Schuhtest: Die richtigen Schuhe für Auto und Motorrad

Auch im Sommer muss Sicherheit vor Schönheit gehen

Los geht's, vom Schwimmbad mit den Badeschlapfen ins Auto, starten - und dann kracht's, weil man vom Pedal abgerutscht ist. "Nicht alles, was bei den sommerlichen Temperaturen bequem ist, ist auch zum Fahren empfehlenswert", sagt Georg Scheiblauer, Chefinstruktor im ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrum Teesdorf. Martina Rupp und Marvin Wolf von ORF Konkret wollten ganz genau wissen, wo beim Fahren der Schuh drückt, und haben gemeinsam mit dem ÖAMTC verschiedene Schuhe auf ihre Fahrtauglichkeit im Auto und am Motorrad getestet.Im abgesicherten Gelände des ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrums Teesdorf startet Martina Rupp ins Fahrabenteuer. Erste Tests im B-Mercedes mit Automatik-Getriebe zeigen, dass schon die Bedienung von zwei Pedalen mit ungeeignetem Schuhwerk zur Herausforderung wird. " Bei Flipflops verheddert sich das Pedal zwischen Fuß und Schuh . Bis man sich da befreit hat, kracht's im Straßenverkehr schon", beklagt die ORF-Lady.

Highheels, Flipflops und Bergschuhe sind zum Autofahren nicht geeignet

Der Umstieg mit Highheels auf einen Volvo mit Schaltgetriebe und einem Pedal mehr macht die Aufgabe nicht leichter. "Es ist mir wirklich schon einmal passiert, dass ich nach einer Veranstaltung mit sehr hohen Stöckelschuhen fahren musste", erzählt die TV-Lady, die normalerweise bequemes Schuhwerk für das Spiel mit Kupplung, Bremse und Gaspedal bevorzugt. Der Test im ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrum beweist: Die hohen Absatze erweisen sich als hinderlich. "Teilweise konnte ich die Pedale gar nicht ordentlich durchtreten", beschreibt Martina Rupp ihre Erfahrung.

Für das nächste Fahrabenteuer geht's mit Bergschuhen auf die Schleuderplatte. Die besondere Herausforderung liegt dabei in der raschen Reaktion. "Zwar habe ich mit Bergschuhen mehr Halt als mit Flipflops oder Stöckelschuhen ", berichtet Rupp. "Aber dafür hab ich kein Gefühl mehr, auf welches Pedal ich steige."

"Es gibt drei Arten von Schuhen, die nicht empfehlenswert sind zum Autofahren", bestätigt ÖAMTC-Instruktor Scheiblauer. Mit sehr hohen Schuhen hat man mit der Ferse keinen Halt. Bei offenen Schuhen wie Flipflops, Badeschlapfen oder Sandalen besteht die Gefahr, dass sich das Pedal zwischen Schuh und Fuß verheddert . Außerdem hat man kaum Halt. Und mit sehr klobigen Schuhen hat man kein Gefühl mehr für die Pedale. "Gerade in Schreck- und Notsituationen sollte man automatisch das richtige Pedal treten. Da ist keine Zeit zum Korrigieren", betont Scheiblauer. " Empfehlenswert sind geschlossene Schuhe - die kann man ja auch im Auto haben und bei Bedarf wechseln."Noch weniger Auswahl hat man am Motorrad . Marvin Wolf testet, was man auch im Straßenverkehr immer wieder sieht. Flipflops, Trekking-Sandalen und elegante Lederschuhe treten im Test gegen Motorradstiefel an.

Feste, geschlossene Schuhe sind am Motorrad ein Must

"Die Bademeister-Berufsbekleidung hat am Motorrad gar nichts verloren", reüssiert der ORF-Konkret-Redakteur. "Am Motorrad schaltet man ja mit dem Fuß. Das ist mit Flipflops schon unangenehm." Nach zwei langsamen Runden am ÖAMTC-Testgelände bestätigen die in Auflösung begriffenen Schuhe die Aussage. Eine Spur mehr Halt und Festigkeit legen die Trekking-Sandalen an den Tag. Noch besser, aber auch nicht wirklich empfehlenswert, ist der edle Büroschuh . "Mit einem schönen Lederschuh hat man ja keinen Halt, wenn man schnell stehenbleiben muss. Die Ledersohle ist viel zu rutschig", sagt Marvin Wolf und ist froh, dass er wieder in seine Motorradstiefel schlüpfen kann.

"Beim Motorrad sind eigentlich nur knöchelhohe, feste Motorradstiefel empfehlenswert ", sagt Georg Scheiblauer. "Bei allen anderen Schuhen ist die Verletzungsgefahr zu groß.""Das Gesetz verbietet das Fahren mit Flipflops und Co. nicht direkt, weder im Auto noch am Motorrad", stellt ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer fest. "Grundsätzlich darf ein Lenker sich aber nur in einem Zustand hinter das Steuer setzen, in dem er das Fahrzeug sicher beherrschen kann." Rechtliche Auswirkungen sind denkbar, wenn ein Verkehrsunfall durch ein bestimmtes Schuhwerk zumindest mitverursacht wurde. Das wird vor allem dann der Fall sein, wenn man mit einer anderen Fußbekleidung früher oder besser hätte bremsen können und das Unglück so hätte verhindert werden können.

Gesetzlich ist nichts ausdrücklich verboten, aber ...

Quelle: ÖAMTC

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