Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild Hybrid Tekna – Testbericht

Nissan geht neue Wege und setzt mit dem neuen Qashqai ein klares Statement. Womit der Crossover uns überzeugen konnte, lesen Sie im folgenden Bericht.

Seit 2007 gehört der Qashqai als perfekte Mischung von PKW und SUV zum festen Bestandteil der Produktpalette der Japaner. Das neueste Modell kommt natürlich nicht nur in einem frischen Design, sondern wurde auch als Mild-Hybrid ausgestattet.

Der neue Qashqai ist derzeit nur in einer Motorisierung mit zwei Stärken erhältlich. Wir haben uns für die kleinere Leistungsstufe mit 140 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe entschieden.

Unser Testfahrzeug kommt in der Tekna-Ausstattung mit einem Einstiegspreis von 37.932,- Euro. Nissan sorgt dabei schon für eine wahre Vollausstattung, denn selbst wenn man alle Extras ebenfalls ankreuzen würde, läge der Gesamtpreis bei überschaubaren 40.787,- Euro für den Crossover.

In unserem Fall wurde jedoch abgesehen von der blauen Metallic-Lackierung als einzige Option das Bose-Premium-Soundsystem mit zehn Lautsprechern verbaut. Beides erhöht den Wert unseres Testfahrzeugs auf 39.255,- Euro.

Besonders auffällig am neuen Qashqai ist sein modernes Außendesign. Durch die Zwei-Farbenlackierung, in unserem Fall blau-schwarz wirkt er dynamischer und durch die neuen Scheinwerfer mit ihren Leuchtsignaturen sehr futuristisch.

Diese sind ab der Tekna-Ausstattung auch Voll-LED mit adaptivem Fernlichtassistent. Serienmäßig runden Rückfahrscheinwerfer und Blinker die LED-Komplettausstattung ab. Die 19 Zoll-Felgen mit 235/50er-Bereifung sorgen ebenfalls für einen ansprechenden Auftritt.

Aber auch der Innenraum wurde im neuen Qashqai einer Verjüngungskur unterzogen. Alle verarbeiteten Materialien greifen sich gut an und sehen ebenso gut aus. Besonders die Akzentleisten sowie die schwarz glänzenden Applikationen passen dem Crossover sehr gut.

Modernes Cockpit-Design

Blickfang ist der 9 Zoll-Touchscreen, der, obwohl er am Armaturenbrett aufgesetzt wurde, ein stimmiges Bild abgibt. Dabei wurden die Bedienelemente dezent darunter positioniert, sodass das Ganze nicht überladen wirkt.

Das Multifunktionsdisplay gibt nicht nur die Anzeigen des Tom Tom-Navis oder die Einstellungsmöglichkeiten von Audio und Telefon wieder, es zeigt auch die Bilder des 360° Around View Monitors in Farbe. Ein Feature, das bei Nissan schon seit vielen Jahren im Einsatz ist. Durch die Kamerabilder ist es möglich, Entfernungen und Hindernisse zusätzlich zu den Parksensoren abzuschätzen.

Auch beim Cockpit geht Nissan digitale Wege und ermöglicht verschiedene Anpassungen auf dem 12,3 Zoll großen Display. Dieses reicht von den klassischen Rundinstrumenten bis hin zur Einblendung der Route. Außerdem besitzt unser Testfahrzeug ein farbiges Headup-Display, das uns ebenfalls mit den wichtigsten Infos versorgt.

Schwerpunkt bei der Innenausstattung liegt bei der Tekna-Variante auf dem winterlichen Komfort. So freut man sich nicht nur über die komfortablen Sitze, die mit der Kunstleder/Stoffmischung in blau-schwarz perfekt zur Außenlackierung passen.

Diese sind darüber hinaus elektrisch verstellbar (nur Fahrer) und können dreistufig beheizt werden. Beheizbar sind auch das Lenkrad sowie die Windschutzscheibe.

Der neue Qashqai ist in der Größe ein wenig gewachsen, was im Innenraum mehr Schulterfreiheit und besonders im Fond mehr Beinfreiheit bedeutet. Gewachsen ist ebenfalls seine Ladekapazität, denn der Crossover verfügt über ein Kofferraumvolumen beginnend bei 479 Litern bis hin zu 1.585 Litern bei umgeklappten Rücksitzen.

