Einschlafwarner gegen Sekundenschlaf

Siemens VDO präsentiert Infrarotsystem auf der IAA Nutzfahrzeuge

Der Automobilzulieferer Siemens VDO hat auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover einen Einschlafwarner gegen den Sekundenschlaf vorgestellt. Das so genannte "Driver Attention System" soll dem Lkw-Fahrer helfen, Konzentrationsmangel und Müdigkeit zu erkennen, bevor es zu gefährlichen Situationen kommt . Es ist eines der modular aufgebauten Fahrerassistenzsysteme, die Siemens VDO unter der Bezeichnung "pro.pilot" entwickelt.

Jeder vierte Unfall auf der Autobahn ist dem Zulieferer zufolge auf Übermüdung, Sekundenschlaf und mangelnde Konzentration zurückzuführen. Für den Einschlafwarner wird im Cockpit eine kaum wahrnehmbare Infrarot-Digitalkamera integriert. Sie schaut dem Trucker mit ihrem unsichtbaren Infrarotlicht auch bei Nacht in das stets gut ausgeleuchtete Gesicht. Eine Software wertet diese Aufnahmen in Echtzeit aus. Sie ermittelt dabei anhand der Anzeichen, Blickrichtung, Zahl und Dauer der Lidschläge, ob der Fahrer wach und aufmerksam ist. Das System arbeitet sowohl bei Helligkeit als auch bei Dunkelheit und berücksichtigt damit die Ergebnisse aktueller Unfallanalysen. Denn entgegen der landläufigen Meinung droht der Sekundenschlaf nicht nur nachts, sondern vor allem in den Morgen- und den Nachmittagsstunden. Registriert die Elektronik Anzeichen eines drohenden Sekundenschlafs, macht sie den Fahrer in mehreren Stufen auf das Risiko aufmerksam : Bei mangelnder Aufmerksamkeit wird der Blick des Fahrers zunächst durch eine Sitzvibration wieder auf das Verkehrsgeschehen gelenkt. Registriert die Kamera dann noch eine gefährliche Müdigkeit, ertönt zudem ein ansteigender Signalton. Der Einschlafwarner gibt damit das entscheidende letzte Signal für den Fahrer, nun eine Erholungspause einzulegen.

Das System sei auch für Pkw einsetzbar . Außerdem hat Siemens VDO ein Nachtsichtsystem (Night Vision), eine Umfeldsensierung im Kampf gegen den Toten Winkel (Blind Spot Detection), einen Spurführungsassistent (Lane Departure Warning) sowie einen Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control) entwickelt. Die beiden letztgenannten Systeme könnten in einem künftigen Entwicklungsschritt mit dem Driver Attention System kombiniert werden. Ein selbständiges Erkennen von Gefahrensituationen und Abbremsen des Fahrzeuges ist so möglich.

auto-reporter

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