Gleich zwölf Autos wurden im jüngsten Crashtest des ÖAMTC im Hinblick auf Erwachsenen- und Kindersicherheit, Fußgängerschutz und Sicherheitsassistenten überprüft. Sieben Testkandidaten erhielten dabei trotz kleinerer Schwächen fünf Sterne: Ford Mondeo, Kia Sorento, Land Rover Discovery Sport, Lexus NX, Porsche Macan, Subaru Outback und VW Passat. "Diese Fahrzeuge haben lediglich kleinere, individuelle Schwächen, vorwiegend in den Bereichen Fußgängersicherheit und Assistenzsysteme. Eine Abwertung musste aber dennoch bei keinem davon erfolgen", erklärt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang.
Anders bei den anderen fünf Fahrzeugen im ÖAMTC-Crashtest. Mit jeweils vier Sternen schnitten die "kleinsten" ab: Mini Cooper, Opel Corsa und die Drei- bzw. Fünf-Türer-Variante des Smart (fortwo bzw. forfour). Ihre größten Probleme: Brustbelastung im Pfahltest (bei beiden Smart-Varianten und beim Opel), Halswirbelsäule beim Heckaufprall (Opel), Burstbelastung im Seitencrash (Mini) sowie die Ausstattung mit Sicherheitsassistenten, die bei Autos dieser Klasse leider häufig zu wünschen übrig lässt. Ebenso die Fußgängersicherheit, die aber auch bei den Fünf-Sterne-Fahrzeugen nicht ganz überzeugen kann.
Gar nur drei Sterne erreichte der Dacia Logan MCV. Das rumänische Fabrikat kann lediglich in der Kategorie Kindersicherheit einigermaßen überzeugen. Auffällig schwach ist die Erwachsenensicherheit. "Bei nahezu allen simulierten Crashsituationen wurden stark erhöhte Belastungswerte an den Dummies festgestellt", so der ÖAMTC-Cheftechniker. Besonders betrifft das den Frontalcrash, wo der Fahrer mit schwersten Verletzungen im Brust- und Fußbereich zu rechnen hat. Die Brust war auch beim Pfahltest, bei dem ein seitlicher Aufprall gegen einen Baum oder Laternenmasten simuliert wird, am stärksten betroffen. Bei einem Heckaufprall besteht die Gefahr von lebensgefährlichen Verletzungen für Personen auf den Rücksitzen.
Aber auch als Fußgänger kann man sich bei einer Kollision mit dem Dacia Logan MCV lebensgefährliche Verletzungen zuziehen. "Vor allem die Vorderkante der Motorhaube, der untere Teil der Windschutzscheibe und die steifen A-Säulen können einem Fußgänger bei einem Zusammenstoß gefährlich werden", erklärt der ÖAMTC-Experte. Schlusslicht ist der Dacia auch bei der Ausstattung mit Sicherheitsassistenten: Nur ESP und Gurterinnerung auf den Vordersitzen sind serienmäßig vorhanden.
Verbesserungsmöglichkeiten bei allen Fahrzeugen sieht ÖAMTC-Cheftechniker Lang bei der Ausstattung mit Assistenzsystemen und bei der Fußgängersicherheit: "Praktisch alle Autos mit sonst guten Bewertungen haben sehr harte Bereiche an Motorhaubenkante und A-Säulen. Bereits Unfälle mit geringer Geschwindigkeit bergen damit ein hohes Verletzungsrisiko für Fußgänger." Die beste Bewertung in dieser Kategorie konnte der Opel Corsa mit 71 Prozent erreichen.
Bei der Ausstattung mit Sicherheitsassistenten gibt es ebenfalls Luft nach oben. "Tendenziell sind in diesem ÖAMTC-Crashtest die größeren Fahrzeuge mit mehr und besseren Assistenzsystemen ausgestattet. Gut funktionierende Sicherheitsassistenten sollten aber weder eine Preis- noch eine Platzfrage sein sondern längst zur Serienausstattung gehören", so der ÖAMTC-Cheftechniker abschließend.
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