Der Star des Hauses Horex war - in den 50ern des vorigen Jahrhunderts - die Regina gewesen. Das waren 250 - bis 400-ccm-Einzylinder-Motorräder, stammend aus Bad Homburg vor der Höhe, Hessen/Deutschland. Und das sind bis heute gut behütete und gesuchte Oldtimer in handverlesener Stückzahl.
Es mag eigenartig klingen. Doch an den Wurzeln der Horex-Motorräder stehen - Rex-Gläser. 1923 war das Unternehmen von Fritz Klee, hervorgehen aus dem Kauf der Columbus Motorenbau AG, gegründet worden. Als Name wählte Klee eine Kombination aus den ersten drei Buchstaben von Homburg und den drei Buchstaben Rex. Denn seinen Eltern gehörte die Rex Konservenglasgesellschaft Bad Homburg.
Zwischen 1924 und 1960 wurde eine Reihe von Moped- und Motorradmodellen gebaut und produziert, in der Hauptsache Einzylinder mit Hubräumen von 50 bis maximal 600 ccm. Nur einige wenige Zweizylinder kamen aus Hessen: 1933 die S6 (600 ccm), in den 50ern zwei Modelle namens Imperator, eine mit 400, eine mit 500 ccm. Wegen Absatzschwierigkeiten wurde die Produktion in Deutschland Ende der Fünfziger eingestellt. 1960 übernahm die Daimler Benz AG das Unternehmen - und löste es auf.
2010 wurde die neue Horex GmbH mit Sitz in Garching bei München gegründet, und besitzt nun die Markenrechte. Und baut wieder Motorräder. Nach dem Auszug aus Bad Homburg in der neu eingerichteten Manufaktur in Augsburg. Das erfolgt wohl vorbereitet, solide finanziert und mit Blick auf exklusive Fahrzeuge und ebenso exklusive Stückzahlen.
Der erste Schritt war die Fortführung eines Projekts, das 2006 gestartet worden war. Der Arbeitstitel lautete: VR6. Nicht von ungefähr: Der Motor basiert auf dem gleichnamigen Triebwerk von Volkswagen. Der Dreiventiler wurde in Kooperation mit VW im Hinblick auf den Einbau in ein Motorrad weiterentwickelt und angepasst.
Mitte Juni 2010 wurde im Rahmen einer Pressekonferenz das erste Konzept-Fahrzeug vorgestellt. Knapp eineinhalb Jahre später, im November 2011, stand die erste fertige Horex VR6-Roadster auf der EICMA, der Motorradmesse in Mailand.
Eines der ersten fahrfertigen Exemplare wurde Mitte April in Österreich, im Rahmen der "Fahr2Rad" in Wien, präsentiert. Die Fahrzeuge kommen jetzt in den Handel.
Gefertigt wird die Roadster in der Horex-Manufaktur in Augsburg: Jeweils ein Mechaniker montiert an einem von insgesamt drei Montageplätzen eine Maschine pro Arbeitstag. Damit ist höchste Exklusivität garantiert. Exklusiv sind auch die Eckdaten: 161 PS bei 9.000 U/min, 135 Nm Drehmoment-Max. bei 7.000 U/min, 250 Kilo (fahrfertig). Technische Details: Alu-Rahmen, Einarmschwinge, ABS von Bosch, Fahrwerk von White Power, Bremsen von Brembo.
Der Österreich-Preis beträgt 26.000 Euro. Die Farbe kann man sich aussuchen. Bevor das Motorrad produziert wird. Und das erfolgt nach Eingang des Kaufpreises.
Der Vertrieb wird vorerst ausschließlich in Europa - vorerst in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aufgebaut. Zum ersten Händlerstützpunkt in Österreich - Yamaha Hebart in Wien-Brigittenau - gesellte sich vor kurzem einer in Tirol - die Ernst Schicker GmbH in Weer. Weitere, handverlesene, Partner sollen folgen.
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