Kia Sportage 2.0 CRDi EX 4WD im Test

Konkurrenzlos: Sieben Jahre Garantie bis maximal 150.000 Kilometer

KIA hat den Sportage zum Modelljahr 2009 optisch etwas aufgefrischt. Ein neuer Kühlergrill, andere Frontscheinwerfer, geänderte Radhäuser und unten schwarz abgesetzte modifizierte Stoßfänger sowie serienmäßige Leichtmetallfelgen verleihen dem Kompakt-SUV einen dynamischeren Auftritt. Die beiden neuen Auspuffendrohre links und rechts in Form eines Trapezes stehen dem Wagen ebenfalls ausgezeichnet. Beim von uns gefahrenen 2.0 CRDi wurde außerdem die Leistung von bisher 103 kW / 140 PS auf 110 kW / 150 PS angehobenen, die bereits 200 Umdrehungen in der Minute eher zur Verfügung stehen.

Das Armaturenbrett wirkt gediegen. Das Hartplastik zeichnet sich optisch durch Softtouch-Anmutung aus. Die beiden Getränkehalter in der Mittelkonsole nehmen lobenswerterweise auch handelsübliche 0,7-Liter-Flaschen auf. Der gepolsterte Deckel des Ablagefachs zwischen den beiden Vordersitzen ist leider etwas zu kurz und schräg geraten, um dem Fahrer als Armlehne dienen zu können. Der mächtige Haltegriff über dem Handschuhfach auf der Beifahrerseite dürfte allen Offroad-Qualitäten des KIA zum Trotz wohl eher in die Kategorie "Show" fallen, sieht aber trotzdem gut aus. Etwas eigensinnig ist, dass sich die beiden mittleren Lüftungsausströmer nicht separat schließen lassen.

Die geänderte Mittelkonsole beherbergt jetzt serienmäßig eine CD-Anlage mit sechs Lautsprechern sowie AUX- und USB-Anschluss . Für mehr Komfort sorgen zudem Vordersitze mit breiteren Sitzflächen und Lehnen. Das Lenkrad erhielt einen dickeren Kranz und liegt besser in der Hand. Zudem dürfen sich Familien mit Kleinkindern über einen zum neuen Modelljahr abschaltbaren Beifahrerairbag freuen.

Auch wenn sie nicht unbedingt so aussehen, die Vordersitze bieten guten Seitenhalt . Die großzügige Beinauflage spricht ebenfalls dafür, dass das koreanische SUV vor allem auch auf europäische Kunden zielt. Die Platzverhältnisse sind auch in der zweiten Reihe mit neigungsverstellbaren Rückenlehnen mehr als ausreichend. Die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzbank lässt sich mit einem Handgriff flachlegen, wobei die Sitzflächen nach unten absinken und eine 1,64 Meter lange ebene Ladefläche entsteht. Einfacher geht es nicht.

Von außen gibt sich der Sportage 2.0 CRDi vor allem in kaltem Zustand und bei niedrigen Drehzahlen akustisch klar als Selbstzünder zu erkennen , aber die Passagiere selbst bekommen davon so gut wie nichts mit. Die Dämmung des Innenraums darf als vorbildlich gelten und trägt mit dazu bei, dass auf Autobahnen gerne hohe Reisegeschwindigkeiten gefahren werden. Die Geschwindigkeitsregelanlage ist einfach zu bedienen, aber ein wenig träge im Ansprechverhalten. Die Sicht nach hinten ist wegen der relativ breiten C- und D-Säulen sowie des entsprechend kleinen dritten Seitenfensters ein wenig eingeschränkt, dennoch lässt sich der 4,35 Meter lange Sportage relativ gut rangieren.

Nach einer kurzen Anfahrschwäche zieht der Zwei-Liter-Turbodiesel ab etwa 1.400 Umdrehungen gleichmäßig hoch. Das 6-Gang-Getriebe hält die Trinksitten des Sportage in Grenzen. Bei forscherer Fahrweise kamen wir im Test auf einen Durchschnittsverbrauch von 9,7 Liter pro 100 Kilometer , bei Landstraßenfahrt zeigte der Bordcomputer aber deutlich über zwei Liter weniger an und ließ sich damit problemlos im Normbereich bewegen. Die Lenkung arbeitet exakt und spricht sehr direkt an. Die Schaltung hingegen wünscht man sich deutlich weicher und vor allem beim 3. und 5. Gang ein Stück präziser. Der Allradantrieb verleiht dem KIA ein spürbares Plus an Fahrdynamik. Bei normalen Straßenverhältnissen werden nur die Vorderräder angetrieben. Das spart Kraftstoff. Sofern nötig, werden bei Bedarf aber auch bis zu 50 Prozent der Motorkraft an die Hinterräder geschickt. Für den Geländeeinsatz lässt sich das Drehmoment zudem bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h je zur Hälfte auf Vorder- und Hinterachse aufteilen.

Das Fahrwerk des Sportage ist erfreulich straff abgestimmt. Das Vergnügen trüben allerdings bei Nässe die relativ schlecht greifenden Serienreifen der Marke Kumho. Da muss das zuverlässig arbeitende ESP mit Traktionskontrolle hin und wieder den KIA im Zaum halten.

Konkurrenzlos bleiben die sieben Jahre Garantie bis maximal 150.000 Kilometer.

auto-reporter

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