Seat Leon ST Cupra R 300 TSI DSG 4Drive – Testbericht

Mit dem Leon ST Cupra R krönt Seat die aktuelle Leon-Modellreihe. Wir verraten in unserem Test, was den Kombi so begehrenswert macht.

Ganz nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ hat Seat noch rechtzeitig vor der Ablöse der aktuellen Leon-Generation den sportlichsten Leon ST aller Zeiten präsentiert.

Der Leon ST Cupra R verfügt zwar über die gleichen Motoreckdaten wie der normale Cupra, ist aber im Detail nochmals verfeinert und auf noch mehr Sportlichkeit getrimmt worden.

Schon optisch unterscheidet sich die R-Version von den anderen Cupra-Versionen. Carbon-Elemente sorgen für eine optimierte Aerodynamik, zudem sind alle Dekorelemente im Cupra-üblichen Farbton „Kupfer“ gehalten.

Zudem hat man die Achsen überarbeitet, um ein noch besseres Handling zu ermöglichen. Brembo-Bremsen sorgen weiters für eine bessere Bremsleistung.

Auch preislich hat der sportlichste Leon ST einen neuen Rekord aufgestellt, mit einem Listenpreis von 54.190,- Euro ist er nicht gerade ein Schnäppchen.

Dafür gibt es aber auch eine überaus großzügige Serienausstattung, die kaum noch Raum für Wünsche lässt.

Unter anderem erfreut der starke Kombi ab Werk schon mit einer adaptiven Dämpferregelung, LED-Scheinwerfern, 2-Zonen-Klimaautomatik, 19“-Alufelgen „Cupra R“ in Kupfer, speziellen Sportsitzen mit Alcantara-Bezug, einem Infotainmentsystem inkl. Navi und noch viel mehr.

Optional hatten wir nur noch das Assistenz-Paket, Seat Full Link und ein Trennnetz zum Gepäckraum mit an Bord, was den Gesamtpreis auf 55.176,83 Euro erhöht.

So sportlich wie das Outfit des Leon ST Cupra R ist, so sportlich zeigt sich auch der Innenraum. Schon auf den ersten Blick stechen die vielen kupferfarbigen Dekorelemente ins Auge, und auch die Türverkleidung in Carbon-Optik verleiht dem Innenraum einen sehr sportlichen Touch.

Das Highlight sind aber sicher die Sportsitze, die selbst auf der Rennstrecke noch besten Halt geben, aber auch für die Langstrecke sehr komfortabel sind.

Auch das griffige, mit Alcantara bezogene Lenkrad hat uns gut gefallen. Digitale Armaturen und eine sehr moderne Darstellung von Navi und Menüs des Infotainmentsystems verleihen dem Innenraum zudem einen sehr modernen Touch.

Der Fahrer kann auch aus verschiedenen Darstellungen des Digitaltachos wählen. Leider ist aber in keiner Darstellung zu sehen, ob die Lichtautomatik das Licht eingeschaltet hat oder nicht, was vor allem an nebeligen Tagen ärgerlich ist, wo man sich auf die Sensoren absolut nicht verlassen kann.

Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt am Innenraum und bei den neuen Armaturen. Wenn man sich das Cockpit-Design anschaut, kann man kaum glauben, dass der Leon ST schon am Ende seines Produktionszyklus ist, alles wirkt noch up to date und besticht mit einer einfachen Bedienung.

Auch das Platzangebot kann sich sehen lassen, selbst in der zweiten Reihe bietet der Leon ST für ein Fahrzeug der Kompaktklasse noch viel Platz.

Das Kofferraumvolumen kann mit 587 bis 1.470 Litern Stauraum aufwarten, womit der Leon ST Cupra R zum Schnelllademeister wird.

In Kombination mit dem 2,0 Liter-TSI empfiehlt sich der Kombi damit vor allem für jene, die aus Platzgründen auf einen Sportwagen verzichten müssen, aber dennoch Sportwagen-Feeling genießen möchten.

