Pflichtausrüstung für Motorradfahrer in Europa

Von der Warnweste bis zum europäischen Unfallbericht

Angenehme Temperaturen und die bevorstehenden Feiertage locken Motorradfahrer zu den ersten längeren Ausfahrten - häufig auch ins europäische Ausland. Der ÖAMTC hat jetzt einen Vergleich zur Pflichtausrüstung erstellt, die Motorradfahrer im Ausland mitführen müssen. Die Vorschriften gelten dabei sowohl für eigene als auch geliehene Motorräder. "Bei einem gemieteten Bike ist der Fahrer selbst für die vorschriftsgemäße Ausstattung verantwortlich und sollte diese bei der Übernahme immer kontrollieren", empfiehlt ÖAMTC-Touristikerin Kristina Tauer.

"Die Warnweste ist in vielen Ländern ein Muss", informiert die ÖAMTC-Expertin. "Man unterscheidet jedoch zwischen Mitführ- und Tragepflicht, die teils unabhängig voneinander gelten." In Ländern wie Italien, Frankreich, Bulgarien, Slowenien, Tschechien, Serbien und Luxemburg gilt eine Tragepflicht, jedoch nicht gleichzeitig eine Mitführpflicht. "Das bedeutet: Wird man ohne Warnweste an Bord gestoppt, wird keine Strafe fällig", erklärt Tauer. "Legt man allerdings keine Warnweste an, wenn man wegen einer Panne oder eines Unfalls vom Motorrad steigt, wird sehr wohl gestraft." Eine generelle Mitführpflicht (und gleichzeitig eine Tragepflicht) für Warnwesten gilt hingegen z.B. in Litauen, Bosnien & Herzegowina, Spanien und der Slowakei. In Portugal und Norwegen gilt die Mitführpflicht nur für örtlich registrierte Fahrzeuge - also auch gemietete Motorräder.

In Ungarn, Schweden, Finnland, Dänemark, auf Malta und in Russland gehört ein Warndreieck zur verpflichtenden Grundausstattung für Motorradfahrer.

Eine mobile Apotheke ist u.a. in Ungarn, Tschechien, Slowenien, der Slowakei, in Montenegro und Serbien vorgeschrieben. Keine Pflicht, sondern eine Empfehlung zur Mitnahme von Verbandszeug gilt in Großbritannien, Schweden und Norwegen.

"In Frankreich und Kroatien müssen Ersatzlampen mitgeführt werden, sofern das Motorrad nicht über Xenon- oder LED-Leuchten verfügt", weiß Kristina Tauer. In Ungarn und Mazedonien gibt es zumindest eine Empfehlung für die Mitnahme von Ersatzlampen.

Nicht vorgeschrieben, aber dringend zu empfehlen ist die Mitnahme des europäischen Unfallberichtes. Diesen erhalten Clubmitglieder kostenlos an allen ÖAMTC-Stützpunkten. Übersetzungshilfen gibt es online in der Länder-Info des Clubs unter www.oeamtc.at/laenderinfo . Dort findet man auch weitere Informationen zu den Mitführpflichten aller Länder weltweit.

Quelle: ÖAMTC