So gibt man richtig Starthilfe

Fehler bei der "Stromspende" können teure Elektronikschäden nach sich ziehen. Der ÖAMTC gibt Tipps, wie es richtig gemacht wird.

Eine der häufigsten Pannenursachen bei winterlichen Temperaturen sind streikende Batterien. Wer Starthilfe benötigt oder geben will, sollte jedoch vorsichtig sein. "Bei unsachgemäßer Handhabung drohen teure Schäden an der Elektronik", erklärt ÖAMTC-Technikexperte Thomas Stix. "Vor der 'Stromspende' sollte daher unbedingt die Betriebsanleitung konsultiert werden." Der ÖAMTC-Experte hat einige grundlegende Tipps zusammengestellt:

Vor dem Zusammenschließen:
Zunächst muss überprüft werden, ob die Nennspannung beider Autobatterien gleich ist (in der Regel zwölf Volt). Wichtig ist auch, dass die Fahrzeuge einander nicht berühren. Außerdem müssen Motor und alle Stromverbraucher (beispielsweise Radio und Licht) des Spender-Kfz abgeschaltet sein. "Es empfiehlt sich, Starthilfekabel mit Überlastungsschutz zu verwenden", rät der ÖAMTC-Techniker.

Richtiges Verbinden:
Der erste Schritt beim Zusammenschließen ist, ein Ende des roten Starthilfekabels an den Pluspol (+) der entladenen Batterie zu klemmen. Das andere Ende wird anschließend an den Pluspol der Spenderbatterie angeschlossen. Danach folgt der Anschluss des schwarzen Kabels an den Minuspol (-) der Spenderbatterie. Dieses Kabel wird dann beim Fahrzeug, das Starthilfe benötigt, noch mit einem unlackierten Metallteil oder dem Motorblock selbst verbunden. "Den Minuspol der entladenen Batterie darf man keinesfalls mit dem Kabel berühren. Wenn das passiert, könnte sich durch Funkenflug Knallgas entzünden", hält der ÖAMTC-Experte fest.

Starthilfe geben:
Sind diese Schritte durchgeführt, wird der Motor des Spenderfahrzeugs, anschließend der des anderen Autos gestartet. Der ÖAMTC-Techniker rät, gleich danach beim Kfz mit der leeren Batterie einen starken Verbraucher, beispielsweise die Heckscheibenheizung, einzuschalten. "Die Verbindung zwischen den Autos sollte eine halbe Minute lang aufrecht bleiben. Das schont die Elektronik", so Stix.

Ordentlich aufladen:
Anschließend kann der Motor des Spenderfahrzeugs wieder abgestellt werden. Wenn der Motor des anderen Autos weiterläuft, kann man die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder entfernen. "Im Winter ist es ratsam, mindestens eine Stunde außerhalb von Stadtgebieten zu fahren, um die Batterie vernünftig aufzuladen", empfiehlt der ÖAMTC-Techniker. Wenn der Motor beim Abbauen der Starthilfekabel abstirbt, ist übrigens entweder die Batterie oder die Lichtmaschine defekt. Dann bleibt nur mehr ein Anruf bei der Pannenhilfe.

"Im Fachhandel gibt es leistungsfähige, tragbare Akkupacks mit Kabel und Zangen. Damit kann auch ohne Spenderfahrzeug und an unzugänglichen Stellen Starthilfe gegeben werden", erklärt Stix. Bei dieser Variante ist das Risiko von Elektronikschäden geringer.

Wer sich trotz dieser Tipps unsicher ist, sollte jedoch auf jeden Fall die ÖAMTC-Pannenhilfe anrufen, wenn die Batterie streikt. Damit ist man immer auf der sicheren Seite.

Quelle: ÖAMTC

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