Der Mazda CX-7 im Test

Der Basispreis des Groß-Kombis beträgt 36.690 Euro

Als er vor etwas mehr als einem Jahr nach Österreich kam, hatte der Markt für kompakte Sports Utility Vehicles (SUV) sich gerade wieder einmal verdoppelt. Heute führt schon die Zuordnung eines Fahrzeugs als SUV beim Betrachter zum Stirnrunzeln. In diesem Umfeld bewegt sich der Mazda CX-7 , der von Mazda als SUV mit der Seele eines Sportwagens beschrieben wird und damit gleich zwei Öko-Reizworte ins Spiel bringt.

Tatsächlich sollte man ihn nicht den SUV zurechnen, sondern den sogenannten Crossover-Modellen, den Kreuzungen aus SUV und Kombi oder Limousine . Der CX-7 hat sich beim Design eher auf die Seite des eleganten Kombis gelegt. Er ist nicht etwa ein Geländewagen mit abgerundeten Ecken. Aber er verfügt über einen Allradantrieb , sogar über einen mit aktiver Drehmomentregelung.

Seine Formensprache entspricht ebenfalls eher der eines Kombis als der eines SUV. Mit der seit dem Wankel-Sportler RX-8 üblichen spitz in die Front verlaufendem Motorhaube, der à la Coupé verlaufenden Dachlinie wirkt er sogar kleiner als der Wert von 4,68 Meter Länge vermuten lässt. Besonders mit den ausgeprägten Radhäusern vorn für die 18-Zoll-Räder und dem Hüftschwung um die hinteren Räder bringt er optisch zusätzlich Sportlichkeit ins Bild.

Die wird deutlich unterstrichen, wenn man erst einmal die vier Zylinder des 2,3-Liter-Turbomotors mit Direkteinspritzung an die Arbeit gelassen hat. Dabei handelt es sich um einen alten Bekannten aus dem Mazda 3 MPS und dem Mazda 6 MPS mit 191 kW / 260 PS und 380 Newtonmetern maximalem Drehmoment, der bereits bei den Kleineren sein Temperament eindrucksvoll unter Beweis stellen kann.

Bevor nun jedermann angesichts der Begriffe SUV, Sportwagen, Crossover, Allrad und der Leistungswerte Zeter und Mordio schreit, wollen wir rasch einen Blick auf die Verbrauchswerte werfen. Wir fanden den von Mazda angegebenen Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) von 10,2 Liter Super Plus pro 100 km bei sanfter Fahrweise sogar in der Praxis wieder. Wer die 100-km/h-Grenze aber jedes Mal nach acht Sekunden durchstoßen und die Höchstgeschwindigkeit von - elektronisch begrenzten - 210 km/h ständig auskosten will, der sieht auch schon mal die 13 auf der Anzeige des Bordcomputers aufleuchten.

Für ein leer schon fast 1.800 Kilogramm schweres Fahrzeug diesen Zuschnitts mit 500 Kilogramm Zuladung ist das vom Standpunkt der Technik aus ein akzeptabler Wert, zumal der D-Zug-Zuschlag mit einer Menge Fahrspaß kompensiert wird. Besonderes Vergnügen bereitete uns die Sechs-Gang-Schaltung . Deren sehr kurzer Knüppel sitzt so weit hinten, dass einen beim Schalten die Erinnerung an die Arbeit mit einem sequentiellen Renngetriebe überkommt.

Flache Windschutzscheiben wie beim CX-7 stellen den Innenraumdesigner immer wieder vor die schwere Aufgabe, die Fläche von der Windschutzscheibe bis zum Beginn der Mittelkonsole zu gestalten. Der Vorschlag von Mazda zu diesem Thema hat Nachahmer verdient. Die Fläche enthält eine Stufe, in der ein digitales Display Daten des Bordcomputers sowie der Klima- und der Infotainment-Anlage bietet. Die Fahrdaten zeigen klassische Rundinstrumente hinter dem Multifunktions-Lederlenkrad . So fühlt man sich in der erhöhten Sitzposition dennoch wie in einem Personenwagen.

Von der Benutzbarkeit will der Mazda CX-7 auch gar nicht mehr sein als ein hoher Kombi . Ablagen findet man zwar reichlich, aber ein Vorbild für Flexibilität stellt er nicht dar. Er ist ein großzügig mit Raum ausgestatteter Vier- oder Fünfsitzer mit einem Kofferraum von 455 Liter , der sich mit Umklappen der Rücksitze auf 1.348 Liter vergrößern lässt. In solch einer Klassifizierung verbirgt sich keineswegs eine Abwertung. Vermutlich soll der Mazda CX-7 genau das sein: ein hoher Allrad-Kombi mit Limousinenflair , kompletter Ausstattung und sportlichen Eigenschaften. So haben wir ihn jedenfalls erlebt.

auto-reporter