VW Polo 1.6 TDI - Auto des Jahres im Test

Alles beim Alten, Vieles neu: Der erwachsenste Kleinwagen in seiner mittlerweile sechsten Generation

In vielerlei Hinsicht ist der Polo heutzutage der neue Golf. Die neueste Generation des Kleinwagens aus Wolfsburg ist mit 3,97 Metern Länge zwar immer noch hauchknapp innerhalb des klassenüblichen Maßes, aber immerhin schon fast so groß wie der Dreier-Golf (4,02 Meter) und im Basisgewicht mit 1.157 Kilo gleich um ungefähr 200 kg schwerer.

Weil der Bestseller Golf einigen seiner angestammten Kunden nicht nur in der Größe, sondern auch im Preis schon entwachsen ist, blicken diese mit vermehrtem Interesse auf das nächstkleinere Angebot des deutschen Herstellers. Der gibt sich ja schon seit einiger Zeit als seriöse Alternative im Vier-Meter-Segment. Zumindest äußerlich ist Volkswagen der beim Golf eingeschlagenen Linie "Evolution statt Revolution" treu geblieben und hat den Look sanft, aber doch gründlich umgemodelt. Das Kunststück ist gelungen: Man erkennt den Polo gleich auf Anhieb als solchen, dennoch wirkt das Design deutlich frischer als beim betont mehrheitstauglichen Vorgänger. Auch der Eindruck der Ernsthaftigkeit ist geblieben: Nicht herziges Bussimobil, sondern durchdachtes Kompaktfahrzeug. Vom Baseballkapperl bis zum Lodenhut steckt der Polo imagemäßig alles weg. Unser Testauto in vitaminreichem Savanna-Gelb (Aufpreis!) verbreitete Frische am herbstlichen Firmenparkplatz, es gibt ihn aber auch in Silbergrau, keine Sorge! Auch beim Angebot der Motorisierungen betont VW derzeit noch die Sachlichkeit (heißere Sachen wie z.B. der Polo GTI bzw. R folgen 2010): derzeit liegt das Leistungsspektrum zwischen übersichtlichen 60 PS für den kleinen 1,2 Literl-Benziner und 105 PS für den stärksten TDI- bzw. TSI-Motor mit 1,6 Liter Hubraum.

Der Einstiegspreis liegt bei 13.820 Euro für den 1,2 in der Basisvariante "Trendline". Von Anfang an serienmäßig sind ABS mit Antischlupf-regelung, ESP mit elektronischem Sperrdifferential, höhenverstellbarer Fahrersitz, elektrische Fensterheber vorne, CD-Radio, Zentralverriegelung, Komfortblinker, Berganfahrassistent und ein komplettes Airbag-Sortiment. Am anderen Ende steht der 105 PS starke Highline TDI mit automatisiertem Siebengang-DSG-Getriebe um 21.090 Euro.

Wir bewegten uns bei unserem Test motorisch in der Mitte, der Vierzylinder-Commonrail-Diesel mit Turbo (samt Partikelfilter) leistete 75 PS und war mit einem Fünfganggetriebe kombiniert. Unser Testwagen war ebenfalls mit der Topausstattung "Highline" bestückt. Sie beinhaltet elektrische Verstellung und Beheizung der Außenspiegel, Chromzier im Cockpit, weicheres Plastik auf dem Instrumententräger, elektrisches Heben und Senken an allen Fenstern, 16-Zoll-Leichtmetallräder, Klimaanlage samt gekühltem Handschuhfach, 2:1 geteilte Rücksitzlehne, Lederlenkrad und Sportsitze und fernbediente Zentralverriegelung, nebst einigen anderen Kleinigkeiten. Und damit sind wir beim unerschöpflichen Thema "VW und der Aufpreis" angelangt. Als Extras hatten wir eine Klimaautomatik, das Komfortpaket (Sitzheizung vorne, beheizte Scheibenwaschdüsen, Scheinwerferreinigung, automatisch abblendender Innenspiegel, Regensensor, Mittelarmlehne vorne), das Fahrkomfortpaket (Tempomat, akustische Einparkhilfe hinten u.v.a.m.) sowie ein CD-/MP3-Radio. In Summe ergab das einen Anschaffungspreis von 19.748 Euro. Auch hier ist also alles beim Alten geblieben; ein Sonderangebot ist der Polo weiterhin nicht. Wie dem auch sei, steigen wir ein!

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