Der Renault Captur zählt zu den beliebtesten Renault-Modellen und hebt sich durch seinen dynamischen Look wohltuend von der breiten Masse ab.
Wählt man die E-Tech Engineered-Ausstattung, wird der sportive Look nochmals deutlich geschärft. Neben 18“-Leichtmetallfelgen gibt es auch einen Mix aus goldenen und schwarzen Dekoreinlagen rundum.
Inklusive einer sehr guten Basisausstattung, die auch noch ein Keyless-System, eine Klimaautomatik, das Online-Multimediasystem Easy Link mit 9,3“-Touchscreen und vieles mehr beinhaltet, kommt der Captur mit Plug-in-Hybrid-Antrieb aber auf einen Listenpreis von 41.130,- Euro.
Damit ist er ein ganzes Stück teurer als die Basisversion mit 90 PS-Benziner, die um 24.790,- Euro erhältlich ist.
Für noch mehr Luxus hatte unser Testfahrzeug noch das Driving Assist-Paket Plus inkl. adaptivem Tempomat, das Bose-Soundsystem, das 360-Grad City-Paket Plus, Sitzheizung für die Vordersitze und ein Panorama-Glasdach mit an Bord. Der Gesamtpreis liegt damit bei 44.718,- Euro.
Der Innenraum wirkt dafür auch sehr hochwertig und modern. Wie schon bei der Außenoptik kann der Captur E-Tech Engineered aber auch im Innenraum noch mit einem sportlichen Look aufwarten.
Das griffige Lederlenkrad sticht dabei ebenso ins Auge wie das Sitzdekor oder die Materialwahl bei Cockpit- und Türverkleidung.
Gelungene Innenraumgestaltung
Eine Kombination aus Chrom und Schwarz sorgt zudem für Premium-Feeling im gemütlichen Innenraum.
Sehr gelungen sind auch der 10“-Digitaltacho und der 9,3“-Touchscreen, der im Hochformat griffgünstig auf der Mittelkonsole positioniert ist.
Die Steuerung erfolgt sehr intuitiv, und die Darstellung von Navi-Karten und Menüs wirkt sehr ansprechend.
Ein Hit sind die vielen Ablagen, die sich im unteren Bereich der Mittelkonsole und unter der frei schwebenden Konsole unterhalb des Schalthebels befinden.
Für ein Auto dieser Klasse zeigt sich der Renault Captur aber auch überraschend geräumig. Selbst in der zweiten Reihe findet man noch genug Platz.
Einziges Manko beim Plug-in-Hybrid ist, dass das Kofferraumvolumen im Vergleich zu den anderen Motorisierungen etwas eingeschränkt ist. Mit 379 bis 1.259 Litern Fassungsvermögen ist der Captur aber noch immer so geräumig wie ein Kompaktauto.
Verzichtet man auf den Plug-in-Hybrid-Antrieb, kann man sich über 536 bis 1.334 Liter Stauraum freuen, beim normalen Hybrid sind es immer noch 440 bis 1.289 Liter.
Aber das etwas eingeschränkte Kofferraumvolumen lässt sich leicht verschmerzen, wenn man einmal die Vorzüge des sparsamen Klein-SUV kennen gelernt hat.
Spritzige Kombination
Angetrieben wird er aus der Kombination von 92 PS (68 kW) starkem 1,6-Liter-4-Zylinder-Benzinmotor und 67 PS (49 kW) starkem Elektromotor.
Die Systemleistung liegt bei 159 PS (117 kW) und ermöglicht durchaus spritzige Fahrleistungen. Der Benziner liefert bei 3.200 U/Min ein maximales Drehmoment von 144 Nm, der E-Motor sorgt für zusätzliche 250 Nm Drehmoment.
Dank einer 9,8 kWh großen Batterie soll man bis zu 50 Kilometer rein elektrisch absolvieren können, was bei sparsamer Fahrweise und vorwiegenden Betrieb in der Stadt auch sehr realistisch ist. Wir sind immerhin auf knapp über 40 Kilometer E-Reichweite gekommen.
Im E-Modus ist eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 135 km/h möglich, womit auch kurze Autobahnetappen ohne Verbrennungsmotor gefahren werden können.
Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in 10,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 173 km/h.
