und bietet schon eine recht wohnliche Ausstattung. So gibt es unter anderem eine Audioanlage, eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel und einen Bordcomputer. Für einen sportlichen Touch sorgen zudem 16"-Leichtmetallfelgen, Sport-Streifen auf der Motorhaube, ein Lederschaltknauf mit roten Ziernähten sowie sportliche Sitze und ein Multifunktions-Lederlenkrad, das ebenfalls mit roten Ziernähten aufwarten kann.

Um noch den Rest des Nutzfahrzeug-Feelings aus dem Auto zu bekommen, hatte unser Testwagen noch eine Klimaautomatik, ein Parkpilotsystem hinten, das Winterpaket 2, das Radio-Paket 61 mit 6"-Touchscreen und Navi, einen deaktivierbaren Beifahrerairbag, einen Scheibenwischer mit Regensensor und eine Metallic-Lackierung an Bord. Der Preis summiert sich damit auf 19.125 Euro, wobei Unternehmer davon noch die Mehrwertsteuer abziehen können.

Schon beim ersten Blick in den Innenraum zeigt sich der Transit Courier sehr sportlich, und auch wenn die Armaturenlandschaft noch von der letzten Fiesta-Generation ist, so wirkt er noch immer sehr modern. Die roten Ziernähte und der sportliche Touch stehen dem Lieferwagen ausgezeichnet, und man findet sich auch schnell zurecht. Der 6"-Touchscreen verfügt dabei über die gleiche Technik wie die größeren Modelle und damit über eine schöne Darstellung und eine einfache Bedienung. Sogar eine Mittelarmlehne für den Fahrer ist an Bord, und so ist der Innenraum wirklich wohnlich gestaltet.

Dass man in einem Nutzfahrzeug sitzt, merkt man erst, wenn man den Innenrückspiegel vermisst und hinter sich nur eine Blechwand hat. Fahrer und Beifahrer haben dabei genug Platz, selbst größere Personen werden mit der Beinfreiheit auskommen, wenn man den Sitz in die letztmögliche Position schiebt. Viele Ablagen deuten ebenfalls darauf hin, dass man in einem Nutzfahrzeug unterwegs ist.

Wie es sich für einen Lieferwagen gehört, gibt es natürlich auch hinter der Blechwand der Fahrerkabine viel Platz für Ladegut. Neben einer kleinen Schiebetür auf der Beifahrerseite hat man am Heck eine Flügeltüre, die den Zugang zum Laderaum ermöglicht. Mit bis zu 2,4 m³ Ladevolumen und einer Zuladung von bis zu 550 Kilogramm zeigt sich auch der kleinste Transporter von Ford als guter Lademeister und nimmt wohl auch die größte Pizza-Bestellung locker auf.

Wie schon erwähnt, ist der 100 PS (74 kW) starke 1,5 Liter-Dieselmotor die Top-Motorisierung für den Transit Courier. Der Motor liefert ein maximales Drehmoment von 215 Nm und ist serienmäßig mit einer modernen 6-Gang-Schaltung kombiniert. Die Gänge lassen sich dabei butterweich wechseln, das Getriebe selbst ist aber überraschend lang übersetzt. Erst bei rund 90 km/h wird von der Schaltempfehlungsanzeige der höchste Gang eingemahnt, weshalb man vor allem im Stadtverkehr sehr schaltfaul unterwegs sein kann.

Der Motor überzeugt dabei mit viel Kraft von unten heraus, wodurch man vor allem in der Stadt sehr flott voran kommt. Hat man mal eine Lieferadresse außerhalb der Stadt, wird man mit dem kleinen Ladefreund auch recht zufrieden sein, lediglich bei Überholvorgängen oder Bergpassagen sollte man besser zurück schalten. Wer die volle Leistung abruft, sprintet in 13,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h.

Trotz Sport-Ausstattung ist auch der Fahrkomfort deutlich besser, als man es von einem Nutzfahrzeug dieser Klasse erwarten würde. Bodenunebenheiten werden gut weggefiltert, und man fühlt sich auf der Langstrecke ebenfalls sehr wohl. Seinen sportlichen Charakter merkt man dem Transit Courier an, wenn es um die Straßenlage geht, so leicht bringt den City-Lieferwagen nichts aus der Ruhe, und er folgt auch in flotten Kurven der vom Fahrer gewählten Spur.

Dabei hat sich während unseres Tests auch der Verbrauch im Rahmen gehalten, wobei wir die sportlichen Gene durchaus genutzt haben. Im Schnitt hat er mit 5,3 Liter pro 100 Kilometer um rund einen Liter mehr verbraucht als vom Werk angegeben. Wir finden aber, dass dies immer noch ein sehr guter Wert ist, wenn man den Fahrspaß und die durch den hohen Aufbau unvorteilhafte Aerodynamik einkalkuliert.

Der Ford Transit Courier 1,5 TDCi Sport hat in unserem Test gezeigt, dass Nutzfahrzeug, Wendigkeit und Fahrspaß sich nicht unbedingt ausschließen müssen. Wer viel im urbanen Gebiet unterwegs ist, dabei aber nicht auf Fahrspaß und Komfort verzichten möchte, findet mit dem neuen Transit Courier auf jeden Fall seinen idealen Begleiter. Möchte man es eine Nummer größer, kann man immer noch zum Transit Connect greifen, der ebenfalls in einer Sport-Ausstattung erhältlich ist.

Was uns gefällt:

Das Pkw-Feeling, die sportliche Ausstattung, der 6"-Touchscreen, die Ladekapazität, der Motor, die Straßenlage, der Verbrauch

Was uns nicht gefällt:

Die seitliche Schiebetüre ist etwas schmal

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 3
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 3