Erste Ausfahrt mit den neuen BYD-Modellen

BYD erobert zunehmend den österreichischen Markt – mit dem neuen Sealion 7, dem Tang-Facelift und dem Plug-in Seal U-DMI als nächste Angreifer.

Was als Batterieproduzent begann, ist mittlerweile zu einer der stärksten Marken in der Elektromobilität herangewachsen. BYD, der zweitgrößte Akkuproduzent der Welt und Marktführer bei LFP-Batterien, weiß, wie man Technik effizient auf die Straße bringt.

Mit der 2020 eingeführten Blade Battery – sicher, langlebig und frei von Kobalt oder Nickel – hat das Unternehmen Maßstäbe gesetzt. Jetzt rollt BYD mit Vollgas auf den österreichischen Markt.

Die Palette wächst rasant, mit neuen Modellen wie dem SEAL U DMi, dem vollelektrischen Sealion 7 und dem modernisierten Tang Facelift. Doch was können die Neuzugänge auf der Straße wirklich?

BYD SEAL U DMi – Plug-in ohne Kompromisse

Der SEAL U DMi ist BYDs erster Plug-in-Hybrid für Europa und will beweisen, dass PHEVs mehr sein können als nur Zwischenlösungen. Er startet in zwei Varianten: Boost (Frontantrieb, 37.890 Euro) und Design (Allrad, 44.890 Euro).

Beide Modelle teilen sich eine 18,3-kWh-Batterie, die im Alltag elektrische 70 bis 80 Kilometer WLTP liefert. Eine dritte Variante – Comfort – mit größerem Akku für 120 Kilometer ist bereits in Planung.

Fahreindruck: Auf den ersten Metern spürt man sofort, wie gut BYD die Allrad-Technik abgestimmt hat. Der zusätzliche Elektromotor auf der Hinterachse sorgt für ein sattes Anfahrgefühl – kein Durchdrehen, kein Zögern, nur kräftiger Schub.

Der SEAL U DMi zieht souverän durch Kurven, verteilt die Kraft gleichmäßig und bleibt stabil, auch wenn es mal flotter wird. Überraschend ist die Abstimmung des Fahrwerks: komfortabel genug für längere Strecken, aber auch fest genug, um Kurven nicht zur Schaukelpartie werden zu lassen.

Das Zusammenspiel zwischen E-Antrieb und Verbrenner? Nahtlos. Der Benziner springt kaum spürbar an, bleibt akustisch dezent im Hintergrund und macht der SUV auch auf langen Strecken zum angenehmen Begleiter.

Die Lenkung ist leichtgängig, könnte aber etwas mehr Rückmeldung vertragen. Unterm Strich fährt sich der SEAL U wie ein alltagstauglicher Alleskönner, der Elektro-Vorteile clever mit Reichweitenfreiheit kombiniert – und dabei nicht ins Schwitzen kommt.

Sealion 7 – Der Elektro-SUV für die lange Reise

Der Sealion 7 ist das neue SUV-Crossover im D-Segment – groß, praktisch und technisch eng verwandt mit dem sportlichen Bruder SEAL. In der Excellence-Allrad-Version (56.880 Euro) zeigt der Sealion, was BYD in der vollelektrischen Klasse kann.

Mit einer WLTP-Reichweite von 502 Kilometern und einer Ladeleistung von bis zu 230 kW DC macht er auch Langstreckenfahrer glücklich. Von 10 auf 80 Prozent in 24 Minuten? Kann man so machen.

Hinterm Steuer? Trotz seiner Größe fühlt sich der Sealion 7 angenehm handlich an. Beim Anfahren drückt der Allrad kräftig an, die beiden Elektromotoren verteilen die Power sauber auf alle Räder. Das Resultat? Ein SUV, der nicht nur geradeaus läuft, sondern auch Kurven mit Gelassenheit nimmt.

Die Lenkung ist angenehm direkt, das Fahrwerk schluckt Bodenwellen, ohne nachzuwippen, und bleibt dabei trotzdem straff genug für flotte Richtungswechsel.

Bei höheren Geschwindigkeiten beeindruckt der Sealion mit Ruhe: Kaum Windgeräusche, kaum Vibrationen – ein echter „Langstreckengleiter“. Das Panorama-Glasdach trägt seinen Teil zum großzügigen Raumgefühl bei, während das hochwertige Interieur mit Nappa-Leder und intuitivem Infotainment-System einladend wirkt.

Tang Facelift – Der Siebensitzer für die Langstrecke

Der BYD Tang, der große Familien-SUV, wurde frisch überarbeitet und kommt mit einem kräftigen Facelift zurück. Mit seinen sieben Sitzen und der riesigen 108,8-kWh-Blade-Battery richtet er sich klar an Familien oder Vielfahrer, die Platz und Reichweite brauchen. Die WLTP-Reichweite liegt bei 530 Kilometern – ein ordentlicher Wert für einen so großen Elektro-SUV.

Wie fährt er sich? Der Tang ist in erster Linie ein Langstreckengleiter. Sein Fahrwerk schluckt Unebenheiten souverän, ohne schaukelig zu wirken. Die beiden Elektromotoren liefern zusammen genügend Power, um das Gewicht nicht spüren zu lassen.

Im Innenraum merkt man, dass der Fokus auf Komfort liegt: Die Sitze sind großzügig gepolstert, das Platzangebot – sowohl vorne als auch in der zweiten Reihe – ist für einen SUV dieser Größe beachtlich. Die Geräuschdämmung hält den Innenraum flüsterleise, während das moderne Infotainmentsystem intuitiv bedienbar bleibt.

Mit dem SEAL U DMi, dem Sealion 7 und dem Tang Facelift liefert BYD drei Modelle, die klar auf den österreichischen Markt zugeschnitten sind. Der Plug-in SEAL U bietet Elektro-Feeling mit Reichweiten-Garantie, der Sealion 7 überzeugt als moderner Elektro-SUV für Vielfahrer, und der Tang bleibt das zuverlässige Familien-Flaggschiff.

BYD zeigt nicht nur, dass sie auf den Markt drängen, sondern auch, dass sie Autos bauen, die wirklich fahren können. Das angekündigte Europa-Werk in Ungarn ist der nächste Schritt, um den Markt langfristig zu bedienen – und Strafzöllen zu trotzen. Wer jetzt noch zweifelt, sollte einen kurzen Blick in den Rückspiegel werfen – BYD ist näher, als man denkt.