Testbericht: Subaru Levorg 2.0 mit 150 PS

Für das Modelljahr 2019 hat Subaru dem Levorg einen neuen Motor spendiert. Wir verraten im folgenden Testbericht, wie der 2,0 Liter zum sportlichen Kombi passt.

Mit dem Levorg hat Subaru einen sportlich orientierten Mittelklassekombi im Modellprogramm, der natürlich auch mit Boxermotor und Allradantrieb aufwarten kann. Für das Modelljahr 2019 musste der 1,6 Liter mit 170 PS dem neuen 2,0 Liter mit 150 PS (110 kW) weichen. Optisch erkennt man den neuen Modelljahrgang am Wegfall der Hutze auf der Motorhaube, was das Design harmonischer wirken lässt.

Geblieben sind die sportliche Linienführung und ein interessantes Preis/Leistungsverhältnis. Im Listenpreis von 37.990 Euro ist schon alles bis auf die Metallic-Lackierung enthalten, letztere schlägt mit 490 Euro extra zu Buche. Unter anderem verwöhnt der Kombi mit Voll-LED-Scheinwerfern, 18"-Alufelgen, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, einer 2-Zonen-Klimaautomatik, dem EyeSight Fahrassistenzsystem, dem Smart Rear View Mirror, einer Frontkamera, Ledersitzen, einem Navi mit Multi-Touchscreen-Monitor, Keyless-Go und vielem mehr.

Der Innenraum besticht mit einem gelungenen Mix aus sportlichem Design und hochwertig wirkenden Materialien. Auch bei der Verarbeitung zeigt der Subaru, dass er sich nicht einmal vor der deutschen Premium-Konkurrenz verstecken muss. Trotz vieler Funktionen ist der Levorg auch sehr übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Ein Highlight ist dabei die Aufteilung zwischen Info-Screen hoch oben auf der Mittelkonsole und dem unter den Lüftungsdüsen positionierten 7"-Touchscreen.

Am oberen Screen kann man alle fahrrelevanten Informationen einblenden, wie etwa Verbrauch, Fahrinformationen, Kraftverteilung oder auch Navi-Hinweise, die so auf Augenhöhe des Fahrers gut sichtbar sind. Zudem ist in diesem Monitor das Bild der Frontkamera untergebracht, während im Touchscreen die Rückfahrkamera zu sehen ist. So hat man beim Ausparken auch die Front gut im Blick, was vor allem in engen Parkhäusern von Vorteil sein kann. Der Touchscreen kann auch mit einer schönen Darstellung aufwarten und lässt sich absolut intuitiv bedienen.

Die positiven Eindrücke des Innenraums werden durch ein großzügiges Platzangebot und sehr bequeme Sitze abgerundet. Selbst im Fond haben groß Gewachsene noch mehr Platz, als man aufgrund der sportlichen Karosseriegestaltung vermuten würde. Mit einem Kofferraumvolumen von 522 Litern zeigt der Subaru Levorg auch Ladequalitäten. Im Innenraum hat uns der japanische Kombi also durchaus überzeugt, bleibt jetzt noch die Frage zu klären, wie ihm der neue Motor steht.

Bislang hatte der Levorg einen 1,6 Liter-Boxermotor mit 170 PS (125 kW) unter der Haube, der im neuen Modelljahrgang durch einen 2,0 Liter-Boxermotor mit 150 PS (110 kW) ersetzt worden ist. Das neue Triebwerk verspricht laut Subaru einen geringeren Verbrauch bei weitgehend gleichbleibendem Fahrspaß. Betrachtet man die nackten Fakten am Papier, hat der neue Motor beim Thema Fahrspaß aber das Nachsehen. Während der 1,6 Liter sein maximales Drehmoment von 250 Nm zwischen 1.800 und 4.800 U/Min geliefert hat, erreicht der Neue nur noch ein maximales Drehmoment von 198 Nm bei 4.200 U/Min.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen jetzt 11,7 Sekunden, während der Vorgänger den Paradesprint noch in 8,9 Sekunden absolviert hat. Bei der Höchstgeschwindigkeit steht es 195 km/h zu 210 km/h beim Vorgänger. In der Praxis fallen die Unterschiede aber nicht so gravierend aus. Der neue Motor überzeugt vom Start weg mit viel Laufruhe und mehr Kraft von unten heraus, als man es vermuten würde.

Das CVT-Getriebe "Lineartronic" kann die Nachteile dieser Getriebespezies weitgehend kaschieren, durch künstlich eingefügte Schaltstufen hat man bei voller Beschleunigung nicht mehr den Nachteil, dass der Motor auf höchstem Drehzahlniveau verharrt. So fühlen sich Beschleunigungsvorgänge sehr gut an, dennoch hat man bei normaler Beschleunigung im Stadtbetrieb den Vorteil des CVT-Getriebes, dass man keine Schaltvorgänge hat.

Der Levorg verfügt über eine sehr gute Geräuschdämmung, so dass ohnedies kaum störende Geräusche in den Innenraum vordringen. Selbst bei Autobahntempo bleibt es noch angenehm ruhig im Innenraum. Überhaupt empfiehlt sich der Subaru Levorg als idealer Reisekombi. Trotz sportlichem Outfit ist er sehr komfortabel gefedert, verfügt über eine sehr leichtgängige, aber dennoch direkte Lenkung und liegt perfekt auf der Straße.

Dank dem Allradantrieb wird die Kraft in jeder Situation perfekt auf die Straße gebracht und nur dorthin verteilt, wo sie gerade gebraucht wird. Damit kann man auch kurvenreiche Strecken mit viel Fahrspaß befahren, und der Levorg fühlt sich dabei deutlich agiler an, als man es vorweg am Papier vermutet hätte. Sportwagen ist er freilich dennoch keiner.

Subaru hat dafür aber das Versprechen bezüglich eines besseren Verbrauchs halten können. Nach WLTP-Norm wäre der kombinierte Verbrauch bei 8,7 Liter. In der Praxis haben wir diesen Wert unterbieten können und sind mit 8,4 Liter pro 100 Kilometer ausgekommen, ohne auf volle Beschleunigung bei Autobahnauffahrten oder Überholmanöver verzichtet zu haben.

In der Praxis haben wir diesen Wert unterbieten können und sind mit 8,4 Litern pro 100 Kilometer ausgekommen, ohne auf volle Beschleunigung bei Autobahnauffahrten oder Überholmanöver verzichtet zu haben. Im Vergleich zum letzten Test mit dem 1,6 Liter ist der Neue damit in der Praxis um einen Liter sparsamer unterwegs.

Ebenfalls überzeugen kann der Levorg bei der Sicherheitsausstattung. Das EyeSight-System bietet rundum perfekten Schutz und kann mit adaptivem Tempomat, Notbremsassistenten, Querverkehrswarner, Toter-Winkel-Warner und Spurhalteassistenten aufwarten.

In unserem Test hat der Subaru Levorg auf jeden Fall gezeigt, dass er ein weit unterschätztes Auto im Wettbewerbsfeld der Mittelklassekombis ist. Er kann mit einem dynamischen Design, einer luxuriösen Ausstattung und viel Sicherheit überzeugen. Als angenehmer Begleiter auf allen Wegen ist er eine interessante Alternative. Sein Allradantrieb ist zudem ein weiterer Vorzug, den nicht alle Fahrzeuge dieser Klasse bieten können.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, der Innenraum, der Fahrkomfort, der Allradantrieb, die Sicherheitsausstattung

Was uns nicht gefällt:

Der Verbrauch ist noch immer recht hoch

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1