Testbericht: Mazda CX-30 mit 116 PS Diesel

Mit dem CX-30 schließt Mazda die Lücke zwischen CX-3 und CX-5. Warum der neue Kompakte dabei das Highlight des Trios ist, verraten wir im folgenden Testbericht.

Mazda hat seine SUV-Modellpalette um den neuen CX-30 erweitert. Bei der Namensgebung haben die Japaner ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, logischer wäre zur Füllung der Lücke zwischen CX-3 und CX-5 wohl der CX-4 gewesen. Das Problem dabei war wohl, dass der CX-3 eigentlich auf Basis des Mazda2 entstanden ist und eigentlich CX-2 heißen müsste. Somit hat man sich für den SUV auf Basis des Mazda3 nun für CX-30 entschieden, um die Verwandtschaft zum neuen Kompaktmodell zu unterstreichen.

Optisch zeigt er die weiterentwickelte Kodo-Designsprache, die mit sehr markanten Zügen glänzen kann. Er wirkt von jeder Seite aus betrachtet sehr modern und dynamisch, uns hat vor allem das schnittige Heck überzeugt. Keine sehr große Auswahl lässt einem Mazda, wenn es um die Motorisierung geht, es stehen zwei Benziner und ein Diesel zur Wahl. Für unseren Test haben wir den CX-30 mit dem 116 PS starken Diesel in Comfort+ Ausstattung und mit Frontantrieb sowie manueller Schaltung gewählt. Optional hätte man auch Allradantrieb und Automatik haben können.

Der Listenpreis für diese Modell liegt bei 30.190 Euro und bietet schon eine sehr gute Basisausstattung. Unter anderem sind schon LED-Scheinwerfer, ein Head-up-Display, ein 8,8"-Infodisplay, Navi, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, eine elektrische Heckklappe, Licht- und Regensensor, ein adaptiver Tempomat und vieles mehr an Bord. Optional hatten wir dann noch alle verfügbaren Pakete, das wären das Sound-Paket, das Style-Paket, das Tech-Paket und das Premium-Paket mit an Bord. In Kombination mit der Metallic-Lackierung ergibt sich damit ein Endpreis von 35.170 Euro.

Der Mazda CX-30 kann in dieser Ausstattung dann aber auch mit allem glänzen, was auch der größere CX-5 an Bord hat und übertrumpft viele Mitbewerber im Segment. Im Innenraum zeigt sich der CX-30 sehr nobel, der Mix aus schwarzem und braunem Leder in Kombination mit Chrom- und Klavierlackapplikationen verschafft dem SUV einen wirklich eleganten Auftritt. Kombiniert wird das Ganze mit einem sportlichen Touch, vor allem das neue Lenkrad gefällt dabei mit seinem Design und den übersichtlich und schön gestalteten Tasten. Der Tacho verfügt noch über analoge Anzeigen, die mit digitalen Infos ergänzt werden. Ein 8,8"-Infobildschirm für Navi und Co. sitzt weit Richtung Frontscheibe auf der Mittelkonsole, wodurch man gleich vom Head-up-Display den Blick nach rechts schwenken kann, um alle Infos des Displays zu sehen.

Bedient wird das Infodisplay über einen Dreh/Drück-Regler in der Mittelkonsole. Dadurch gibt es nur noch wenige Schalter im Cockpit, lediglich die Steuerung der Klimaautomatik erfolgt noch wie von früher gewohnt, was eine wohltuende Abwechslung ist. So muss man nicht erst durch vier Untermenüs navigieren, um Klima-Einstellungen vornehmen zu können. Ein Highlight ist auch die in der Länge verstellbare Mittelarmlehne, hier übertrumpft der CX-30 sogar seinen großen Bruder.

Der Innenraum kann auch mit überraschend viel Platz für alle Passagiere aufwarten, selbst im Fond ist es recht geräumig. Auch das Kofferraumvolumen ist mit einem Fassungsvermögen von 422 bis 1.406 Litern sehr großzügig dimensioniert. Wer auf das Bose-Soundsystem, welches im Sound-Paket enthalten ist, verzichtet, hat um 8 Liter mehr Gepäckraum, wird dafür aber nicht vom vorzüglichen Klang der Bose-Anlage verwöhnt.

Vorweg etwas skeptisch waren wir, als wir erfahren haben, dass der CX-30 einen "nur" 116 PS (85 kW) starken Diesel unter der Haube hat. Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen in dieser Klasse ist das mittlerweile schon sehr wenig. Der Motor liefert zwischen 1.600 und 2.600 U/Min ein maximales Drehmoment von 270 Nm, womit über einen weiten Drehzahlberiech viel Kraft zur Verfügung steht. Die Skepsis hat sich aber schnell in Begeisterung verwandelt und wir haben schon kurz nach dem Start sicherheitshalber im Zulassungsschein nachgeschaut, ob wir nicht doch den 180 PS-Benziner bekommen haben.

Eine wirklich perfekte Geräuschdämmung lässt die Passagiere nur beim absoluten Kaltstart ein leichtes Dieselnageln vernehmen, sonst fährt man perfekt gedämmt in jedem Geschwindigkeitsberiech. Zudem liefert der 116 PS starke Diesel überraschend gute Beschleunigungswerte, und man hat nie das Gefühl untermotorisiert zu sein. Man würde dem Diesel gut und gerne 140 PS zutrauen, so agil lässt er sich bewegen. Gleich zum Start gibt es zwar noch ein kleines Turboloch zu bewältigen, danach sprintet der Mazda CX-30 aber angenehm flott davon. Wer die volle Leistung abruft, erreicht bereits nach 10,8 Sekunden die 100 km/h-Marke, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 183 km/h.

Sehr gut passt das manuelle 6-Gang-Getriebe zum Fahrzeug, die Gänge sind recht lang übersetzt, und so kann man auch sehr schaltfaul unterwegs sein. Zudem sind die Wege zwischen den Gängen sehr kurz, und man kann die Gänge leicht wechseln. Fahrwerk und Federung sind zwar eindeutig auf Sportlichkeit getrimmt, dennoch lässt es sich auch auf weiten Strecken komfortabel reisen. Den Tankwart bekommt man dabei nicht oft zu Gesicht, auch wenn wir den vom Werk angegebenen Verbrauch von 4,4 Liter nicht erreicht haben. Wir sind im Schnitt mit 5,8 Liter über die Runden gekommen, was auch ein guter Wert ist.

Glänzen kann der CX-30 auch bei der Sicherheitsausstattung. Neben dem adaptiven Tempomat haben uns vor allem die Matrix-LED-Scheinwerfer begeistert, die in Kombination mit der Fernlichtautomatik die Straße jederzeit perfekt ausleuchten, den Gegenverkehr dabei aber nicht blenden. Auch der Tote-Winkel-Warner ist eine Hilfe, vor allem da im Head-up-Display angezeigt wird, wenn sich ein anderes Fahrzeug im toten Winkel befindet.

Fazit: Für uns ist der Mazda CX-30 das absolute Highlight im Mazda-SUV-Programm. Er verbindet die Vorzüge von CX-3 und CX-5 in einem Auto: Er ist kompakt, dennoch geräumig und verfügt über eine luxuriöse Ausstattung.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, der Innenraum, wie agil sich 116 Diesel-PS auch heute noch anfühlen können, die Sicherheitsausstattung, der Fahrkomfort

Was uns nicht gefällt:

Das Kommunikationsbedürfnis des Fahrzeugs, wo alles mit einem "Piep" kommentiert wird

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2-