Renault Captur Intens TCe 100 – Testbericht

Die zweite Generation des Renault Captur zeigt sich deutlich geschärft und wirkt hochwertiger. Wir verraten in unserem Test, ob der erste Eindruck des Benziners hält.

Mit dem Captur hat Renault im kleinen SUV-Segment viele neue Kunden gewinnen können, die zweite Generation soll jetzt an die Erfolge des Vorgängers anknüpfen können.

Optisch besticht der neue Captur mit einer deutlich geschärften Linienführung, vor allem das Heck wirkt spürbar bulliger und dynamischer als bisher.

Sehr markant sind auch die neu gezeichneten LED-Frontscheinwerfer, die in Kombination mit dem Kühlergrill dem Captur ein Lächeln auf die Frontpartie zaubern.

Renault hat beim neuen Captur auch noch mehr Wert auf Individualisierung gelegt und bietet viele neue Designoptionen an.

Auch unser Testfahrzeug, ein Captur Intens TCe 100, hatte einige mögliche Deisgnoptionen an Bord. Der Listenpreis dieses Modells liegt bei 22.590,- Euro und bietet schon eine komfortable und luxuriöse Ausstattung ab Werk.

Unter anderem zählen schon 17“-Leichtmetallfelgen, Pure-Vision Full-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, ein digitales Kombiinstrument, das Easy Link Infotainmentsystem mit 7“-Touchscreen und Navigationssystem, eine Klimaautomatik, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, ein Regensensor, ein Tempomat und noch einiges mehr zur Serienausstattung.

Wir hatten zusätzlich noch das City Paket Plus, das Easy Link Infotainmentsystem mit 9,3“-Touchscreen, Sitzheizung, die Colorline-Ausstattung inkl. „Innenharmonie“ sowie die Metallic-Lackierung inkl. schwarzem Dach an Bord.

Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 24.760,- Euro und stellt ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis dar.

Schon beim ersten Blick in den Innenraum merkt man, wie sich der Captur im Vergleich zum Vorgänger verändert hat. Aus der tristen Plastiklandschaft des Vorgängers ist ein hochwertig wirkendes Cockpit mit schönen Dekorelementen geworden.

Das Orange bringt eine gewisse Frische in den Innenraum, und die vielen Zierelemente im Chrom-Look verleihen dem Interieur einen noblen Touch.

Der digitale Tacho und der 9,3“-Touchscreen im Hochformat sorgen zudem für einen modernen Look, wobei der Touchscreen nicht nur optisch überzeugen kann.

Die Bedienung des Easy Link genannten Infotainmentsystems ist sehr einfach, und die Darstellung von Karten und Menüs wirkt sehr modern. Man kann auch die Fahrmodi via Touchscreen ändern und anpassen.

Fahrer und Beifahrer können sich auch über viele Ablagen freuen, allen voran gibt es ein großes Fach im unteren Bereich der Mittelkonsole, wo selbst größere Smartphones bequem Platz finden und auch Ladeanschlüsse vorhanden sind.

Der Schaltknauf ist ebenfalls sehr griffgünstig und etwas erhöht positioniert, und auch das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer kann sich sehen lassen.

Im Fond ist es aber recht eng, hier würde man sich durchaus mehr Beinfreiheit wünschen. Deutlich geräumiger zeigt sich der Kofferraum, der mit einem Fassungsvermögen von 536 bis 1.334 Litern aufwarten kann.

Praktisch ist auch die Möglichkeit, den Laderaumboden in der Höhe zu variieren, so kann man flache Dinge vor neugierigen Blicken geschützt verstecken und auch die Ladekante recht eben machen.

Bei der Motorisierung haben wir zum Basis-Motor, dem 1,0 Liter-3-Zylinder mit 100 PS (74 kW), gegriffen. Darüber rangieren noch ein 130 PS und ein 155 PS starker Benziner, die beide über 4 Zylinder verfügen und ein 115 PS starker 4-Zylinder-Diesel.

Der kleine Benziner liefert bei 2.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 160 Nm. Er ist dabei der einzige Motor, der mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe vorlieb nehmen muss.

Die Schaltung selbst erfolgt sehr knackig über kurze Wege und ist auf Sparsamkeit ausgelegt. Schon recht früh wird der höchste Gang eingemahnt, so dass man sich eigentlich spätestens bei 95 km/h wünschen würde, nochmals in einen 6. Gang schalten zu dürfen.

Hier ist die Auslegung des Captur vor allem auf den City-Betrieb optimiert, wo er sich auch sehr agil anfühlt und deutlich spritziger wirkt, als man es ihm anhand der Daten am Papier zutrauen würde.

Wer bei Überlandfahrten mehr Spritzigkeit erleben möchte, sollte unbedingt in den Sport-Modus wechseln. Im normalen Modus fühlt sich der Motor vor allem beim Zwischensprint recht träge an, der Sport Modus verleiht dem Motor aber deutlich mehr Spritzigkeit auch von oben heraus.

So fühlt sich in der Praxis der Sprint von 0 auf 100 km/h auch um einiges flotter an, als es das Werk mit 13,3 Sekunden angibt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 173 km/h.

Einen sportlichen Charakter zeigt der Captur zur großen Überraschung auch bei Fahrwerk und Federung. Die straffe Abstimmung wird vielleicht Kunden mit Hang zu hohem Komfort etwas abschrecken, uns haben der sportliche Touch und die damit verbundene sehr gute Straßenlage aber gefallen.

Die Lenkung passt zudem sehr gut ins sportliche Gesamtbild und ist recht direkt ausgefallen. Der Captur verfügt außerdem über einen sehr guten Wendekreis, womit man auch bei engen Parklücken gut rangieren kann. Die Rückfahrkamera hilft zudem, bei engen Parklücken den Abstand zum Hintermann perfekt abzuschätzen.

Gut gelungen ist auch die Geräuschdämmung, selbst bei Autobahntempo bleibt es trotz der nur fünf Gänge sehr leise im Innenraum.

Beim Verbrauch zeigen sich jedoch die Nachteile der 5-Gang-Schaltung, wir sind zumindest nicht an die vom Werk versprochenen 6,0 Liter pro 100 Kilometer herangekommen. Im Schnitt hat unser Captur pro 100 Kilometer rund 6,7 Liter Benzin konsumiert, was aber noch im Rahmen bleibt, ihn aber keinesfalls zum Sparmeister macht.

Eine gute Sicherheitsausstattung rundet den durchaus positiven Gesamteindruck weiter ab. Der neue Captur muss sich in einem heiß umkämpften Segment behaupten, hat aber in der neuen Generation weiterhin gute Chancen, die Herzen der Kunden zu erobern.

Er ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich schöner und hochwertiger ausgeführt und glänzt mit einer guten Ausstattung und auch schon in der Basismotorisierung mit viel Fahrspaß.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, der Touchscreen, das Kofferraumvolumen

Was uns nicht gefällt:

Das es nur ein 5-Gang-Getriebe gibt, das Platzangebot im Fond

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2