Schon im Serientrimm ist der Leon ST Cupra kein Kind von Traurigkeit, im Leon ST Cupra R fühlen sich die 300 PS (221 kW) des TSI-Motors aber nochmals deutlich schärfer an.

Das Drehmoment hat man von 380 auf 400 Nm erhöht, und es steht zwischen 2.000 und 5.200 U/Min bereit. So hat man aus jedem Drehzahlbereich viel Schubkraft parat.

Neu ist auch das 7-Gang-DSG-Getriebe, das statt den bisherigem 6-Gang-DSG-Getriebe zum Einsatz kommt. Die Gänge werden blitzschnell gewechselt, und man merkt lediglich am geänderten Drehzahlniveau, dass ein neuer Gang eingelegt worden ist.

Schon im normalen Fahrmodus bietet der Kombi Fahrspaß ohne Ende, wechselt man in den Cupra-Modus, werden aber alle Systeme nochmals geschärft, und man fragt sich, wie es möglich ist, dass da tatsächlich nochmals mehr Kraft kommt.

Dank der Launch Control und dem 4Drive Allradantrieb bringt der kompakte Familiensportler die Kraft auch perfekt auf die Straße. Um die Launch Control zu aktivieren, muss man mit dem linken Fuß das Bremspedal und mit dem rechten Fuß das Gaspedal drücken.

Nimmt man dann den Fuß vom Bremspedal, sprintet der Leon ST Cupra R in nur 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Man hat dabei das Gefühl, von einem Katapult abgefeuert worden zu sein, so linear sprintet der Kombi auf und davon.

Würde man den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen, würde der Cupra R wohl bis zur Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h so flott weiter sprinten.

Auch beim Zwischensprint hat man das Gefühl, dass Leistung ohne Ende vorhanden ist. Bei Überholmanövern reicht ein leichter Kick aufs Gaspedal, und schon erweckt man wieder den vollen Sportsgeist, und der Leon sprintet wie ein Löwe auf der Jagd davon.

Man spürt auch sehr deutlich die Feinabstimmung von Fahrwerk und Federung, den Kombi kann wirklich nichts aus der Ruhe bringen, und man erreicht Kurvengeschwindigkeiten, die man sonst nur von reinrassigen Sportautos gewohnt ist.

In Kombination mit der sehr direkten Lenkung hat man auf kurvenreichen Strecken auf jeden Fall viel Spaß.

Die straffe Federung lässt natürlich Bodenunebenheiten nicht unbemerkt, man kann aber dennoch auch sehr gemütlich mit dem Kombi unterwegs sein.

Je nachdem wie sehr man die Leistung ausnutzt, zeigt sich auch der Verbrauch. Wer in die Nähe der vom Werk versprochenen 7,2 Liter kommt, hat sich den Leon ST Cupra R aber auf keinen Fall verdient.

Wer zumindest gelegentlich die Leistung ausnutzt, wird mit rund 9,2 Litern rechnen müssen, wer den Spaßlevel konsequent hoch hält, wird auch schon mal über 10 Liter kommen.

Abgerundet wird das Ganze noch mit einem Sicherheitspaket, das auch noch immer am Puls der Zeit ist. Egal ob LED-Scheinwerfer mit Fernlichtautomatik oder adaptiver Tempomat, der Leon hat alles an Bord, was zu mehr Sicherheit beiträgt.

Auf jeden Fall hat Seat mit dem Leon ST Cupra R die Baureihe zum Abschluss der Produktion gekrönt, und wer das Glück hat, noch ein Modell zu ergattern, kann sich über die perfekte Kombination aus Sportler und Lademeister freuen.

Was uns gefällt:

das Design, das sportlich gestaltete Interieur, die Kraftentfaltung, das DSG-Getriebe, die Straßenlage, der Fahrspaß

Was uns nicht gefällt:

dass es trotz Digitaltacho keine Kontrolllampe für das Licht im Tacho gibt

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1