Motorrad-Unfälle : Meist Männer zwischen 25 und 55

Fahrer neuer Maschinen verunglücken häufiger

Führerscheinneulinge haben das größte Risiko, einen Unfall zu verursachen - dies gilt sowohl für Auto- als auch Motorradfahrer. Doch anders als bei den Pkw-Fahrern sind es bei den Motorradfahrern weniger die ganz jungen Fahranfänger ab 18, sondern erwachsene Männer im Alter zwischen 25 und 55 Jahren, so der ADAC. Erst nach fünf- bis zehnjähriger Fahrpraxis haben die Biker soviel Erfahrung gesammelt, dass das Unfallrisiko sinkt - dann allerdings gleich um das Fünffache.

Gerade die Kombination aus Unerfahrenheit und Übermut wird den Führerscheinneulingen oftmals zum Verhängnis; dies gilt in besonderem Maße auch für die Motorradfahrer. Nicht von ungefähr ist daher "nicht angepasste Geschwindigkeit" mit großem Abstand die Hauptunfallursache vor "zu geringem Sicherheitsabstand" und "Überholen trotz unklarer Verkehrslage" . Auffällig ist jedoch, dass es wie beim Pkw nicht die jungen Fahrer ab 18 Jahre sind, die sich und ihre Fähigkeiten nicht richtig einschätzen, sondern Männer zwischen 25 und 55 Jahren . Erwartungsgemäß zeigt sich dasselbe Phänomen auch bei der Altersverteilung der tödlich verunglückten Pkw- und Motorradfahrer: Während bei der Gruppe der 18- bis 21-jährigen junge Autofahrer nahezu dreimal so häufig bei Unfällen ums Leben kommen wie gleichaltrige Motorradfahrer, liegen bei den 25- bis 55-Jährigen klar die Motorradfahrer vor den Autofahrern.

Laut ADAC sind sich die Motorradfahrer meist selbst der größte Gegner, denn die meisten Unfälle mit Verletzungen oder Todesfolge (53 Prozent) sind Alleinunfälle ohne Fremdeinwirkung . Zum Vergleich: Bei Pkw-Unfällen mit Personenschäden beträgt der Anteil der Alleinunfälle lediglich 18 Prozent. Besonders risikofreudig scheinen dabei Fahrer neuer Maschinen zu sein. So ist das Risiko, mit einem neuen Motorrad zu verunglücken, bis zu viermal so hoch wie bei Besitzern älterer Zweiräder . Nach Ansicht des Clubs könnte dies damit zusammenhängen, dass sich die Besitzer neuer Motorräder zu wenig mit ihrem Gefährt auseinandersetzen und die ungewohnte Fahrtechnik noch nicht richtig beherrschen.

Der ADAC rät vor allem den unerfahrenen Motorradfahrern zu einem Sicherheitstraining, bei dem die individuellen Fertigkeiten vergrößert werden. Dabei lernt man, sich und seine Grenzen richtig einzuschätzen und seine Kompetenz im Umgang mit der Maschine zu steigern.

Quelle: ADAC