Seat Leon und Altea Modelle im Test

Zwei Varianten eines Typs

Seat nutzt den Produktjahrgang 2009 nicht nur für technische Verbesserungen und Designpflege. Die spanische Volkswagen-Tochter stellt die beiden Baureihen Leon und Altea außerdem neu auf. In Zukunft sollen beide Modelle als zwei Varianten eines Typs verstanden werden. Das drückt sich auch im Preis aus. Denn der Altea hat sich dem Leon angepasst.

Der Seat Leon soll die eher sportlich gestimmt Kundschaft erreichen und der Altea mehr jene, die für Familie, Beruf und Freizeit mehr Raum in ihrem Fahrzeug benötigen. Diese geänderte Positionierung entspricht der Vorgehensweise bei der Mutter VW mit Golf und Golf plus.

Bei beiden Modellen brachte Seat Korrekturen am Design an. Besonders Front und Heckpartie haben Retuschen hinter sich , die den Auftritt verfeinern sollen, ohne Grundsätzliches zu ändern. Außerdem wurden die Innenraumgestaltung und das Motorenangebot modernisiert. So arbeiten unter den Motorhauben jetzt auch ein Common-Rail-Diesel und der neue TSI-Motor , der bereits vom Volkswagen GTI her bekannt ist. Beim Seat 2.0 TSI leistet er übrigens mit 155 kW / 211 PS ein PS mehr als bei VW, was die Seat-Techniker bei der Presse-Präsentation der Neuen in Madrid nicht ohne Wohlgefallen anmerkten.

Das markentypische "Arrow"-Design mit der sich pfeilförmig zuspitzenden Frontpartie beherrscht jetzt auch das Gesicht der mittleren Baureihe der Spanier. Es wird unterstrichen durch die weit in den Kotflügel reichenden Scheinwerfer . Ebenfalls neu sind die Gehäuse der Außenspiegel, die Räder, das größere Heckfenster und die Rückleuchten.

Deutlicher fallen die Veränderungen im Innenraum aus, auf den ersten Blick die neue Mittelkonsole und das Multifunktionslenkrad , über das jetzt mehr Funktionen bedient werden können. Die Bedienelemente für die Audio- und die Klimaanlage wurden überarbeitet. Armaturentafel, Mittelkonsole und Seitenverkleidung werden nun in verschiedenen Schwarz-Grau-Kombinationen angeboten, die den Innenraum gleichzeitig größer und hochwertiger erscheinen lassen.

Seat hat dem Fahrwerk etwas von seiner Schärfe genommen. Andere Federn und geänderte Stoßdämpferabstimmungen sorgen für höheren Fahrkomfort - wie Seat versichert, ohne Einbußen bei der Agilität. Das bestätigte sich bei unseren kurzen Probefahrten mit den unterschiedlichen Varianten von Leon und Altea. Dabei überzeugte besonders die sportliche Variante des Leon FR , die mit dem Fahrdynamiksystem XDS ausgeliefert wird, das ebenfalls schon im GTI gezeigt hat, wie man bei einem Fronttriebler Leistung auf die Straße und um die Ecke bringt. Das System wird sicher auch in den stärkeren Leon-Modellen FR und Cupra vorhanden sein, die erst später auf den Markt kommen.

Leon und Altea werden mit insgesamt neun Motorvarianten angeboten - fünf Benziner und vier Diesel . Neu im Diesel-Programm ist der Zwei-Liter-Vierzylinder Commonrail-Turbo mit 125 kW / 170 PS aus dem VW-Regal. Bei den anderen Dieselmotoren handelt es sich noch um Pumpe-Düse-Triebwerke. Das Leistungsspektrum bei diesen Motoren reicht von 66 kW / 90 PS beim 1.9 TDI bis zu 103 kW / 140 PS beim 2.0 TDI. Ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sechs Gängen steht in der Aufpreisliste für die vier stärkeren Diesel. Zur Serienausstattung des Einstiegs-Diesels gehört eine Fünf-Gang-Handschaltung, bei den größeren stehen sechs Gänge zur Verfügung.

Zwei neue Benziner ergänzen das bisherige Programm: der schon erwähnte 2.0 TSI und der 1.8 TSI mit 118 kW / 160 PS. Der 1.8-Liter-Motor kann mit einem Sechs-Gang-Handschalter und dem neuen Sieben-Gang-DSG kombiniert werden. Für den 2.0 TSI steht ein Sechs-Gang-DSG zur Wahl.

Leon und Altea bestimmen mit einem Anteil von 40 Prozent am Seat-Umsatz den Erfolg des Unternehmens. Dazu kommen noch einmal neun Prozent für den Altea XL mit vergrößertem Laderaum und ein Prozent für den Allradler Freetrack. Noch schreiben die Spanier rote Zahlen. Mag sein, die neue Positionierung wird dabei helfen, das Minus zu überwinden. Die Preise für den Leon und den Altea beginnen bei 14.900 Euro .