Mit dem UX bietet Lexus erstmals auch einen SUV unterhalb des NX an. Die Basis teilt sich der UX mit dem Toyota CH-R, ist aber etwas größer, deutlich luxuriöser und auch stärker. Der UX 250 h bietet das typische Lexus-Design mit scharfen Kanten an Front und Heck, was ihn auch deutlich von seinen Mitbewerbern in diesem heiß umkämpften Segment abhebt. Zur Eleganz gesellt sich noch ein Schuss Sportlichkeit, wenn man wie wir die F Sport-Version wählt. Man bekommt hier viele F Sport-Designelemente dazu und auch ein F Sport Lederlenkrad und spezielle F Sport 18"-Leichtmetallfelgen.
Die Kunden können zwischen Front- oder elektrischem Allradantrieb wählen. Wir haben uns bei unserem Test für die Variante mit Allradantrieb entschieden, die in Österreich auf jeden Fall eine gute Wahl darstellt. Der Listenpreis inklusive einer ordentlichen Basisausstattung liegt damit bei 48.690 Euro und zeigt deutlich, dass der UX in der Premium-Liga mitspielt. Mit an Bord sind dann aber auch schon ein 7"-Navigationssystem, ein intelligentes Zugangssystem, eine elektrische Heckklappe, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, das Toyota Safety System+ inkl. adaptivem Tempomat, eine Rückfahrkamera, ein Regensensor, LED-Leuchteinheiten und vieles mehr.
Damit wir nicht über zu wenig Luxus klagen können, hat man unserem Testfahrzeug zusätzlich noch alles spendiert, was gut und teuer ist. So wurden wir noch mit einem elektrischen Glas-Hub/Schiebedach, einer Metallic-Lackierung, einem adaptiven Fahrwerk, dem Premium Paket und dem Luxury Paket verwöhnt. Der Endpreis summiert sich damit auf 57.177 Euro, lässt aber auch wirklich keine Wünsche mehr unerfüllt.
Im Innenraum zeigt der Lexus UX um diesen Preis ein sehr hohes Qualitätsniveau mit feinsten Materialien und einem modernen Design. Der Mix aus Eleganz und Sportlichkeit findet sich auch im Innenraum wieder. Das Cockpit ist digital ausgeführt, und hoch oben auf der Mittelkonsole thront das 10,3“ große Display für Navi und andere Informationen. Die Bedienung erfolgt leider nicht via Touchscreen, sondern über ein Touchpad. Bis man sich via Touchpad zum gewünschten Menü und Untermenü navigiert hat, braucht es einiges an Zeit.
Zusätzlich gibt es noch einige Schnellwahltasten und eine Lautstärkenregelung unterhalb des vorderen Teils der Mittelarmlehne. Ergänzt wird die Bedienung der vielen Funktionen noch durch eine Vielzahl an Knöpfen, so dass es nicht ganz einfach ist, sich zurecht zu finden. Ohne Hinzuziehen der Bedienungsanleitung sind viele Funktionen gänzlich unauffindbar, wie etwa die Verstellmöglichkeit für das Head-up-Display. Eine intuitive Bedienung sieht anders aus.
Hat man aber mal alles so eingestellt und sich zurecht gefunden, fährt es sich wirklich traumhaft im Lexus UX. Vor allem die bequemen Sitze mit Klimatisierung für Fahrer und Beifahrer sind ein Traum. Während sich die vorderen Passagiere über viel Raum freuen können, wird es im Fond doch recht eng, was in dieser Klasse aber nicht nur beim Lexus so ist. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 284 bis 1.194 Litern Fassungsvermögen recht überschaubar, sollte aber für einen Kurztrip völlig ausreichen.
Damit sich der UX 250 h so sportlich fährt wie er aussieht, arbeiten gleich zwei Antriebssysteme im kleinen SUV. Ein 2,0 Liter-Benzinmotor mit 152 PS (112 kW) liefert ein maximales Drehmoment von 190 Nm, welches zwischen 4.400 und 5.200 U/Min bereit steht. Unterstützt wird der Benziner noch von zwei Elektromotoren, die ihm zu einer Systemleistung von 184 PS (135 kW) verhelfen.
Kombiniert wird das Ganze mit einem E-CVT-Getriebe, das über einen sequentiellen Schaltmodus verfügt. So werden Gangwechsel vorgetäuscht, und man kann via Wippen am Lenkrad oder über den Schaltstick die künstlichen Gänge selbst sortieren. Damit möchte Lexus den Spaßfaktor erhöhen, vor allem wenn man im Sport-Modus unterwegs ist, in dem der Lexus noch eine Spur mehr Sportlichkeit zeigt. Dank der hervorragenden Geräuschdämmung werden die Nachteile des CVT-Getriebes gut kaschiert, und man hört den Motor auch bei voller Beschleunigung nicht sehr stark.
Die Kraftentfaltung selbst erlaubt durchaus eine sportliche Gangart. In nur 8,7 Sekunden sprintet man von 0 auf 100 km/h, und wer möchte, ist bis zu 177 km/h schnell unterwegs, was für unsere Autobahnen, wo (noch) maximal 140 km/h erlaubt sind, durchaus reichen sollte. Der Lexus glänzt in Kombination mit dem adaptiven Fahrwerk auch mit einer harmonischen Abstimmung. Zum einen liegt er perfekt auf der Straße und lässt sich dank der sehr direkten Lenkung flott über kurvige Straßen jagen, zum anderen ist er komfortabel genug um auch Langstrecken gemütlich zu absolvieren.
Dank dem E-Four-Allradantrieb wird die Kraft immer perfekt auf die Straße gebracht, und man muss sich auch nicht fürchten, wenn mal die Straße zu Ende sein sollte und man offroad dem Weg folgt. Durch die sportliche Auslegung des UX ist es uns jedoch nicht gelungen, beim Verbrauch in die vom Werk versprochenen Regionen zu kommen. Die 4,5 Liter Durchschnittsverbrauch sind wohl nur für absolute Sparfreaks realisierbar. Wir haben den feinen SUV im Schnitt mit 6,2 Liter über die Runden gebracht, was kein schlechter Wert ist, aber den UX nicht zum Sparwunder macht.
Keinen Grund zur Klage gibt es wieder beim Thema Sicherheitsausstattung, hier hat Lexus wirklich alles an Bord, was man sich derzeit wünschen kann. So gibt es ein automatisches Fernlicht, einen Spurfolge-Assistent, einen adaptiven Tempomat, eine Rückfahrkamera und eine Verkehrszeichenerkennung.
Der Lexus UX 250 h hat sich in unserem Test auf jeden Fall von einer sehr angenehmen Seite gezeigt. Man fühlt sich auf Anhieb sehr wohl und ist äußerst luxuriös untergebracht. Beim Thema Antrieb schafft der UX den Spagat zwischen Sportlichkeit und Sparsamkeit, wobei er noch mehr Sportlichkeit an den Tag legt. Auf jeden Fall ist er eine interessante Alternative in einem heiß umkämpften Segment. Vor allem für jene, die auf viel Luxus Wert legen und sich von der breiten Masse deutlich abheben möchten.
Was uns gefällt:
das Design, die luxuriöse Ausstattung, die Sicherheitsausstattung, die Straßenlage
Was uns nicht gefällt:
das Platzangebot im Fond, das Kofferraumvolumen, die Bedienung über das Touchpad
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3-
Kofferraum: 3-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 3