Toyota Prius+ Hybrid im Test

Mit dem Prius+ hat Toyota auch einen Hybrid-Van im Programm. Wir haben das frisch geliftete Modell einem Test unterzogen.

Für das neue Modelljahr hat Toyota dem Prius+ eine Frischzellenkur spendiert und ihn optisch wie technisch überarbeitet. Zu erkennen ist der neue Prius+ vor allem an der neuen Frontpartie, die mit einem überaus markanten Design aufwarten kann.

Für unseren Test haben wir den Prius+ mit der Top-Ausstattung "Premium" gewählt, die bei einem Listenpreis von 37.620 Euro keine Wünsche mehr offen lässt. Mit an Bord sind unter anderem schon 17"-Alufelgen, Bi-LED-Scheinwerfer, ein Panoramadach, das Toyota Touch2 & Go Plus inkl. Navi, ein Head Up Display, ein JBL Tuner inkl. 8 Lautsprecher, ein automatisches Einparksystem, eine Rückfahrkamera, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, Regen- und Lichtsensor und noch vieles mehr.
Als einzige Option ist bei unserem Testauto noch die Lackierung in "Sienna Bronze Metallic" um 610 Euro übrig geblieben, die den Gesamtpreis auf 38.230 Euro erhöht.

So ausgestattet lässt es sich sehr gut mit dem Prius+ leben. Der Innenraum zeigt sich sehr komfortabel und wohnlich. Die mittig positionierten Instrumente lassen dem Fahrer vor sich noch mehr Freiraum und erhöhen das luftige Feeling, das man im Van hat.

Das neue 6,1"-Touchscreen-Display in der Mittelkonsole wirkt sehr modern und hochwertig, arbeitet jedoch nicht gerade schnell. Man findet sich aber gut zurecht und kann alle Funktionen ohne langes Studium der Betriebsanleitung ausführen. Sehr angenehm ist auch die breite und große Mittelarmlehne vorne, in der auch ein Getränkehalter, eine kleine Ablage und die drei Tasten für die Fahrmodi untergebracht sind.

Durch seine etwas futuristische Form wirkt der Prius+ von außen betrachtet gar nicht so groß, wie er dann von innen ist. Nicht nur Fahrer und Beifahrer können sich über viel Platz freuen, auch in der zweiten Reihe haben groß Gewachsene keine Platznot. Etwas enger wird es auf den zwei Sitzen in der 3. Sitzreihe, die sich bei Bedarf einfach hochklappen lassen. Für Kinder sind diese Plätze aber immer noch gut geeignet.

Wer nur zu fünft unterwegs ist, kann sich über ein Kofferraumvolumen von 505 Liter freuen. Bei 7-sitziger Bestuhlung passen 200 Liter Gepäck in den Kofferraum. Klappt man alle fünf hinteren Sitze um, kann man bis zu 1.750 Liter transportieren. Der Prius+ erfreut zudem die Passagiere mit vielen Ablagen und gleich zwei Handschuhfächern.

Wer sich einen Prius+ kauft, möchte aber nicht nur viel Platz, sondern setzt auch auf einen sparsamen Antrieb. Die Kombination aus 1,8 Liter-Benzinmotor mit 99 PS (73 kW) und Elektromotor ergibt eine Systemleistung von 136 PS (100 kW). Das maximale Drehmoment liegt bei 142 Nm und steht zwischen 2.800 und 4.400 U/Min zur Verfügung. Wie bei jedem Hybrid-Fahrzeug ist dabei der geräuschlose Start ein Highlight. Man muss dann nur noch den kleinen Schaltstick einmal auf die Position "D" bewegen, und schon kann es losgehen. Der Benzinmotor schaltet sich bei Bedarf dazu, und beide Aggregate sorgen für durchaus akzeptable Fahrleistungen. In 11,3 Sekunden wird der Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h.

Dennoch lädt der Prius+ eher zu einer gemächlichen Fahrweise ein, die dann auch das ganze Sparpotential fördert. Die Schaltung übernimmt ein CVT-Getriebe, bei dem sich Vor- und Nachteile die Waage halten. Wer gemütlich dahin gleiten möchte, wird dabei von den fehlenden Schaltvorgängen begeistert sein, wer aber eher flott beschleunigen möchte, wird vom nervigen Geheule des Motors enttäuscht sein. Beim Prius+ zeigt sich der große Nachteil eines CVT-Getriebes nämlich besonders stark. Steigt man voll aufs Gas, arbeitet der Motor sofort in hohen Drehzahlregionen und verharrt dort auch so lange, bis man die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hat. Dabei ist die Geräuschdämmung im Prius+ gar nicht so schlecht, hat man nämlich mal das gewünschte Tempo erreicht, ist es im Innenraum wieder angenehm ruhig.

In der Mittelkonsole kann der Fahrer zudem aus drei Fahrmodi wählen, die für jede Situation die passende Leistung bieten. Im EV-Modus kann man wenige Kilometer rein elektrisch voran kommen, im ECO-Modus hat man eine sparsame Abstimmung aus Benzin- und E-Motor, und im Power-Modus werden Benzin- und E-Motor gemeinsam mobilisiert und sorgen so für die schon erwähnten guten Fahrleistungen.

Laut Werk soll sich der Prius+ mit 4,4 Liter Benzin pro 100 Kilometer begnügen, was man auch durchaus erreichen kann, wenn man den Gasfuß zügelt. Wir haben den Prius+ im Test ganz normal bewegt und sind im Schnitt auf 5,5 Liter gekommen. Damit ist der Prius+ zwar nicht der Sparmeister schlechthin, es ist aber dennoch ein guter Wert. Wer viel in der Stadt unterwegs ist, wird zudem das Sparpotential des Prius+ deutlicher merken. Denn hier arbeitet sehr oft der E-Motor alleine und wenn nicht, wird die Batterie für den nächsten E-Einsatz schon wieder fleißig geladen.

Fahrwerk und Federung sind ganz auf Komfort getrimmt, so dass man bequem an sein Ziel kommt. Kein Wunder, dass man immer öfters auch Prius+ als Taxis sieht, dafür eignet sich der Van nämlich wirklich hervorragend. Dabei macht der Prius+ auch abseits der Stadt noch viel Spaß, da durch den niedrigen Schwerpunkt die Straßenlage besser ist, als man es von einem Van erwarten würde.

Das Facelift hat dem Prius+ auf jeden Fall gut getan, er wirkt hochwertiger und dynamischer, hat dabei aber nichts von seinen Qualitäten verloren. Eine üppige Ausstattung und das gute Platzangebot sind dabei die Highlights des Vans, der sich bei behutsamer Fahrweise auch sehr sparsam bewegen lässt.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, das Platzangebot, die vielen Ablagen, der wohnliche Innenraum, die Straßenlage

Was uns nicht gefällt:

das Geräuschniveau bei flotter Beschleunigung, das langsam arbeitende Infotainmentsystem

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-