Motoröl-Test : ÖAMTC und Partner starten Langzeittest

Flottenversuch soll Infos über Zustand, Alterung und Verschleiß des Motoröls bringen

In der vergangenen Woche hat der ÖAMTC mit den Partnern AC²T research GmbH (Österreichisches Kompetenzzentrum für Tribologie), OMV und Grabner Instruments Messtechnik GmbH im Fahrsicherheitszentrum Teesdorf einen gemeinsamen Flottenversuch gestartet. Im Zeitraum von rund eineinhalb Jahren werden bei insgesamt 25 Fahrzeugen in regelmäßigen Intervallen Ölproben gezogen, die anschließend auf ihren Zustand von der Frischölfüllung bis hin zum Ölwechsel untersucht werden. "Wir verfolgen damit unter anderem das Ziel, Erkenntnisse über den Einfluss des Fahrprofils im Lang- und Kurzstreckenbetrieb auf die Ölalterung zu gewinnen", sagt Max Lang, Cheftechniker des ÖAMTC. "Die Ölwechselintervalle werden von den Fahrzeugherstellern in Abhängigkeit der Einsatzbedingungen und der Qualität des Öls festgelegt. Anhand einer gezielten Ölanalytik, die im Rahmen dieses Flottenversuchs durchgeführt wird, könnte eine Optimierung der Ölwechselintervalle erreicht werden."

Die Vision der österreichischen Kooperation ist der Einsatz von zuverlässigen und zukunftstauglichen Sensoren im Motor, die den Autofahrer auf den in Kürze notwendigen Ölwechsel aufmerksam machen . "Um die strengen Emissionsstandards einzuhalten und den sicheren und effizienten Betrieb von Katalysatoren zu gewährleisten, werden neue Rezepturen bei Kraftstoffen und Schmierstoffen erforderlich. Daher benötigen wir neue Analysenmethoden zur Bewertung des Ölzustandes", erklärt Nicole Dörr, die für den Flottenversuch verantwortliche Wissenschafterin bei AC²T. Ein kleines, tragbares Analysegerät namens "IROX Lube", das heute von Grabner Instruments vorgestellt wurde, arbeitet auf Basis der Infrarot-Spektroskopie. Ziel der Erprobung dieses Gerätes im Rahmen des Flottenversuchs ist die Weiterentwicklung zum "elektronischen Schmierstoffexperten".

So funktioniert der Motoröl-Langzeittest

Beim Flottenversuch werden Fahrzeuge mit Otto- wie auch mit Dieselmotoren auf dem "Prüfstand" des täglichen Praxiseinsatzes getestet. Zum Einsatz kommen von der OMV zur Verfügung gestellte OMV BIXXOL Motoröle. Mit Hilfe moderner analytischer Verfahren sowie bei AC²T entwickelter Auswertungsmethoden werden Vorgänge der Ölalterung bis hin zum Verschleiß des Motors diagnostiziert. Seitens AC²T werden bei den Ölproben u.a. Ruß- und Verschleißpartikel, Kraftstoffverdünnung sowie Restoxidationsschutz genau unter die Lupe genommen.

"Neue Kraftstoffe enthalten biogene Komponenten, wie Biodiesel und Biosprit. Im Rahmen des Flottenversuchs wird auch der Einfluss von Biokomponenten auf die Motorölalterung untersucht. Dies ist von besonderem Interesse in Folge der ab 1. Oktober 2007 vorgeschriebenen Ethanol-Beimischung", erklärt Friedrich Franek, wissenschaftlicher Leiter von AC²T.

"Aus den künftigen Erkenntnissen des Flottenversuchs erwartet sich der Club zwei wesentliche Vorteile für Konsumenten und Umwelt: Der Konsument könnte sich aufgrund längerer Ölwechselintervalle Geld ersparen . Das ist ein Gewinn für die Umwelt , weil weniger Öl gebraucht werden würde. Weniger Altöl, das entsorgt werden muss, ist die Folge", erklärt ÖAMTC-Experte Lang abschließend.

Quelle: ÖAMTC

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