Peugeot 307 SW HDi 110 - Fahrbericht

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Wenn ein Modell in die Jahre kommt, das Blechkleid die ersten (symbolischen) Falten trägt und die Damen bei seinem Auftauchen nicht mehr wie selbstverständlich mit den Wimpern klimpern, ist es Zeit für eine optische Auffrischung. Beim Peugeot 307 haben die Operateure den großen Bruder 407 zum Vorbild genommen: auch der kleinere Franzose verfügt jetzt über ein breites Haifischmaul als Front - oder ein breites Grinsen, das ist eine Frage der Betrachtung. Wer aber den kompletten Gesundheitscheck über sich ergehen lässt, sollte die inneren Organe nicht aussparen. Peugeot hat dem 307 durchweg moderne Motoren verpasst, die den Besitzer möglichst sauber und sparsam von A nach B bringen sollen. Beim Testkandidaten war das der 1,6-Liter HDi mit 80 kW / 110 PS, der das Herz jedes "Mediziners" höher schlagen lässt.

Nicht nur das Gesicht des kompakten Franzosen wurde einer Operation unterzogen, auch das Heck genoss dank neuer LED-Leuchten eine Auffrischung. Innen wurden neue Stoffe für die Sitze verwendet, auch das Plastik des Interieurs wurde hochwertiger gestaltet. Das "Lifting" fiel sehr dezent aus, Schalter und Applikationen wurden nicht verändert. Die Bedienbarkeit ist tadellos, eine Klimaanlage ist jetzt immer mit an Bord, auch wenn die Bedienung dafür etwas zu tief sitzt.

Der Selbstzünder bubbert sehr dezent, hat aber mit seinen 240 Newtonmetern Drehmoment bei 1750 Umdrehungen ausreichend Kraft. Dank des so genannten Overboost , der eine kurzzeitige Erhöhung des Ladedrucks bewirkt, steigt das Drehmoment unter Volllast sogar auf 260 Nm. Bei 4000 Umdrehungen geht dem Motor dann doch relativ flott die Puste aus. Macht nichts, mehr Motor ist mit dem Zweiliter (136 PS) zwar lieferbar, aber nicht notwendig. Wer das "Rasseln" anderer Selbstzünder kennt, dem klingt das Säuseln des PSA-Motors wie Musik in den Ohren.

Zwölf Sekunden vergehen für den Spurt auf Tempo 100, bis 183 km/h schnell läuft der 307 HDi 110 bei Bedarf. Damit ist er kein Sprinter, sondern ein genügsamer Dauerläufer , der seine Meilen souverän abspult. Laut Peugeot soll er sich mit 5,1 Litern Diesel-Nahrung auf 100 Kilometern zufrieden geben, im Testbetrieb waren es sieben Liter. Was allerdings am Fahrer liegen kann, der von seinem Patienten reichlich Höchstleistung einforderte. Natürlich erfüllt unser Probant die Euro-Norm 4 und entlässt dank seines serienmäßigen Rußpartikelfilters keinen Feinstaub in die Umwelt.

In der Ausstattung "Active" sind u.a. ein CD-Radio mit vier Lautsprechern, elektrisch anklappbare und beheizbare Außenspiegel, 16-Zoll-Leichtmetallräder und vier elektrische Fensterheber mit Schnellsenktaste Serie. Ansonsten bleibt der 307 SW ein geräumiger Partner, dem die Familie einiges an Gepäck aufhalsen kann. Bis zu 1875 Liter schluckt der Kompakte. Preislich ist der 307 SW Comfort HDi 110 ab 23.550 Euro und der 307 SW Active HDi 110 ab 24.700 Euro zu haben.

Als Gesamtfazit bleibt zu sagen: Operation gelungen - Patient lebendiger als je zuvor.

auto-reporter