Dass der Plug-in-Hybrid damit nicht ganz so spritzig wie der Captur TCe 160 mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ist, liegt am höheren Gewicht und dem Multi-Mode-Getriebe.
Verbrauch ist sehr gering
Bei diesem gibt es 2 x 4 Vorwärtsgänge, die je nach aktuellem Antriebsmodus wechseln. Genau dieses Wechselspiel ist aber nicht so harmonisch wie man es sich wünschen würde.
Zum einen sind die Gänge recht lang übersetzt, zum anderen geschieht der Wechsel zwischen Elektro- und Benzinmotor und den dazu gehörigen Gängen nicht unmerkbar.
Dadurch geht viel von der Spritzigkeit, die der Antrieb an und für sich liefern würde, verloren. Dafür hat der Plug-in-Hybrid bei der Sparsamkeit die Nase deutlich vor dem fast gleich starken Benziner.
Nach 100 Kilometern haben wir zwar nicht die vom Werk angegebenen 1,3 bis 1,7 Liter Verbrauch realisieren können, mit rund 3,5 Litern erzielt man aber noch immer einen sensationellen Verbrauch.
Wer täglich nur rund 40 bis 50 Kilometer unterwegs ist, kann zudem fast ausschließlich im E-Modus fahren und den Benzin-Hybrid-Modus nur für längere Etappen verwenden.
Wobei man auch im reinen Hybrid-Modus noch sehr sparsam ist, wir sind hier ohne erneutes Aufladen der Batterien auf einen Durchschnittsverbrauch von noch immer sehr sparsamen 4,5 Litern pro 100 Kilometern gekommen.
Harmonische Abstimmung
Sehr gut zum sportlichen Charakter des Captur passen auch Fahrwerk- und Federungsabstimmung, der sympathische Franzose liegt perfekt auf der Straße, ist sehr wendig und bietet dennoch genug Komfort, um auch auf der Langstrecke glücklich zu machen.
Dank des optionalen Driving Assist-Pakets Plus kann man sich auch über jede Menge gut funktionierender Assistenzsysteme freuen. Egal ob Stau-Assistent, Toter-Winkel-Warner oder adaptiver Tempomat, der Captur hat alles an Bord, was man auch bei größeren Autos findet.
Der Renault Captur hat in unserem Test somit eine sehr gute Figur gemacht und vor allem mit seiner Sparsamkeit auf ganzer Linie überzeugt.
Würde man statt dem aufwändigen Multi-Mode-Getriebe einfach das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe vom Captur TCe 160 verbauen, wäre der Plug-in-Hybrid auch bei der Spritzigkeit unschlagbar.
Für Kunden, denen aber vor allem der günstige Verbrauch wichtig ist, bleibt der Plug-in-Hybrid die beste Wahl.
Möchte man den Renault Captur mit Plug-in-Hybrid sein Eigen nennen, sollte man aber sehr schnell sein. Diese Motorisierung wird nämlich zukünftig nicht mehr angeboten, es sind nur noch Lagerfahrzeuge verfügbar, was sehr schade ist.
Was uns gefällt:
Die Ausstattung, die Straßenlage, das Design, der Fahrkomfort, der Verbrauch
Was uns nicht gefällt:
Das geschrumpfte Kofferraumvolumen, dass die Umschaltung zwischen Elektro- und Benzin-Motor spürbar ist, das Multi-Mode-Getriebe
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-
Technische Daten Renault Captur Plug-in-Hybrid:
Renault Captur E-TECH Engineered Plug-in 160 | |
Testwagenpreis ohne Extras | € 41.130,00 |
Testwagenpreis mit Extras | € 44.718,00 |
davon Steuern | € 7.453,00 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.598 |
Leistung PS/KW | 92/68 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 144/3.200 |
Systemleistung PS/KW | 159/117 |
Getriebe | 2 x 4 Gang Automatik |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 10,1 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 173 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 1,3 – 1,7 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 30 – 37 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 422,7 |
Breite in cm | 179,7 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 157,6 |
Radstand in cm | 263,9 |
Kofferraumvolumen in Liter | 379 – 1.259 |
Tankinhalt in Liter | 39 |
Leergewicht in kg | 1.625 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.060 |
Max. Zuladung in kg | 435 |