Viele praktische Details

Praktisch fanden wir die geteilte Bodenabdeckung, die entweder komplett weggenommen werden kann oder flexibel den Laderaum in unterschiedliche Höhen abteilt. Eine elektrische Heckklappe gehört bei ihm ebenfalls zur Ausstattung dazu.

Wie eingangs erwähnt, beschreitet Nissan mit dem neuen Qashqai neue Wege und meint damit insbesondere den Einsatz von neuen innovativen Technologien. In unserem Fall ist dies zunächst der Einsatz eines Mild-Hybrid-Systems. Dabei speichert eine Lithium-Ionen-Batterie jene Energie, die aus der Rekuperation beim Bremsen gewonnen wird.

Diese gespeicherte Energie wird wiederum dazu genutzt, den Benzinmotor zu unterstützen und dadurch den Schadstoffausstoß sowie den Verbrauch zu reduzieren.

Das Herz des neuen Qashqai besteht aus einem 1,3 Liter-Benzinmotor, der entweder wie in unserem Fall 140 PS oder 158 PS liefert. Dabei besitzt er ein maximales Drehmoment von 240 Nm in einer Bandbreite von 1.650 bis 4.000 Touren.

In Kombination mit dem Sechs-Gang-Schaltgetriebe mit kurzen Schaltwegen, zeigt sich der Qashqai trotz seines Eigengewichts von 1.400 kg recht gut im Antritt. Jedoch merkt man in manchen Situationen, wenn man sich zum Beispiel zu Kreuzungen hinrollen lässt, aber dann gleich weiterfahren kann, dass man in einen Drehzahlbereich kommt, wo der Motor in ein Turboloch fällt. Hier ist jedoch mit geschicktem Schalten rasch Abhilfe geschaffen.

Unser Qashqai erreicht die 100 km/h nach 10,2 Sekunden. Bei 196 km/h wurde ihm werksseitig die Geschwindigkeitsobergrenze gesetzt. Somit lässt es sich mit ihm hervorragend auf Langstrecken reisen, denn auch das Fahrwerk wurde perfekt auf maximalen Komfort ausgelegt.

Verschiedene Fahrmodi stehen zur Wahl

Eco, Standard und Sport sind jene drei Modi, die per Schalter neben dem Schalthebel ausgewählt werden können. Auch sie haben Einfluss auf die Gesamtperformance des Nissan. Puncto Verbrauch lagen wir während unserer Testzeit mit einem Haupteinsatzgebiet im städtischen Bereich bei 8,2 Litern im Durchschnitt, ein für einen Crossover durchaus guter Wert.

Ein letzter Punkt sind die zahlreichen Assistenzsysteme, mit denen unser Nissan ausgestattet wurde und deren Aufzählung allein einen Bericht füllen würde. Hervorzuheben ist der adaptive Tempomat, der nicht nur den Abstand zum Vordermann hält. Wie bei allen Assistenzsystemen ist auch bei diesem die Zuverlässigkeit von der Sauberkeit der Sensoren abhängig, und so kann es sein, dass er auch einmal komplett den Dienst verweigert. Dann muss man halt wieder selbst das Gaspedal bedienen oder den Sensor putzen.

Insgesamt gesehen überzeugt uns jedoch der neue Qashqai durch sein ansprechendes Design, seine umfassende Ausstattung und das flexible Platzangebot. Damit tröstet er uns leicht über die ProPILOT-Schwäche hinweg.

Was uns gefällt:

Styling, Ausstattung, Raumangebot

Was uns nicht gefällt:

ProPILOT-System noch nicht ganz ausgereift

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 3 ohne Kameras

Technische Daten Nissan Qashqai:

Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild Hybrid Tekna
Testwagenpreis ohne Extras € 37.932,-
Testwagenpreis mit Extras € 39.255,-
davon Steuern € 8.587,03
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 1.332
Leistung PS/KW 140/103
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 240/1.650-4.000
Getriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 10,2
Höchstgeschwindigkeit in km/h 196
Durchschnittsverbrauch in Liter 6,5-6,3
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 146-143
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 442,5
Breite in cm 183,5
Höhe in cm 162,5
Radstand in cm 266,5
Kofferraumvolumen in Liter 479-1.585
Tankinhalt in Liter 55
Leergewicht in kg 1.405
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.935
Max. Zuladung in kg 401-530